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»on.tour«-Bus besucht fünf Schulen in Sachsen-Anhalt

Presseinformation

Pressemitteilung von Di, 26. Juni 2012

Das Jüdische Museum Berlin geht erneut „on.tour“: Vom 2. bis 6. Juli besucht das Jüdische Museum Berlin mit einer mobilen Ausstellung und einem interaktiven Workshop fünf Schulen in Sachsen-Anhalt. Auf dem Schulhof und im Klassenzimmer vermitteln Berliner Museumspädagogen Kenntnisse über jüdische Geschichte und Kultur und regen zu Diskussionen über jüdische Identität an. Sachsen-Anhalt ist damit die sechste Station der bundesweiten Tour, bei der 2012 insgesamt 85 weiterführende Schulen angesteuert werden.

Kontakt

Pressestelle
T +49 (0)30 259 93 419
presse@jmberlin.de

Postadresse

Stiftung Jüdisches Museum Berlin
Lindenstraße 9–14
10969 Berlin

Die Bildungsinitiative will Lehrerinnen und Lehrer darin bestärken, sich im Unterricht mit jüdischer Geschichte zu beschäftigen – über die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus hinaus. Sarah Hiron, Leiterin der Bildungsabteilung im Jüdischen Museum Berlin, erklärt, warum das „on.tour“-Programm bei Lehrern und Schülern gleichermaßen gut ankommt: „In fünf Jahren „on.tour“ wurde deutlich, dass der Wissensstand der Schüler zu Themen der deutsch-jüdischen Geschichte und Kultur sehr unterschiedlich ist. In der Interaktion mit den Museumspädagogen und durch die erfahrungsnah gestaltete Ausstellung entstehen Diskussionen, für die im normalen Schulalltag oft nicht viel Raum ist.“ Für seine innovative pädagogische Arbeit wurde „on.tour“ bereits 2009 von der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ ausgezeichnet.

Fünf Würfel: Die mobile Ausstellung

Die mobile Ausstellung wird auf dem Schulhof oder im Schulgebäude aufgebaut. Fünf robuste und flexibel einsetzbare Ausstellungswürfel mit 16 Vitrinen und leicht verständlichen Texttafeln geben Einblick in die jüdische Geschichte und Lebenswelt. Anhand von Alltagsgegenständen und Zeremonialobjekten werden die Themen „Jüdischer Alltag“, „Leben und Überleben“, „Chancen und Diskriminierung“ und „Feste feiern“ vorgestellt. So verweisen beispielsweise koschere Gummibärchen, die mit dem Stempel des Rabbinats versehen sind, auf die jüdischen Speisegesetze. Das Spannungsfeld im 19. Jahrhundert zwischen dem Wunsch nach Anerkennung und Chancengleichheit einerseits, Berufsverboten und Diskriminierungen andererseits wird beispielhaft an den Lebensgeschichten des Kondomfabrikanten Julius Fromm und des berühmten Physikers und Weltbürgers Albert Einstein deutlich. Die Verknüpfung der jüdischen Geschichte mit der Lebenswelt der Schüler soll auch Lust auf einen Besuch des Jüdischen Museums Berlin machen.

„So einfach war das“: Workshop zu jüdischer Kindheit und Jugend nach 1945

Im Zentrum der Workshops steht die Beschäftigung mit jüdischer Kindheit und Jugend nach 1945 in Deutschland. Dazu stellte das Museum bekannten und unbekannten, gläubigen und weniger gläubigen Jüdinnen und Juden verschiedener Generationen die Frage: „Wie war das eigentlich nach 1945 als Jüdin oder Jude in Deutschland aufzuwachsen?“ Die Protagonisten haben ein Foto ausgesucht und eine für sie prägende Geschichte dazu erzählt. Mit iPods können die Schüler die Kindheits- und Jugenderzählungen von Andrzej Bodek, Michael Brenner, Tsafrir Cohen, Wladimir Kaminer, Ekaterina Kaufmann, Minka Pradelski, Rachel Singer, Zwi Wasserstein und Daniel Wildmann anhören.

Für ein historisches Museum hat das Jüdische Museum Berlin ein sehr junges Publikum: 1,8 Millionen Kinder und Jugendliche haben das Jüdische Museum Berlin seit der Eröffnung im Jahr 2001 besichtigt. Museumsdirektor W. Michael Blumenthal möchte an diesen Erfolg anknüpfen und hat sich zum Ziel gesetzt, „dass jeder Schüler und jede Schülerin in Deutschland mindestens einmal das Jüdische Museum Berlin besucht haben sollte, bevor er oder sie die Schule beendet hat.“ Um die Inhalte des Museums auch Jugendlichen nahe zu bringen, die nicht ohne Weiteres nach Berlin reisen können, geht das Jüdische Museum Berlin seit Juni 2007 deutschlandweit „on.tour“.

Die mobile Bildungsinitiative hat inzwischen alle 16 Bundesländer mehrfach bereist und neben 300 weiterführenden Schulen auch die Jugendstrafanstalt Berlin besucht. Bis Ende 2011 haben rund 40.000 Jugendliche am „on.tour“-Programm teilgenommen. Wegen der großen Nachfrage von Seiten der Schulen fährt das mobile Museum 2012 15 Bundesländer an.

Der Tourplan 2012

  • Hessen: 5. bis 9. März
  • Bayern: 23. bis 27. April
  • Berlin/Brandenburg: 7. bis 11. Mai
  • Rheinland-Pfalz: 21. bis 25. Mai
  • Nordrhein-Westfalen: 11. bis 15. Juni
  • Sachsen-Anhalt: 2. bis 6. Juli
    • 2. Juli: Sekundarschule Coswig
    • 3. Juli: Domgymnasium Merseburg
    • 4. Juli: Freie Waldorfschule Magdeburg
    • 5. Juli: Geschwister-Scholl-Gymnasium, Gardelegen
    • 6. Juli: Friedrich-Ludwig-Jahn Gymnasium, Salzwedel
  • Mecklenburg-Vorpommern: 27. bis 31. August
  • Hamburg/Schlesweig-Holstein: 10. bis 14. September
  • Thüringen: 17. bis 21. September
  • Niedersachsen/Bremen: 8. bis 12. Oktober
  • Baden-Württemberg: 22. bis 26. Oktober
  • Sachsen: 12. bis 16. November

Mit freundlicher Unterstützung von Daimler Financial Services, der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Stiftung Jüdisches Museum Berlin e.V. und dem Ehepaar Eric F. Ross und Lore Ross (sel. A.). Gefördert mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

Wenn Sie das Team des Jüdischen Museums Berlin zur Berichterstattung an eine Schule begleiten wollen, können Sie sich gerne an uns wenden.

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