Veranstaltungen im November 2013
Presseeinladung
Pressemitteilung von Di, 29. Okt 2013
Die erste große Retrospektive zum Fotografen Fred Stein eröffnet am 21. November: Unter den 130 Werken sind Portraits von Hannah Arendt, Marlene Dietrich und Albert Einstein sowie Straßenszenen aus Paris und New York. Zum Pressetermin am 21. November laden wir noch gesondert ein.
Über Neuigkeiten rund ums Museum und die Akademieprogramme informieren wir Sie laufend über Twitter https://www.twitter.com/jmberlin - folgen Sie uns!
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Pressestelle
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Stiftung Jüdisches Museum Berlin
Lindenstraße 9–14
10969 Berlin
Sonderausstellung „Im Augenblick. Fotografien von Fred Stein“
22. November 2013 bis 23. März 2014
Im Augenblick. Fotografien von Fred Stein
Pressetermin: 21. November, 11 Uhr
Das Jüdische Museum Berlin zeigt erstmalig eine umfassende Retrospektive des Fotografen Fred Stein. Als Sohn eines Rabbiners 1909 in Dresden geboren und dort zum Juristen ausgebildet, emigrierte er 1933 nach Paris und 1941 nach New York.
Auf der Suche nach einer neuen beruflichen Perspektive entschied er sich unter den erschwerten Bedingungen des Exils für die Fotografie, die er bis dahin als Hobby pflegte. Mit seiner Leica hielt er das Leben in den Straßen von Paris und New York fest. Als Meister der Porträtkunst fotografierte er große Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts, darunter Albert Einstein, Thomas Mann, Hannah Arendt, Salvador Dalí, Hermann Hesse.
Fred Stein war nicht nur ein ausgezeichneter Fotograf, sondern auch exzellenter Beobachter und Dokumentarist seiner Zeit. Er hinterließ ein vielschichtiges und umfangreiches Werk. Erstmals werden 130 schwarz weiß Fotografien in Deutschland zu sehen sein. Mit ergänzenden Hintergrundinformationen wie persönliche Anekdoten und private Dokumente vermitteln sie die Persönlichkeit Fred Steins und die Entstehung seiner Werke.
Ort: Libeskind-Bau EG, Eric F. Ross Galerie
Eintritt mit dem Museumsticket: 7 €, erm. 3,50 Euro
Akademieprogramme „Migration und Diversität“ des Jüdischen Museums Berlin
22. November
Podiumsdiskussion
Quo vadis Migrationspolitik?
Deutschland ist eine Migrationsgesellschaft mit offenen Grenzen innerhalb der EU und transnationalen Migrationsströmen über Europa hinaus. Menschen wandern ein und aus, die Bevölkerung ist plural, multireligiös und multiethnisch. Doch die Ansätze der Integrations- und Migrationspolitik gehen oft noch von einem überholten Paradigma aus: einer homogenen Aufnahmegesellschaft, in die Einwanderer hinein integriert werden müssen.
Bei der ersten gemeinsamen Veranstaltung der Akademieprogramme „Migration und Diversität“ und des Rats für Migration trifft Wissenschaft auf Politik: Migrationsforscher diskutieren mit politischen Entscheidungsträgern nach der Bundestagswahl über die Frage, wie neue Ansätze der Migrations- und Integrationspolitik in Deutschland aussehen können.
Moderation: Yasemin Shooman (Leiterin der Akademieprogramme „Migration und Diversität“ des Jüdischen Museums Berlin)
Teilnehmer: Aleksandra Lewicki (University of Bristol), Dietrich Thränhardt (Universität Münster), Aygül Özkan (Ministerin a.D. und Mitglied des CDU-Bundesvorstands), Miguel Vicente (Beauftragter der Landesregierung Rheinland-Pfalz für Migration und Integration)
Ort: Saal Akademie
Zeit: 18:30 Uhr
Eintritt: frei
Besucheranmeldung unter Tel. +49 (0)30 25 993 488 oder reservierung@jmberlin.de
Buchpräsentationen und Tagungen
5. November
Buchpräsentation
Neue Städte für einen neuen Staat
Israel verstehen? Auch 65 Jahre nach der Staatsgründung ist wenig über die Hintergründe und Konzeptionen der Aufbauarbeit in Israel und deren Parallelen zum Wiederaufbau in der BRD bekannt. „Neue Städte für einen neuen Staat“ (Hg. Karin Wilhelm, Kerstin Gust) stellt erstmalig die eng verflochtenen Entwicklungen seit 1948 vor und setzt sich kritisch mit der wechselseitigen Wahrnehmung, mit Perspektiven und Projektionen auseinander.
Es lesen und diskutieren: Katharina Hacker (Autorin), Karin Wilhelm und Moshe Zuckermann (Soziologe und Philosoph, Universität Tel Aviv), Moderation: Kerstin Gust
Ort: Altbau EG, Auditorium
Zeit: 19 Uhr
Eintritt: frei
8. und 9. November
Tagung in englischer Sprache
„Antisemitism in Europe Today: the Phenomena, the Conflicts“
Antisemitismus tritt uns heute in Europa in unterschiedlichen Erscheinungsformen entgegen. Die Tagung wird sich mit fünf Erscheinungsformen in vergleichender Perspektive befassen. Die Konferenz präsentiert die europäischen Dimensionen und politischen und kulturellen Auseinandersetzungen. Durch die verschiedenen internationalen Forschungszugänge versuchen die Veranstalter Diskussionen zu verbinden, die bisher zumeist nur in begrenzten nationalen Kontexten geführt wurden. Auf fünf Panels werden spezifische Aspekte des Antisemitismus vorgestellt und zur Diskussion gestellt. Die Veranstaltung richtet sich an ein Fachpublikum, sowie Multiplikatoren aus der historisch-politischen Bildung, Lehrer und Studierende.
In Kooperation mit der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft sowie dem Zentrum für Antisemitismus-Forschung an der Technischen Universität Berlin.
Ort: Altbau
Eintritt: frei
Das Programm zur Tagung der finden Sie im Internet.
8. November
Vortrag im Rahmen der Tagung „Antisemitism in Europe Today: the Phenomena, the Conflicts“
„What do we mean when we say antisemitism?“
In englischer Sprache
Die eindeutige Definition von Antisemitismus ist strittig und die Diskussion darum wird nicht selten scharf und polemisch geführt. Der britische Philosoph Brian Klug diskutiert Möglichkeiten einer Bestimmung von Antisemitismus und zeichnet Strömungen und Positionen unterschiedlicher Diskurse nach.
In Kooperation mit der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft sowie dem Zentrum für Antisemitismus-Forschung an der Technischen Universität Berlin.
Ort: Glashof EG
Zeit: 19:30 Uhr
Eintritt: frei
11. November
Rabbiner-Brandt-Vorlesung 2013: Die Sprache der Judenfeindschaft
Vortrag von Monika Schwarz-Friesel
Die jährlich stattfindenden Vorlesungen der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit ehren Rabbiner Dr. h.c. Henry G. Brandt für seine Impulse im interreligiösen Gespräch. Die Sprach- und Kognitionswissenschaftlerin Prof. Dr. Monika Schwarz-Friesel spricht über die Weitergabe und den Erhalt judenfeindlicher Stereotype und Ressentiments. Auch im heutigen Sprachgebrauch spiegeln sich Floskeln wider, die bereits im Mittelalter benutzt wurden und in der NS-Zeit zum Standardrepertoire der verbalen Diskriminierung von Juden gehörten.
Prof. Dr. Monika Schwarz-Friesel ist Sprach- und Kognitionswissenschaftlerin und leitet seit 2010 das Fachgebiet Allgemeine Linguistik an der Technischen Universität Berlin. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehört der aktuelle verbale Antisemitismus.
In Kooperation mit dem Deutschen Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (DKR).
Ort: Altbau 2. OG, Großer Saal
Zeit: 17:30 Uhr
Eintritt: frei
12. November
Buchpräsentation mit dem Autor und dem Schauspieler André Kaminski
Assaf Gavron: Auf fremdem Land
Ist das denn zu viel verlangt? Etaniel Asis will nur einen Ort, wo er in Ruhe Kirschtomaten für seine Frau ziehen und eine Ziege halten kann. Doch kaum hat er seinen Wohnwagen neben einem kleinen freien Feld mitten im Westjordanland aufgestellt, kommen andere Siedler aus seinem Dorf dazu, es entstehen ein Kindergarten und eine Synagoge und aus Amerika fließen Spendengelder – obwohl das alles nicht genehmigt ist. Als ein amerikanischer Journalist über die Siedlung berichtet, kommt es zu einer internationalen Krise, der Verteidigungsminister Israels muss sich den USA gegenüber rechtfertigen.
Mit satirischer Schärfe und leidenschaftlicher Ernsthaftigkeit erzählt Assaf Gavron in seinem neuen Roman von der absurden Realität des Lebens in den besetzten Gebieten im Westjordanland und wie es dazu kommen konnte.
Moderation: Sigrid Brinkmann (Deutschlandradio Kultur)
In Zusammenarbeit mit der Literaturhandlung, der Jüdischen Volkshochschule Berlin und dem Luchterhand Literaturverlag
Ort: Altbau 2. OG, Großer Saal
Zeit: 19 Uhr
Eintritt: 8 €, erm. 6 Euro
Kartenreservierung unter Tel. +49 (0)30 88 24 250
28. und 29. November
Konferenz
Zugang gestalten!
Durch die Digitalisierung ist es möglich, Kunst- und Kulturgüter nicht nur elektronisch zu erfassen, sondern künftig auch über das Internet einem breiten Publikum jederzeit und an jedem Ort zugänglich zu machen. Wie wird sich die digitale Öffnung auf das Selbstverständnis kultureller Institutionen auswirken? Was wird von Museen, Archiven und Bibliotheken erwartet und wie können sie dieser Verantwortung gerecht werden? Experten aus Kultur, Politik und Wirtschaft diskutieren über die vielfältigen Auswirkungen der Digitalisierung und warum der Zugang zum kulturellen Erbe eine öffentliche Aufgabe sein sollte.
In Kooperation mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, dem Internet & Gesellschaft Co:llaboratory, der Deutschen Digitalen Bibliothek, dem iRights.Lab Kultur, der Open Knowledge Foundation Deutschland und Wikimedia Deutschland.
Ort: Altbau 2. OG, Großer Saal
Zeit: 10 bis 18 Uhr
Eintritt: frei
Online-Projekt
30. Januar bis 31. Dezember
„1933. Der Anfang vom Ende des deutschen Judentums“
2013 steht die Berliner Museumslandschaft im Zeichen des Themenjahrs „Zerstörte Vielfalt“. Unter der Internetadresse www.jmberlin.de/1933 präsentiert das Jüdische Museum Berlin im Online-Schaukasten seit dem 30. Januar ausgewählte historische Zeugnisse zum Jahr 1933. Diese zeigen, wie sich die Diskriminierungs- und Verfolgungspolitik individuell und konkret auf die Betroffenen auswirkte und wie diese darauf reagierten. Das Online-Projekt folgt einer kalendarischen Struktur: Jede Woche erscheinen Dokumente und Fotografien, die sich auf den jeweiligen Tag vor 80 Jahren beziehen. Nach und nach entsteht ein Bild des von Schikanen, Ausgrenzung und Entrechtung geprägten Alltags der deutschen Juden. Zugleich wird deutlich, in welcher Vielfalt jüdisches Leben in Deutschland vor 1933 präsent war. Die Originaldokumente stammen überwiegend aus privaten Schenkungen und Nachlässen des Museumsarchivs und des Leo Baeck Institutes. Mit Hilfe von Transkriptionen und multimedialen Funktionen lassen sich diese individuell erschließen. Die Online-Präsentation setzt die Quellen in ihren biografischen und historischen Kontext und beleuchtet Einzel- und Familienschicksale.