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Sammelwut und Bilderflut

Werbegeschichte im Kleinformat

Mit dieser Schau zum Thema Reklame setzte das Jüdische Museum Berlin seine Serie von Ausstellungen zur Konsum- und Wirtschaftsgeschichte fort. Ausgangspunkt der kleinen Vitrinenausstellung war eine umfangreiche Sammlung von Reklamemarken – briefmarkengroße Bilder, die vor allem der Firmen- und Produktwerbung dienten und dem Museum von einem Privatsammler überlassen wurden.

Ausstellung bereits beendet

Übersichtsplan mit allen Gebäuden, die zum Jüdischen Museum Berlin gehören. Der Libeskind-Bau ist grün markiert

Wo

Libeskind-Bau UG
Lindenstraße 9–14, 10969 Berlin

Vor dem Ersten Weltkrieg kursierten Reklamemarken millionenfach und lösten ein regelrechtes Sammelfieber aus. Die Ausstellung nahm das Phänomen der Reklamemarke unter verschiedenen Aspekten in den Blick: Sie beleuchtete ihre Genese von der Siegelmarke zum Werbemittel in Millionenauflage sowie das Sammeln der Marken als kurzzeitiges Massenphänomen.

Reklamemarke der Firma Hermanns & Froitzheim, die einen Tukan zeigt.  Der Vogel trägt bunte Krawatten im Schnabel.

Reklamemarke der Firma Hermanns & Froitzheim, ca. 1911, Entwurf: Julius Klinger; Jüdisches Museum Berlin, Schenkung von Peter-Hannes Lehmann, Foto: Jens Ziehe

Die Ausstellung zeigte auch das breite Motivspektrum, das in den kleinen Bildern verwendet wurde – von Künstlermarken bis hin zu Marken mit explizit jüdischem Bezug. Weitere Themen waren die Herstellung der Marken und einige Branchen, in denen jüdische Unternehmen prominent vertreten waren.

Heute sind die kleinen Werbemarken vielfach die einzigen visuellen Zeugnisse von florierenden Firmen und Geschäften, die nach zwei Weltkriegen und der Schoa noch erhalten geblieben sind. Die Ausstellung erlaubte den Besucher*innen eine sinnenfreudige Erkundung dieses bunten Kapitels deutscher Konsum- und Werbegeschichte.

Informationen zur Ausstellung im Überblick

  • Wann 4. Dez 2014 bis 31. Mai 2015
  • Wo Libeskind-Bau UG
    Lindenstraße 9-14, 10969 Berlin
    Zum Lageplan
Reklamemarke des Modehauses Kersten & Tuteur, die eine Dame in rotem Kleid auf einem Kanapee sitzend zeigt.

Reklamemarke des Modehauses Kersten & Tuteur, ca. 1913, Entwurf: Ernst Deutsch; Jüdisches Museum Berlin, Schenkung von Peter-Hannes Lehmann, Foto: Jens Ziehe

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