»on.tour«-Bus besucht fünf Schulen in Berlin und Brandenburg
Presseinformation
Pressemitteilung von Mi, 2. Mai 2012
Am Montag, dem 7. Mai geht das Jüdische Museum Berlin (JMB) wieder „on.tour“: Nach der Pressepremiere am kommenden Freitag besucht der neue, nunmehr zweite „on.tour“-Bus des Museums vom 7. bis zum 11. Mai fünf Schulen in Berlin und Brandenburg mit der neuen, erweiterten mobilen Ausstellung.
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Diese richtet sich an Schulklassen ab Stufe acht, geht mit dem neuen Workshop „Meine Seite(n)“ auch inhaltlich bewusst über jüdische Themen hinaus und regt an zu Gesprächen über Toleranz, Integration und Identität. Das JMB sieht sich als Pionier, um eine zeitgemäße Museumsdidaktik und Präsentationstechniken wie iPads und RFID-Tags an Objekten auch außerhalb des Museum zeigen zu können. „Oftmals sind elektronische Spielereien ohne wirklichen Nutzen. Hier aber wird Elektronik nur dort eingesetzt, wo es erforderlich ist. So entsteht ein spielerischer Umgang mit dem Thema, der sinnvoll ist“, sagt Cilly Kugelmann, Programmdirektorin im Jüdischen Museum Berlin.
Mit der neuen mobilen Ausstellung und dem Workshop „Meine Seite(n)“ steuert das Museum in diesem Jahr erstmals mit zwei Bussen insgesamt 85 weiterführende Schulen in 15 Bundesländern an.
Vier Themeninseln: Die mobile Ausstellung
Die mobile Ausstellung wird auf dem Schulhof oder im Schulgebäude aufgebaut. An vier Themeninseln - Einmal, Lebenswege, Fünf Sinne, Who is Who - mit jeweils fünf Ausstellungsvitrinen können sich Schüler über deutsch-jüdische Lebensläufe, jüdische Religion und jüdischen Alltag informieren. Die Seitenteile der Vitrinen können dazu von den Schülern beschriftet werden, die Vitrinen enthalten Objekte mit RFID-Tags, mit denen Schülerinnen und Schüler an Bildschirmen weitere Informationen abrufen können. Ziel ist es, jüdische Lebenswelten individuell und eigenständig zu erkunden und Schüler über Schlüsselfragen zu einer Reflexion ihrer eigenen Lebenswelt zu animieren. Etwa wenn sie an der Themeninsel „Lebenswege“ gefragt werden: Wer sagt dir, wo du hingehörst? Wer hilft dir in der Not? Wofür lohnt es sich zu kämpfen?
„Meine Seite(n)“: Der interaktive Workshop
In interaktiven Tagebüchern auf iPads stellen sich sechs Jugendliche mit jüdischem Hintergrund vor. Interviews geben Einblick in ihr Leben und in ihren Alltag, der unterschiedlichste kulturelle Hintergründe hat. Der Workshop widmet sich in diesem Zusammenhang den Themen Identität, Herkunft, Glaube und Heimat. Schülerinnen und Schüler erhalten die Gelegenheit, sich selbst in Beziehung zu dem Gehörten und Gesehenen zu setzen und sich konkrete Fragen zu stellen: Wie prägt mich die Geschichte meiner Familie? Woran glaube ich? Was bedeutet Heimat für mich?
Für ein historisches Museum hat das Jüdische Museum ein sehr junges Publikum: 1,8 Millionen Kinder und Jugendliche haben das Museum seit der Eröffnung im Jahr 2001 besichtigt. Museumsdirektor W. Michael Blumenthal möchte an diesen Erfolg anknüpfen und hat sich zum Ziel gesetzt, „dass jeder Schüler und jede Schülerin in Deutschland mindestens einmal das Jüdische Museum Berlin besucht haben sollte, bevor er oder sie die Schule beendet hat“.
Um die Inhalte des Museums auch Jugendlichen nahe zu bringen, die nicht ohne weiteres nach Berlin reisen können, geht das Museum seit Juni 2007 deutschlandweit „on.tour“ - in diesem Jahr mit zwei Bussen. Die mobile Bildungsinitiative hat inzwischen alle 16 Bundesländer mehrfach bereist und neben 300 weiterführenden Schulen auch die Jugendstrafanstalt Berlin besucht. Die Bildungsinitiative will Lehrerinnen und Lehrer darin bestärken, sich im Unterricht mit jüdischer Geschichte und Kultur zu beschäftigen – über die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus hinaus. Bis Ende 2011 haben rund 40.000 Jugendliche am „on.tour“-Programm teilgenommen. Wegen der großen Nachfrage von Seiten der Schulen werden 2012 zwei Busse alle Bundesländer anfahren.
Für seine innovative pädagogische Arbeit wurde „on.tour“ bereits 2009 von der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ ausgezeichnet.
Der Tourplan 2012
- Berlin und Brandenburg: 7. bis 11. Mai
- 7. Mai im Carl-von-Ossieztky-Gymnasium Berlin-Kreuzberg
- 8. Mai im Evangelischen Gymnasium, Kleinmachnow
- 9. Mai im Gottfried-Keller-Gymnasium, Berlin-Charlottenburg
- 10. Mai in der Sophie-Scholl-Schule, Berlin-Schöneberg
- 11. Mai im Gymnasium Hermannswerder, Potsdam
- Rheinland-Pfalz/Saarland: 21. bis 25. Mai
- Nordrhein-Westfalen: 11. bis 15. Juni
- Mecklenburg-Vorpommern: 27. bis 31. August
- Hamburg/Schleswig-Holstein: 10. bis 14. September
- Thüringen: 17. bis 21. September
- Niedersachsen/Bremen: 8. bis 12. Oktober
- Baden-Württemberg: 22. bis 26. Oktober
- Sachsen: 12. bis 16. November
Sachsen- Anhalt: 2. bis 6. Juli
Mit freundlicher Unterstützung von Daimler Financial Services, der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Stiftung Jüdisches Museum Berlin e.V. und dem Ehepaar Eric F. Ross und Lore Ross (sel. A.).
Die neue Ausstellung wurde entwickelt in Kooperation mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin. Sie wird gefördert mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), bewilligt durch die Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft.
Wenn Sie das Team des Jüdischen Museums Berlin zur Berichterstattung an eine Schule begleiten wollen, können Sie sich gerne an uns wenden.