Der Pfeifenraucher steht am Bahnhof Zoo und schaut Europa an
Literatursalon zur Ausstellung Berlin Transit (mit Video-Mitschnitt)
„Ich fürchte, Du wirst mir nicht glauben: ich habe Berlin liebgewonnen.“
Im Romanischen Café formulierte Ilja Ehrenburg 1923, was auf viele osteuropäisch-jüdische Migranten zutraf: wenn auch kein Sehnsuchtsort, so war Berlin doch mehr als nur Asyl. In Tagebüchern, Zeitungsartikeln und literarischen Texten beschrieben diese Migranten ihren Berliner Alltag zwischen Heimweh, Zugehörigkeit und Isolation - auf Russisch, Jiddisch, Hebräisch und Deutsch.
Das Literarische Colloquium Berlin und das Jüdische Museum Berlin laden im Literatursalon dazu ein, mit Irina Liebmann, Ingo Schulze und Marie Luise Knott diese vielfältigen Stimmen aus dem Berlin der 1920er Jahre neu zu entdecken und auf ihre Aktualität zu prüfen.
Mitschnitte der Veranstaltung
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Ausschnitte aus Disner Tschajld-Herold/Disner Childe Herold von Moische Kulbak, 1933, übersetzt von Andrej Jendrusch, gelesen von Fabian Schnedler im jiddischen Original (ab 0:17) und in deutscher Übersetzung (ab 5:38)
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Golos Obywatelja (Die Stimme des Spießers) von Sascha Tschornyi, 1923, übersetzt von Jan Menning, gelesen von Grigory Kofman im russischen Original (ab 0:15) und in deutscher Übersetzung (ab 3:30)
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Auszug aus Blindheit von David Bergelson, 1929, gelesen von Ingo Schulze
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Der Patriot von Lew Lunz, 1923, gelesen von Ingo Schulze
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Einleitender Brief aus Zoo oder Briefe nicht über die Liebe von Viktor Schklowski, 1923, gelesen von Ingo Schulze
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Gedicht aus Stichotworenija von Vera Lourié, 1923, gelesen von Grigory Kofman im russischen Original (ab 0:14) und in deutscher Übersetzung (ab 1:22)
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Gedicht aus Fun Berlin bis San Franzisko von David Einhorn, 1930, übersetzt von Anne-Christin Saß, gelesen von Fabian Schnedler im jiddischen Original (ab 0:36) und in deutscher Übersetzung (ab 3:00)
Ausschnitte aus Disner Tschajld-Herold/Disner Childe Herold von Moische Kulbak, 1933, übersetzt von Andrej Jendrusch, gelesen von Fabian Schnedler im jiddischen Original (ab 0:17) und in deutscher Übersetzung (ab 5:38)
Golos Obywatelja (Die Stimme des Spießers) von Sascha Tschornyi, 1923, übersetzt von Jan Menning, gelesen von Grigory Kofman im russischen Original (ab 0:15) und in deutscher Übersetzung (ab 3:30)
Einleitender Brief aus Zoo oder Briefe nicht über die Liebe von Viktor Schklowski, 1923, gelesen von Ingo Schulze
Gedicht aus Stichotworenija von Vera Lourié, 1923, gelesen von Grigory Kofman im russischen Original (ab 0:14) und in deutscher Übersetzung (ab 1:22)
In Zusammenarbeit mit dem Literarischen Colloquium Berlin.