Die Ausstellungs- und Veranstaltungsvorschau von Januar bis März 2014
Presseinformation
Pressemitteilung von Do, 19. Dez 2013
Mit einer Deutschlandpremiere und einem vielseitigen Begleitprogramm widmet sich das Jüdische Museum Berlin im ersten Quartal dem Themenschwerpunkt Theresienstadt: Am 4. März findet das „Defiant Requiem“ mit Iris Berben und Ulrich Matthes erstmals im Konzerthaus Berlin statt. Die Inszenierung mit historischen Filmaufnahmen und gelesenen Zeitzeugenberichten erinnert an den tschechischen Dirigenten und Pianisten Rafael Schächter. Im Ghetto Theresienstadt führte er mit Häftlingen Verdis Messa da Requiem auf. Der Kartenvorverkauf läuft.
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Bitte berücksichtigen Sie die neuen Preise ab dem 1. Januar 2014.
Konzert „Defiant Requiem“
4. März
Konzert
Defiant Requiem. Verdis Messa da Requiem im Ghetto Theresienstadt
Nach 19 Konzerten in den USA, Tschechien, Ungarn und Israel wird das „Defiant Requiem“ erstmals in Deutschland aufgeführt. Es ist dem tschechischen Dirigenten und Pianisten Rafael Schächter gewidmet, der vor rund 70 Jahren mit Hunderten von Häftlingen im Ghetto Theresienstadt Verdis Messa da Requiem aufführte.
Für die Menschen im Ghetto Theresienstadt war Musik ein Element der Selbstbehauptung in einem Lageralltag, geprägt von Erniedrigung, Elend, Krankheit und Tod. Die zunächst heimlich aufgeführten Konzerte wurden später von den Nationalsozialisten zu Propagandazwecken missbraucht. Rafael Schächter und nahezu alle Mitglieder des Chors wurden durch die Nationalsozialisten ermordet.
Mit dem „Defiant Requiem“ erinnert der Initiator des Projektes, der amerikanische Dirigent Murry Sidlin, an die Menschen in Theresienstadt, für die das Requiem und die Arbeit mit Rafael Schächter zu einem Mittel des inneren Widerstands wurden. In seiner Inszenierung verknüpft er Verdis Totenmesse mit Filmaufnahmen und Zeitzeugenberichten von Chormitgliedern. Bei der Deutschlandpremiere übernehmen die Schauspieler Iris Berben und Ulrich Matthes die Sprecherrollen.
Künstler:
- Murry Sidlin (Dirigent)
- Konzerthausorchester Berlin
- Chor des Jungen Ensembles Berlin
- Vokalakademie Berlin
- Frank Markowitsch (Chorleitung)
- Aga Mikolaj (Sopran)
- Gerhild Romberger (Mezzospran)
- Steven Tharp (Tenor)
- István Kovács (Bass)
- Iris Berben und Ulrich Matthes (Sprecher)
Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds und die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“
Ort: Konzerthaus Berlin, Gendarmenmarkt
Zeit: 20 Uhr
Tickets: 15 bis 42 € (zzgl. VVK-Gebühr)
Vorverkauf: Tel. +49 (0)30 20309 2101 oder ticket@konzerthaus.de
Themenschwerpunkt „Ghetto Theresienstadt“ – im Begleitprogramm zum „Defiant Requiem“
31. Januar bis 2. Februar
Kulturreise nach Prag und Theresienstadt
mit der Programmdirektorin Cilly Kugelmann
Die dreitägige Reise führt durch das jüdische Prag und zur Gedenkstätte des Ghettos Theresienstadt.
Führungen und Gespräche mit Pädagogen der Gedenkstätte geben Einblicke in das „Ausnahmeghetto“ und seine besondere Geschichte. In Prag erkunden die Teilnehmer mit Mitarbeitern des dortigen Jüdischen Museums das jüdische Viertel der Stadt.
Reiseveranstalter: Ventus Reisen GmbH, Veranstalter für Gruppen- und Individualreisen, Berlin
Preis: ab 325 € (inkl. Bahnfahrt ab Berlin HBF, zwei Übernachtungen im Doppelzimmer mit Frühstück im zentralgelegenen ****Sterne-Hotel, Transfers, Honorare und Eintritte sowie zwei gemeinsame Mahlzeiten)
Im Preis nicht enthalten sind: weiteres Abendessen / Mittagessen, optionale Stadtführung Freitagnachmittag, Trinkgelder, Reiseversicherungen, persönliche Ausgaben, Aufpreis Einzelzimmer 49 Euro
Änderungen im Programm vorbehalten; der Preis richtet sich nach der Größe der Gruppe und kann sich evtl. noch ändern.
Anmeldung und Rückfragen unter s.rossbach@jmberlin.de
27. Februar
Lesung aus dem Tatsachenbericht von Philipp Manes
Als ob’s ein Leben wär
Kommentiert von Herausgeber Ben Barkow
Im Februar 1944 begann der Kaufmann Philipp Manes einen umfassenden Bericht über das Leben im Konzentrationslager Theresienstadt, anderthalb Jahre nach seiner Deportation aus Berlin. Manes war Leiter des Organisationsdienstes, der die Planung und Durchführung von mehr als 500 Vorträgen, Lesungen und Gedichtwettbewerben während seiner über zwei Jahre dauernden Inhaftierung vornahm. Seine insgesamt 986 Seiten umfassenden Aufzeichnungen vermitteln ein detailliertes Bild von der Struktur des Lagers, beschreiben die unterschiedlichen Lebensbedingungen der deutschen und tschechischen Insassen, portraitieren zahlreiche Menschen und schildern die Umstände der Transporte nach Auschwitz, die im Oktober 1944 auch ihn und seine Frau erfassten.
In Kooperation mit der Wiener Library, London
Ort: Akademie, Saal
Zeit: 19.30 Uhr
Eintritt: frei
1. März
Filmvorführung
„Le dernier des injustes“
mit einer Einführung von Cilly Kugelmann
Fast 40 Jahre nach den 1975 geführten Interviews mit Benjamin Murmelstein, dem letzten „Judenältesten“ des Lagers Theresienstadt, macht Lanzmann dessen Schicksal zum Zentrum seines neuen Films – er sucht von Murmelstein genannte Orte auf, rekonstruiert die beschriebenen Ereignisse, ergänzt seine Aussagen durch Passagen aus Akten, folgt seinen Erzählungen und zeigt die furchtbare Zwangslage des „Letzten der Ungerechten“, der Befehle der Nationalsozialisten umsetzen und als deren Marionette versuchen musste, in gewissem Ausmaß „die Fäden selber zu ziehen“. Lanzmann nennt ihn das „absolute Gegenteil eines Kollaborateurs“ und will ihm Gerechtigkeit widerfahren lassen.
Regie: Claude Lanzmann, France/Austria 2013, 218 min, Originalfassung (frz./deutsch) mit englischen Untertiteln
Ort: Altbau 2. OG, Großer Saal
Zeit: 15 Uhr
Eintritt: frei
2. März
Symposion
Kunst und Kultur im Ghetto Theresienstadt
Das Symposion greift in vier Vorträgen die Geschichte des „Ausnahmeghettos“ Theresienstadt unter einem jeweils unterschiedlichen Blickwinkel auf. Wolfgang Benz, Berlin, spricht zu Theresienstadt als Ort der Täuschung und Vernichtung; Inka Bertz, Berlin, befasst sich mit den inhaftierten bildenden Künstlern; Anna Hájková, Warwick, analysiert das Ghetto als Ort der Ungleichen; und Hanno Loewy, Hohenems, untersucht die filmische und fotografische Propaganda in den Ghettos Theresienstadt, Warschau und Lodz.
Ort: Altbau 2. OG, Großer Saal
Zeit: 11 bis 18 Uhr
Eintritt: frei
3. März
Filmvorführung
„Defiant Requiem“
Der Dokumentarfilm „Defiant Requiem“ schildert die Geschichte des tschechischen Dirigenten und Pianisten Rafael Schächter, der vor mehr als 70 Jahren mit Häftlingen des Ghettos Theresienstadt Verdis Messa da Requiem einstudierte. Die zunächst heimlich aufgeführten Konzerte wurden später von den Nationalsozialisten zu Propagandazwecken missbraucht. Nach der 16. Aufführung vor der Gestapo und dem Internationalen Roten Kreuz im Sommer 1944 wurde der gesamte Chor deportiert. Der Regisseur Doug Shultz verbindet Erinnerungen von Chormitgliedern mit Archivmaterial und begleitet die Proben zur Inszenierung des „Defiant Requiem“ im heutigen Theresienstadt unter der Leitung des US-amerikanischen Dirigenten Murry Sidlin.
Regie: Doug Shultz, USA/UK/Czech Republic 2012, 85 min, englische Originalfassung
Ort: Altbau EG, Auditorium
Zeit: 19:30 Uhr
Eintritt: frei
27. Februar bis 23. März
Sonderausstellung
Bedrich Fritta. Zeichnungen aus dem Ghetto Theresienstadt
Die Ausstellung zeigt eine Werkauswahl des Grafikers Bedrich Fritta, die zwischen 1942 und 1944 im Ghetto Theresienstadt entstanden sind.
Ort: Libeskind-Bau EG, Eric F. Ross Galerie in der Dauerausstellung
Eintritt mit dem Museumsticket: 8 €, erm. 3 Euro
Alle Begleitveranstaltungen zum „Defiant Requiem“ werden von der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ gefördert.
Sonderausstellung „Alles hat seine Zeit. Rituale gegen das Vergessen“
Bis 9. Februar 2014
Alles hat seine Zeit. Rituale gegen das Vergessen
Die erste große Judaica-Ausstellung im Jüdischen Museum Berlin widmet sich dem Thema der rites des passages. Die kulturelle Einbettung existenzieller Einschnitte im Leben, wie Geburt, Mündigkeit, Eheschließung, Alter und Tod werden am Beispiel von Exponaten gezeigt, die die religiöse Tradition mit dem persönlichen Erleben verbinden. Die kollektive Dimension des Gedenkens wird am Jahreszyklus der Feiertage entwickelt, die jede Generation mit eigenen historischen Erfahrungen weiterschreibt.
Großformatige Fotoarbeiten der amerikanischen Künstlerin Quintan Ana Wikswo nehmen ein Thema auf, das bislang aus den Erinnerungsritualen der Gedenkpolitik ausgeblendet war: die Opfergruppe der sexuell ausgebeuteten Frauen in Konzentrationslagern. Sie erforschte fotografisch den Standort der sogenannten ›Sonderbauten‹ in Dachau, in denen sich das KZ-Bordell befand, und bearbeitete sie literarisch. Eine Auswahl dieser Fotografien steht den traditionellen jüdischen Zeremonialobjekten gegenüber.
Eine Ausstellung des Jüdischen Museums München in Kooperation mit dem Jüdischen Museum Berlin.
Kuratorin: Felicitas Heimann-Jelinek, Wien
Ausstellungsgestaltung: Architekt Martin Kohlbauer
Ort: Altbau 1. OG
Eintritt mit dem Museumsticket: 8 €, erm. 3 Euro
Sonderausstellung „Im Augenblick. Fotografien von Fred Stein“ mit Begleitprogramm
Bis 23. März
Sonderausstellung
Im Augenblick. Fotografien von Fred Stein
Als Sohn eines Rabbiners 1909 in Dresden geboren und dort zum Juristen ausgebildet, emigrierte Fred Stein 1933 nach Paris und 1941 nach New York. Auf der Suche nach einer neuen beruflichen Perspektive entschied er sich unter den erschwerten Bedingungen des Exils für die Fotografie, die er bis dahin als Hobby pflegte.
Neben unzähligen Straßenansichten beider Metropolen nahm Fred Stein über 1200 Porträts auf, darunter bekannte Persönlichkeiten wie Hannah Arendt, Albert Einstein, Marlene Dietrich und Willy Brandt.
Er fotografierte nicht, wie zahlreiche andere Fotografen, im Studio, sondern flanierte mit seiner Kleinbildkamera durch die Straßen und hielt die Stadt und ihre Menschen in kurzen, aber entscheidenden Augenblicken fest. Sein besonderer Blick verbindet Interesse am Alltäglichen mit einem Sinn für den außergewöhnlichen Moment und lässt seinen speziellen und sympathischen Humor immer wieder aufblitzen.
Die Ausstellung zeigt das Werk Fred Steins erstmalig umfassend in Deutschland. In mehr als 130 Schwarz-Weiß-Fotografien werden Straßenansichten aus Paris und New York sowie Porträts präsentiert. Darüber hinaus veranschaulichen private Dokumente sowie Original- und Kontaktabzüge Biografie und Werk des Fotografen.
Ort: Libeskind-Bau EG, Eric F. Ross Galerie in der Dauerausstellung
Eintritt: mit dem Museumsticket: 8 €, erm. 3 Euro
13. Februar
Vortrag
Poesie und Soziologie der Straße – Das Werk Fred Steins im Kontext der Fotografie seiner Zeit
Vortrag von Theresia Ziehe und Jihan Radjai, Kuratorinnen der Ausstellung
Fred Stein fotografierte in den Metropolen Paris und New York in den 1930er und 1940er Jahren – eine Zeit in der sich die Fotografie unter künstlerischen Aspekten neu definierte.
Im Rahmen des Vortrags werden die Straßenansichten Fred Steins in ihrer Bildsprache ergründet und anhand eines kunsthistorischen Vergleichs mit anderen Fotografen den Stellenwert seines Werkes beleuchtet.
Ort: Altbau EG, Auditorium
Zeit: 19 Uhr
Eintritt: frei
Sonderausstellung „Ton in Ton. Jüdische Keramikerinnen aus Deutschland nach 1933“
Bis 9. Februar 2014
Ton in Ton. Jüdische Keramikerinnen aus Deutschland nach 1933
Die Ausstellung stellt die Lebenswege vier talentierter jüdischer Keramik-Designerinnen in den Mittelpunkt. Die Kölnerin Margarete Heymann-Loebenstein (1899-1990) gründete 1923 die erfolgreichen „Haël-Werkstätten für künstlerische Keramik“ in Velten, etwa 40 km nördlich von Berlin. Nachdem die Nationalsozialisten Margarete Heymann-Loebenstein 1933 „staatsfeindlicher Umtriebe“ bezichtigt hatten, verkaufte sie ihre Keramikwerkstatt weit unter Wert an ein NSDAP-Mitglied, der die junge Hedwig Bollhagen zur künstlerischen Leiterin machte. 1936 verließ Margarete Heymann-Loebenstein ihre deutsche Heimat. Die Ausstellung folgt ihr nach England. Dort versuchte sie mit neuen Keramikprodukten unter dem Namen „Greta-Pottery“ künstlerisch wieder Fuß zu fassen. Die Berlinerin Hedwig Grossmann (1902-1988), die Hamburgerin Hanna Charag-Zuntz (1915-2007) und Eva Samuel (1904-1984) aus Essen gelten als Gründerinnen der modernen israelischen Keramikkunst. Die Künstlerinnen emigrierten nach Palästina aus ideologischen Gründen und ohne die Aussicht auf eine wirkliche Alternative zu haben – aufnahmebereite Exilländer gab es nur noch wenige. Ausgebildet in Deutschland, brachten sie hohe technische Fertigkeiten mit. Als Flüchtlinge und Pioniere entwickelten sie neue Traditionen der Keramikkunst in Palästina und Israel. Die Ausstellung stellt ihre Arbeiten vor und untersucht den Einfluss deutscher Keramik-Traditionen im neu gegründeten Staat Israel.
Ort: Libeskind-Bau UG, Rafael Roth Learning Center
Eintritt mit dem Museumsticket: 8 €, erm. 3 Euro
Akademieprogramme „Migration und Diversität“
15. Januar
Lesung und Gespräch im Rahmen der Reihe „Neue deutsche Geschichten“
Wir neuen Deutschen – Wer wir sind, was wir wollen
Mit den Autorinnen Alice Bota, Khuê Pham und Özlem Topçu
Fast 16 Millionen Menschen in Deutschland haben einen so genannten Migrationshintergrund. Ob sie hier geboren wurden oder zugewandert sind – die meisten von ihnen bekommen immer wieder zu spüren, dass sie in einer Gesellschaft leben, in deren Selbstverständnis sie nicht vorkommen. Doch was heißt es heute überhaupt, deutsch zu sein?
Die ZEIT-Journalistinnen Alice Bota, Khuê Pham und Özlem Topçu erzählen in ihrem Buch „Wir neuen Deutschen“ ihre Geschichten von einem Leben jenseits eindeutiger Zugehörigkeiten. Sie sprechen über ihre Mehrfachidentitäten, ihre verschiedenen Herkünfte und kommen zu dem Schluss, dass sie trotz allem und erst recht ein Teil dieser Gesellschaft sind.
Moderation: Yasemin Shooman, Leiterin Akademieprogramme „Migration und Diversität“
Ort: Akademie, Saal
Zeit: 19:30 Uhr
Eintritt: 5 €, erm. 3 Euro
Besucheranmeldung unter Tel. +49 (0)30 25 993 488 oder reservierung@jmberlin.de
20. Februar
Vorstellung einer Studie und Podiumsdiskussion
Schützt höhere Bildung vor Rassismus und Antisemitismus?
Einer häufigen Annahme zufolge finden sich Vorurteile und rassistische bzw. antisemitische Einstellungen vornehmlich in den weniger gebildeten Gesellschaftsschichten. Doch stimmt dies tatsächlich? Wie verbreitet ist ausgrenzendes Denken im akademischen Milieu? Vorgestellt und diskutiert werden die Ergebnisse einer empirischen Studie, die Ansichten zu Vorurteilen und Gewaltakzeptanz gegenüber Minderheiten mit einem Fokus auf antimuslimische und antisemitische Haltungen bei Studierenden an Universitäten in Deutschland und Kanada untersucht hat.
Es diskutieren die Autoren der Studie, Wassilis Kassis (Universität Osnabrück) und Charlotte Schallié (University of Victoria, British Columbia, Kanada), und weitere Experten. Moderation: Yasemin Shooman
Ort: Akademie, Saal
Zeit: 19 Uhr
Eintritt: frei
Besucheranmeldung unter Tel. +49 (0)30 25 993 488 oder reservierung@jmberlin.de
20. März
Lesung und Gespräch im Rahmen der Reihe „Neue deutsche Geschichten“
InderKinder – Über das Aufwachsen und Leben in Deutschland
Mit den Herausgeberinnen Urmila Goel und Nisa Punnamparambil-Wolf
Seit der Diskussion um „Computer-Inder“ und die Kampagne „Kinder statt Inder“ im Jahr 2000 wird Migration aus Indien nach Deutschland auch öffentlich wahrgenommen.
In dem Buch „InderKinder“ schreiben Kinder von Migranten aus Indien, die schon lange keine Kinder mehr sind und von denen viele schon selber Kinder haben, über das Aufwachsen und Leben als „InderKind“ in Deutschland. Mit ihren autobiografischen Erzählungen und wissenschaftlichen Essays ermöglichen sie vielfältige Einblicke in wenig bekannte Migrationsgeschichten, in Prozesse des Anders-Gemacht-Werdens sowie dem mal mehr und mal weniger selbstbewussten Umgang mit Zuschreibungen.
Moderation: Yasemin Shooman, Leiterin Akademieprogramme „Migration und Diversität“
Ort: Akademie Saal
Zeit: 19.30 Uhr
Eintritt: 5 €, erm. 3 Euro
Besucheranmeldung unter Tel. +49 (0)30 25 993 488 oder reservierung@jmberlin.de
Diskussion, Vortrag und Tagung
23. Januar
Diskussion
Der Fall „Simson“ – Abwicklung und Restitution eines deutschen Unternehmens durch die Treuhandanstalt, 1990-1993
Die Firma „Simson“ spiegelt wie kaum eine zweite die wechselvolle deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert wider: Seit 1856 bestand die Waffen- und Fahrzeugfabrik der jüdischen Kaufmannsfamilie Simson in Suhl/Thüringen. 1935 wurden die Besitzer entschädigungslos enteignet. Der Familie Simson gelang die Emigration in die USA.
Das Unternehmen blieb bis 1989 in Staatseigentum. 1990 übernahm die Treuhandanstalt die Privatisierung und damit einen der größten Restitutionsfälle nach 1989. Brisant macht den Fall, dass die jüdischen Erben Teile des Unternehmens erwerben wollten, die Treuhandanstalt jedoch den Zuschlag nicht erteilte.
Zwanzig Jahre später kommen die damaligen Akteure erneut zusammen und diskutieren die turbulenten Ereignisse nach dem Fall der Mauer.
Ort: Altbau EG, Auditorium
Zeit: 19 Uhr
Eintritt: frei
Besucheranmeldung unter Tel. +49 (0)30 25 993 488 oder reservierung@jmberlin.de
19. Februar
Vortrag zum Gedenkjahr 1914/2014
Ernst Piper: Nacht über Europa
Der Erste Weltkrieg stellte die jüdische Bevölkerung in vielen Ländern Europas vor kaum lösbare Probleme, zwischen nationalem Patriotismus und solidarischem Zusammenhalt über Ländergrenzen hinaus. In Deutschland stand am Beginn des Kriegs die Hoffnung, dass ein Burgfrieden ihre endgültige Akzeptanz als Teil der deutschen Gesellschaft fördern könnte. Doch am Ende erwies sich gerade der Krieg als entscheidender Katalysator der deutsch-jüdischen Dissimilation. Der Historiker Ernst Piper hat in „Nacht über Europa“ ein großes kulturgeschichtliches Panorama des Weltkriegs vorgelegt und richtet hier sein Augenmerk auf die Situation der jüdischen Minderheiten.
Ort: Altbau 2. OG, Großer Saal
Zeit: 19:30 Uhr
Eintritt: frei
27. und 28. Februar
Englischsprachige Tagung
The Connected Audience (Das verbundene Publikum)
Neue Technologien verwandeln unsere Gesellschaft. Ihr Einsatz im Museum hat weitreichende Implikationen. Sie beeinflussen unser Museumserlebnis, sie wirken sich auf unsere Kommunikationskultur aus, und nicht zuletzt verändern sie die Erforschung von Zielgruppen und Besucherstrukturen. Diese zweitägige Konferenz stellt innovative Besucherforschungsprojekte vor, die digitale Medien und webbasierte Technologien nutzen, um das Verhalten von Zielgruppen besser zu verstehen. Die Konferenz erkundet neue Technologien, die Besuchern ein erfüllendes Museumserlebnis versprechen. Sie zeigt eine Reihe von Best Practice Beispielen, unter anderem in kurzweiligen „Pecha-Kucha“ Präsentationen, und sie lässt angesehene Keynote-Sprecher zu Wort kommen, darunter der Experte John H. Falk (USA). Schließlich wird sie außergewöhnliche, internationale Experten der Besucherforschung versammeln und mit anderen in Zusammenhang bringen, die gerne mehr über das Nutzen und die Evaluierung neuer Technologien in der Publikumserforschung lernen möchten.
In Zusammenarbeit mit KulturAgenda - Institut für Museen, Kulturwirtschaft und Publikum, Institut für Museumsforschung, Visitor Studies Group UK, gefördert durch den Staatsminister für Kultur und Medien.
Ort: Altbau EG, Auditorium
Zeit: 10 bis 18 Uhr
Preis: 175 € bis zum 13. Januar, danach 220 Euro
Buchung: www.kulturagenda.at
Neue Preise
Bitte berücksichtigen Sie ab dem 1. Januar 2014 die neuen Preise des Jüdischen Museums Berlin:
Dauer- und Sonderausstellungen
Museumsticket regulär: 8 Euro
Museumsticket ermäßigt: 3 Euro
Mit Nachweis für Schüler, Studierende, Bundesfreiwilligendienstleistende, Arbeitslose (ALG I), Schwerbehinderte (mind. 50%)
Familienticket: 14 Euro
Für bis zu 2 Erwachsene mit bis zu 4 Kindern bis 18 Jahre
Eintritt frei:
- Kinder unter 6 Jahren
- Mitglieder des Kreises der Freunde und Förderer des Jüdischen Museums Berlin e.V.
- Mit Nachweis für Empfänger von Transferleistungen (ALG II, Sozialhilfe, Grundsicherung oder Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz), ärztlich als notwendig anerkannte Begleitpersonen von Schwerbehinderten, Mitglieder des Deutschen Museumsbunds und ICOM-Mitglieder, Journalisten
Touristische Angebote
Museumspass: 24 € / ermäßigt 12 Euro
Eintritt zu 50 Berliner Museen an 3 aufeinanderfolgenen Tagen
Eintritt mit Berlin Welcome Card: 6 € / erm. 2,25 Euro
Eintritt mit City-Tour-Card: 6,40 € / erm. 3 Euro
Audioguide*
Audioguide für Erwachsene: 3 Euro
Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Russisch, Hebräisch, Japanisch
* Vorbehaltlich der Verfügbarkeit
Ein Personaldokument ist als Pfand erforderlich
Öffentliche Führungen durch die Dauer- oder Sonderausstellung
Themenführungen: 3 € zzgl. Eintritt
Themenführungen für Kinder: 3 € zzgl. Eintritt
Sonstige Angebote
Jüdisches Museum Berlin & Berlinische Galerie
Inhaber eines Tickets zur Berlinischen Galerie erhalten am Tag des Erwerbs und an den zwei darauffolgenden Tagen ermäßigten Eintritt in die Ausstellungen im Jüdischen Museum Berlin.
Das Angebot gilt auch umgekehrt.
Führungen für angemeldete Gruppen
Gruppen regulär: 60 € zzgl. Eintritt
Azubi- und Studierendengruppen: 30 € zzgl. Eintritt
Schülergruppen: 30 € (Eintritt inkl.)
Gruppen mit Empfängern von Transferleistungen: 30 € (Eintritt inkl.)
ALG II, Sozialhilfe, Grundsicherung oder Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz
Die Preise gelten für Führungen mit einer Dauer bis max. 90 Minuten. Die maximale Gruppengröße beträgt 15 Personen, größere Gruppen werden geteilt. Eine begleitende Lehrkraft pro 10 Schüler, ein/e Reiseleiter/in etc. pro Gruppe erhält freien Eintritt.
Eine Anmeldung ist erforderlich.
Stornogebühr für Führungsbuchungen
Eine Stornogebühr wird fällig, wenn die Führung nicht spätestens zwei Arbeitstage vor dem gebuchten Termin storniert wird.
Reguläre Führungen: 47 Euro
Schüler-, Azubi-, Studierendengruppen, Empfänger von Transferleistungen: 30 Euro
Workshops / Kombinationsführungen / Projekttage für Gruppen
Bitte erfragen Sie den Preis für das gewünschte Angebot bei unserem Buchungsbüro:
Tel. +49 (0)30 25 993 305
gruppen@jmberlin.de Teilnehmerzahl: max. 15 Personen
Eine begleitende Lehrkraft oder Betreuer/in pro Gruppe erhält freien Eintritt.
Unangemeldete Gruppen ohne Führung und Führungen mit externen Guides
Teilnehmer: Regulärer / ermäßigter Eintritt (gegen Nachweis)
Reiseleiter, Busfahrer, Guide: freier Eintritt für 1 Person je Gruppe
Lehrkräfte: je 10 Schüler eine Lehrkraft frei
Max. Gruppengröße bei Führungen: 20 Personen