Als die Musik modern wurde - intonations im Jüdischen Museum Berlin

Zwei Jahrestage setzen die thematischen Akzente

Den thematischen Schwerpunkt geben in diesem Jahr zwei Jahrestage vor: der Beginn des Ersten Weltkrieges mit seinen Auswirkungen auf musikalische Kompositionen und der 150. Geburtstag von Richard Strauss. Strauss zählt gemeinsam mit seinem Generationskollegen Gustav Mahler zu den wichtigsten Wegbereitern einer musikalischen Moderne. Als Generalmusikdirektor an der Berliner Hofoper, war er auch Zeitzeuge einer tiefgreifenden Zäsur des 20. Jahrhunderts.

„Es ist faszinierend“, sagt Festivalleiterin Elena Bashkirova, „welche Stilvielfalt in Europa um 1914 herrschte. Komponisten, die fest im 19. Jahrhundert verwurzelt waren, wie Edward Elgar oder Max Reger, wirkten neben jungen Revoluzzern wie Kurt Weill oder Avantgardisten wie Anton Webern und Igor Strawinsky. Da prägte der Dramatiker Richard Strauss ebenso das Musikleben wie der Romantiker Claude Debussy“.

Diese Vielfalt spiegelt sich auch im Festival-Programm wieder: traditionelle Kammermusik von Wolfgang Amadeus Mozart, Johannes Brahms, Max Reger und Felix Mendelssohn Bartholdy steht neben zeitgenössischen Stücken von Aribert Reimann und einer Uraufführung des Pianisten David Coleman. Eine besondere Entdeckung während der Vorbereitungen des Programms war für Elena Bashkirova der Komponist Rudi Stephan, mit dem das Festival eröffnet wird.

Tradition mit Zukunft

Das 1998 von Elena Bashkirova gegründete Kammermusikfestival gehört längst zu den bedeutendsten kulturellen Ereignissen im israelischen Musikleben. Im April 2012 war der besondere Geist des „Jerusalem Chamber Music Festival“ erstmals auch in Berlin zu erleben, als es unter dem Namen „intonations“ mit großem Erfolg im Jüdischen Museum Berlin gastierte.

Bis 2016 folgt nun die Fortsetzung der erfolgreichen Kooperation, zu der W. Michael Blumenthal, Direktor des Museums, eingeladen hatte. „Ich freue mich sehr darüber, im Glashof des Jüdischen Museums Berlin ein weiteres künstlerisches Zuhause hier in Berlin gefunden zu haben“, sagt Elena Bashkirova. Evonik Industries, die das Berliner Festival von Beginn an unterstützt, hat die Förderung für die nächsten Jahre zugesagt. Die Festivaldaten stehen fest: 18.-23. April 2015 und 16.-21.April 2016.

Das Festival wird realisiert mit Unterstützung von Evonik Industries.

Medienpartner: 
rbb Kulturradio 
Dussmann das KulturKaufhaus 
tipBerlin 
TheaterGemeinde Berlin

Das „Quartett der Kritiker“

Am Freitag, dem 9. Mai um 17:30 Uhr ist das Quartett der Kritiker im Jüdischen Museum Berlin zu Gast. Unter Moderation von Olaf Wilhelmer (Deutschlandradio) sprechen Dr. Christian Wildhagen (FAZ), Dr. Kai Luehrs-Kaiser (Journalist), Dr. Michael Gassmann (Internationale Bachakademie Stuttgart) und Dr. Martin Elste (Musikwissenschaftler) über ausgewählte Aufnahmen des Klavierquintetts a-Moll op. 84 von Edward Elgar. Sie diskutieren verschiedene Interpretationen und offenbaren mit Hörbeispielen und Hintergründen Facetten des Werks, das im anschließenden Konzert ab 19:30 Uhr live zu hören ist.

Das „Quartett der Kritiker“ ist eine Gesprächsrunde in unterschiedlicher Besetzung, die vom Preis der deutschen Schallplattenkritik e.V. ins Leben gerufen wurde. Seit über 50 Jahren gibt der Preis eine unabhängige Qualitätskontrolle auf dem deutschsprachigen Tonträgermarkt.

Twitter: www.twitter.com/jmberlin Hashtag: #intonations