Sammelwut und Bilderflut
Werbegeschichte im Kleinformat
Mit dieser Schau zum Thema Reklame setzte das Jüdische Museum Berlin seine Serie von Ausstellungen zur Konsum- und Wirtschaftsgeschichte fort. Ausgangspunkt der kleinen Vitrinenausstellung war eine umfangreiche Sammlung von Reklamemarken – briefmarkengroße Bilder, die vor allem der Firmen- und Produktwerbung dienten und dem Museum von einem Privatsammler überlassen wurden.
Vor dem Ersten Weltkrieg kursierten Reklamemarken millionenfach und lösten ein regelrechtes Sammelfieber aus. Die Ausstellung nahm das Phänomen der Reklamemarke unter verschiedenen Aspekten in den Blick: Sie beleuchtete ihre Genese von der Siegelmarke zum Werbemittel in Millionenauflage sowie das Sammeln der Marken als kurzzeitiges Massenphänomen.
Die Ausstellung zeigte auch das breite Motivspektrum, das in den kleinen Bildern verwendet wurde – von Künstlermarken bis hin zu Marken mit explizit jüdischem Bezug. Weitere Themen waren die Herstellung der Marken und einige Branchen, in denen jüdische Unternehmen prominent vertreten waren.
Heute sind die kleinen Werbemarken vielfach die einzigen visuellen Zeugnisse von florierenden Firmen und Geschäften, die nach zwei Weltkriegen und der Schoa noch erhalten geblieben sind. Die Ausstellung erlaubte den Besucher*innen eine sinnenfreudige Erkundung dieses bunten Kapitels deutscher Konsum- und Werbegeschichte.
Informationen zur Ausstellung im Überblick
- 4. Dez 2014 bis 31. Mai 2015
Lindenstraße 9-14, 10969 Berlin
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Libeskind-Bau UG