Work on Progress
Lisl Ponger (geb. 1947)
Wien, 2006
2 Projektionen
Der Traum des Ritters
Antonio de Pereda (1611 - 1678)
Madrid, 1650
Reproduktion, Kunstkopie Hamburg
Lisl Ponger:
„Antonio Peredas fast fotografische Beschreibung der Welt des 17.
Jahrhunderts mit seiner realistischen Darstellung der Insignien der
weltlichen und geistlichen Macht, brachte mich auf die Idee in der "Sprache"
Peredas über die Machtverhältnisse in unserer postkolonialen Zeit zu
sprechen. Dabei tauchte, wie in vielen meinen Arbeiten, das Problem der
Repräsentation auf: Also was kann, was darf ich als weiße Künstlerin beim
kritischen Betrachten von Stereotypen zeigen, ohne in die Falle zu tappen,
sie wieder in einen visuellen Kreislauf einzuspeisen?
Das Ergebnis langer Diskussionen mit der Darstellerin Araba Evelyn
Johnston-Arthur, einer schwarzen österreichischen Theoretikerin, war das
Stillleben in einer wohlüberlegten und kontrollierten Geste zu zerstören,
also nicht nur Objekte auszutauschen, wegzulassen oder zu verschieben,
sondern den ganzen kunsthistorischen Bezugsrahmen zu zerstören, um
vielleicht für neue Bilder Platz machen zu können.”