Der Erste Weltkrieg in der jüdischen Erinnerung
Im Spannungsfeld zwischen Zugehörigkeit und Ausgrenzung bildet der Erste Weltkrieg einen zentralen Bezugspunkt deutsch-jüdischer Erinnerungskultur. In den Sammlungen des Jüdischen Museums Berlin finden sich reichhaltige Bestände zu diesem Thema. Anlässlich des Gedenkjahrs 2014 zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren zeigten wir daraus einen repräsentativen Querschnitt.
Trailer zur Ausstellung; Jüdisches Museum Berlin
Von besonderer Bedeutung sind in diesem Zusammenhang die Werke jüdischer Künstler*innen wie Hermann Struck, Jakob Steinhardt oder Ernst Oppler, die als Soldaten an der Front waren und insbesondere ihre Begegnung mit den osteuropäischen Jüd*innen in Zeichnungen festhielten.
Die meisten Objekte, die in dieser kleinen Vitrinenausstellung zu sehen waren, bezogen sich jedoch auf den Kriegsalltag: Militärdokumente, Briefe, Fotos, Tagebücher, Orden oder private Skizzenbücher. Sie wurden dem Museum in privaten Schenkungen übereignet und sind Bestandteil familiärer Nachlässe. Zur Geschichte dieser Objekte gehören die Erzählungen der Nachkommen und Stifter*innen. Sie sind von dem nachfolgenden Zivilisationsbruch gezeichnet und bezeugen, wie die Teilnahme am Ersten Weltkrieg in den emigrierten und überlebenden Familien erinnert wurde.
Wie kann ich dem Museum Objekte, Fotos oder Dokumente stiften?
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Objekte aus der Ausstellung
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Sedertafel jüdischer Soldaten im Ersten Weltkrieg, Mitau, 6. April 1917; Jüdisches Museum Berlin, Schenkung von Lore Emanuel, Foto: Jens Ziehe.
Weitere Informationen zum Objekt finden Sie in unseren Online-Sammlungen

Orden, Ehrenzeichen und Embleme von Julius Fliess (1876-1955) aus dem Ersten Weltkrieg; Jüdisches Museum Berlin, Schenkung von Dorothee Fliess, Foto: Jens Ziehe.
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
Max Liebermann, Den 10.000 gefallenen jüdischen Frontsoldaten, Kohle, Bleistift, Papier, ca. 1923; Jüdisches Museum Berlin, Schenkung von Dr. Walter und Hadassah Schwarz, Foto: Jens Ziehe.
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
Verleihungsurkunde über das Eiserne Kreuz II. Klasse für „Tapferkeit vor dem Feinde“ für Willy Stern (geb. 1891), Verleihungsdatum: 15. Januar 1915; Jüdisches Museum Berlin, Schenkung von Marian Stadelman.
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
Zigarettendose der Firma Garbáty für die Marke „Flaggengala“, Berlin 1914-1918; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Jens Ziehe.
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
Ernst Oppler (1867–1929), Große Synagoge in Munkácz, Radierung, um 1915; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Jens Ziehe.
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Informationen zur Ausstellung im Überblick
- Wann 3. Jul bis 16. Nov 2014
- Wo Libeskind-Bau UG
Lindenstraße 9-14, 10969 Berlin
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