Im Rafael Roth Learning Center des Jüdischen Museums Berlin wird die multimediale Geschichte »Bertha Pappenheim« präsentiert. Hier werden Stationen aus dem Leben von Bertha Pappenheim (1859-1936) erzählt, die als Patientin Josef Breuers die Geschichte der Psychoanalyse geprägt hat. Ihre Krankengeschichte wurde unter dem Decknamen »Anna O.« in den »Studien über Hysterie« (1895) von Sigmund Freud und Josef Breuer geschildert.
Sie gilt als die bedeutendste Vertreterin der jüdischen Frauenbewegung, die sich für die Verbesserung der Lebensverhältnisse jüdischer Frauen und Mädchen eingesetzt hat und gegen den internationalen Mädchenhandel kämpfte. Sie gründete den Jüdischen Frauenbund (1904) und veröffentlichte zahlreiche Schriften über die Situation jüdischer Frauen und die Rolle der Frau im Judentum. In Neu-Isenburg bei Frankfurt am Main hat sie das Heim des Jüdischen Frauenbundes eingerichtet und geleitet, in dem schwangere Frauen, ledige Mütter sowie deren Kinder Zuflucht und Betreuung fanden.