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Scherk-Mitarbeiter beim Prüfen und/oder Verpacken von Scherk-Produkten.

„Du bist bei Parfümören angekommen“

Die Kosmetikfirmen Scherk und Dr. Albersheim

Die Kosmetikbranche, traditionell in Frankreich beheimatet, gewann während des Kaiserreichs auch in Deutschland an Bedeutung. Unter den erfolgreichen Unternehmer*innen waren Moritz Albersheim, der 1892 die Frankfurter Parfümerie Dr. Albersheim gründete, sowie sein früherer Angestellter Ludwig Scherk. Scherk baute in Berlin eine eigene Kosmetikfirma auf und heiratete 1911 Alice Carsch, die Nichte von Moritz Albersheim. Die Ausstellung Du bist bei Parfümören angekommen skizzierte die Geschichte dieser beiden familiär miteinander verbundenen Unternehmen.

Ausstellung bereits beendet

Übersichtsplan mit allen Gebäuden, die zum Jüdischen Museum Berlin gehören. Der Libeskind-Bau ist grün markiert

Wo

Libeskind-Bau UG
Lindenstraße 9–14, 10969 Berlin

In sieben Kapiteln erzählte die Ausstellung nicht nur ein Stück Berliner und Frankfurter Unternehmensgeschichte, sondern zeichnete auch das Schicksal von zwei bürgerlichen deutsch-jüdischen Familien im 20. Jahrhundert nach – vom Kaiserreich bis in die Wirtschaftswunderjahre der Bundesrepublik: Beide Unternehmen wurden nach „Arisierung“, Kriegszeit und Restitution von den Familien der Firmengründer bis in die 1960er-Jahre fortgeführt. Scherk-Produkte sind deshalb vielen noch heute ein Begriff.

„Du bist bei Parfümören angekommen“ – so wurde Fritz, der zweite Sohn des Parfümeriebesitzers Ludwig Scherk, bei seiner Geburt von der Familie enthusiastisch begrüßt. Fritz Scherk baute die Firma in der Nachkriegszeit wieder auf und stand im Zentrum der Ausstellung. Die präsentierten Fotos, Dokumente und besonders die Tagebuchaufzeichnungen von Alice Scherk aus der Zeit zwischen den Kriegen zeugen vom Leben einer sehr säkular orientierten Familie, die wenig Wert auf religiöse Riten legte, dafür aber viel auf moralische Grundsätze hielt.

Was bedeutet „Arisierung“?

„Arisierung“, NS-Begriff für die Enteignung des Besitzes von Jüdinnen*Juden (Unternehmen, Geschäfte, Immobilien, Aktien, Barvermögen) und dessen Übereignung an nichtjüdische Privatleute, Firmen oder den Staat

Danksagung

Wir bedanken uns herzlich bei Irene Scherk für die Schenkung des Nachlasses ihres Vaters, ebenso bei einer Berliner Privatsammlerin für die Leihgabe von über 100 Produktverpackungen.

Die Ausstellung wurde von Dr. Iris Blochel-Dittrich und Leonore Maier kuratiert. Die Ausstellungsgestaltung besorgte Kaiser Matthies Kommunikations- und Ausstellungsdesign.

Kosmetik­unter­nehmen Scherk

Weitere Informationen zur Unternehmensgeschichte der Firma und auch zur Familie Scherk bietet Wikipedia: 
Mehr bei Wikipedia

Informationen zur Ausstellung im Überblick

  • Wann 2. Sep 2010 bis 31. Jan 2011
  • Wo Libeskind-Bau UG
    Lindenstraße 9–14, 10969 Berlin
    Zum Lageplan

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