Veranstaltungen im September 2015
Presseinformation
Pressemitteilung von Mi, 26. Aug 2015
22. Mai bis 13. September 2015
Sonderausstellung (verlängert bis 15. November)
Gehorsam. Eine Installation in 15 Räumen von Saskia Boddeke & Peter Greenaway
Die kontrovers diskutierte Sonderausstellung „Gehorsam. Eine Installation in 15 Räumen von Saskia Boddeke und Peter Greenaway“ wird bis zum 15. November 2015 verlängert. Die biblische Erzählung vom Gottesbefehl an Abraham, den eigenen Sohn zu opfern, wird von der Multimedia-Künstlerin Boddeke und dem Filmemacher Greenaway visuell opulent inszeniert.
Weitere Informationen finden Sie in der Pressemitteilung. Ort: Altbau 1. OG
Öffnungszeiten: täglich 10-20 Uhr, montags 10-22 Uhr
Eintritt: mit dem Museumsticket (8 €, erm. 3 Euro)
Führungen: sonntags 14 Uhr, Dauer ca. 80 Minuten
Eintritt: 3 € pro Person zzgl. Museumsticket
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Pressestelle
T +49 (0)30 259 93 419
presse@jmberlin.de - Postadresse
Stiftung Jüdisches Museum Berlin
Lindenstraße 9–14
10969 Berlin
Begleitprogramm zur Sonderausstellung „Gehorsam“
3. und 4. September 2015
Akademieprogramme | Jüdisch-Islamisches Forum
Kill Me a Son!
Ein Symposium über Abraham, Isaak und Ismael
Das Symposium zur Ausstellung stellt der subjektiven Ebene der künstlerischen Installation eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema an die Seite. Im Rahmen des Symposiums debattieren Wissenschaftler verschiedener Disziplinen über die Auslegung in den Heiligen Schriften, ihr Nachleben in Legende und Liturgie sowie über den Begriff des Gehorsams, der in der Geschichte um Abraham und dessen Söhne Isaak und Ismael von zentraler Bedeutung ist.
Mit Omri Boehm, Isaac Kalimi, Ahmad Milad Karimi, Benedikt Kranemann, Christoph Markschies, Younus Mirza, Dietrich Neuhaus, Angelika Neuwirth, Lena Roos, Ziauddin Sardar und Peter Schäfer.
Ort: Akademie, Saal
Eintritt: frei
Zeit: 3. September 2015, 19 Uhr, 4. September 2015, 10:30 bis 18:30 Uhr
7. September 2015
Der grausame Gott? Gewalt, Religion und Kunst
ARTE-Filmpremiere mit anschließendem Gespräch mit der Regisseurin
Deutschland 2015, Ein Film von Grit Lederer; Produzentin: Irene Höfer, ca. 52 Min., ZDF/ARTE & Medea Film
Die Kunsthistorikerin und Regisseurin Grit Lederer blickt hinter die Kulissen der Ausstellung. Sie begleitete über Monate das Künstlerpaar Boddeke und Greenaway, beobachtete sie beim Ausstellungsaufbau und besuchte sie in ihrer Heimatstadt Amsterdam auf den Spuren ihrer Inspirationsquellen. Die Bewertung dieser rätselhaften Geschichte fällt in allen drei monotheistischen Religionen unterschiedlich aus. ARTE nähert sich in der Dokumentation den unterschiedlichen Deutungen und führte Gespräche in Deutschland und Frankreich u.a. mit dem Theologen Eugen Drewermann, dem Rabbiner Michaël Azoulay und dem Imam Tareq Oubrou. Nach dieser Premiere wird die Kulturdokumentation am 9. September 2015 im Programm von ARTE gezeigt.
Im Anschluss Gespräch mit Cilly Kugelmann, Programmdirektorin des Jüdischen Museums Berlin, und der Regisseurin Grit Lederer.
Gäste der ARTE-Filmpremiere können die Ausstellung „Gehorsam“ am Veranstaltungstag nach Erhalt ihrer Eintrittskarte an der Kasse einmalig kostenfrei besuchen.
In Kooperation mit ARTE
Ort: Akademie, Saal
Eintritt: frei
Zeit: 19 Uhr
Besucheranmeldung: Tel. 030-25993 488 oder reservierung@jmberlin.de
3. September bis 15. Dezember 2015
Kabinettausstelllung: „Im fremden Land“
Publikationen aus den Lagern für Displaced Persons
In einer Kabinettausstellung präsentiert die Staatsbibliothek Berlin ausgewählte Publikationen aus ihrer Sammlung früher jüdischer Nachkriegsdrucke: Seit dem Frühjahr 1945 bis zu ihrer Auswanderung einige Jahre später hielten sich insgesamt schätzungsweise 330.000 jüdische Displaced Persons in den westlichen Besatzungszonen Deutschlands und Österreichs auf. In diesen provisorischen Gemeinschaften entwickelte sich bald ein reges gesellschaftliches Leben, das seinen Ausdruck auch in einer breiten Publikationstätigkeit fand. Vorwiegend in jiddischer Sprache wurden Zeitungen und Zeitschriften, Lehrbücher, zionistische Pamphlete und Judaica, Prosa und Gedichte veröffentlicht. Nicht zuletzt begannen die jüdischen Displaced Persons im Schatten der Schoa, die jüngste Katastrophe zu dokumentieren.
Ort: Libeskind-Bau UG, Rafael Roth Learning Center
Öffnungszeiten: täglich 10-20 Uhr, montags 10-22 Uhr
Eintritt: mit dem Museumsticket (8 €, erm. 3 Euro)
Ausblick auf das Begleitprogramm zur Kabinettausstellung „Im fremden Land“
Unter die Lupe genommen:
Fotografie-Workshop zu jüdischem Alltag und Neubeginn in DP-Lagern für Schüler und Studierende
Nach einer historischen Einführung im Museum spüren die Schüler dieser Episode der jüdischen Geschichte anhand von Fotografien aus den Lagern nach. Sie beschäftigen sich mit dem Alltag einzelner jüdischer Displaced Persons und lernen deren Wünsche, Hoffnungen und Ängste kennen. Fotografien aus der Sammlung des Jüdischen Museums Berlin werden als historische Quellen analysiert und kritisch interpretiert, so dass die Schüler einen reflektierten Umgang mit dem Medium Fotografie einüben.
Klassenstufe: 9. bis 13. Klasse & Studierende
Teilnehmerzahl: max. 15 Personen
Dauer: 2,5 Stunden
Gruppenpreis (15 Personen): 50 € (inkl. Eintritt)
Zusätzliches Filmprogramm
Drei Filme im Rahmen des Begleitprogramms, welche den Bogen von der Befreiung über die illegale Auswanderung nach Palästina bis hin zum Umgang mit der Schoa in der israelischen Gesellschaft spannen
23. November 2015
Night Will Fall
Dokumentarfilm
UK 2014, ca. 75 Min., Regie: André Singer
Frühjahr 1945: Kameratrupps alliierter Verbände gehören zu den ersten, die den Alptraum der nationalsozialistischen Konzentrationslager entdecken. Aus den Bildern des unfassbaren Grauens soll später ein einzigartiger Dokumentarfilm entstehen. Renommierte Regisseure wie Alfred Hitchcock und Billy Wilder erschaffen aus dem Rohmaterial Dokumente der Todeslager. Doch das große Projekt wird nach wenigen Monaten eingestellt. Der Film landet unvollständig in den Archiven, eine Filmrolle gilt bald als gänzlich verschollen. 70 Jahre später gelingt es dem Imperial War Museum (London), den Film vollständig zu rekonstruieren. Im Rahmen der Berlinale 2014 wurde der Film erstmals öffentlich in Deutschland aufgeführt.
Im Anschluss Gespräch mit Toby Haggith, Imperial War Museum (angefragt)
30. November 2015
Exodus To Israel und Displaced Persons
Exodus To Israel
Dokumentarfilm
Frankreich 1988, ca. 55 Min., Regie: Jean Claude Dassier, Gilles Delannoy
The revelation of the Holocaust did not mean that the survivors would readily be granted asylum in the Promised Land. This documentary covers the dramatic events leading to the establishment of Israel, focusing on Exodus, the clandestine voyage in 1947 of Jewish refugees to Palestine.
Displaced Persons
Dokumentarfilm
Israel 1979, ca. 48 Min., Regie: Igal Bursztyn
Towards the end of 1947, the SS Unafraid departed from the shores of Italy on the way to Palestine with several hundred illegal Jewish immigrants on board. This journey on the troubled waters was filmed and brought to life in this moving documentary.
Im Anschluss Gespräch mit Tamar Lewinsky, Kuratorin für Zeitgeschichte
7. Dezember 2015
Aviyas Sommer / Ha-Kayitz Shel Aviya
Spielfilm | Drama
Israel 1988, ca. 95. Min., Regie: Eli Cohen
In den Sommerferien 1951, kurz nach der Gründung Israels, besucht die zehnjährige Aviya ihre depressive Mutter Henya in einem kleinen Dorf bei Tel Aviv. Henya hat im Zweiten Weltkrieg in einem KZ die Schoa überlebt und ist nach der Befreiung nach Israel emigriert. Ihre Vergangenheit kann sie, gerade erst aus einer psychiatrischen Anstalt entlassen, noch immer nicht verarbeiten. Mutter und Tochter stoßen in dem kleinen Dorf auf das Unverständnis der Einheimischen, werden verspottet.
Im Anschluss Gespräch mit Cilly Kugelmann, Programmdirektorin
5. September 2015
Kultursommer | Words in the Garden
Lesung mit dem Autor Mario Levi und der Schauspielerin Türkiz Talay
Istanbul war ein Märchen
Istanbul, die Stadt der tausend Seelen, der tausend Schicksale, der tausend Sprachen… Der türkisch-jüdische Autor Mario Levi, selbst ein Kind dieser Stadt, führt in seinem Roman durch verschlungene Gassen in die Hinterhöfe und kleinen Geschäfte der Menschen, die dort leben. Ausgehend von seiner eigenen Familie erzählt er vom Miteinander der vielen Völker und Kulturen, von Madame Estrella, die ihre Familie verlässt, um einen Muslim zu heiraten; von Monsieur Jacques, der mit seinem patriarchalisch geführten „Laden“ eine vielköpfige Familie ernährt, und von dessen Bruder Nesim, den seine Liebe zur deutschen Kultur nicht vor dem KZ bewahrt; von Robert, dem Spieler und Lebemann, und der kinobesessenen Tilda; und von jungen Leuten, die sich der Tradition entziehen und auswandern.
Es lesen Mario Levi und Türkiz Talay, Deniz Utlu führt durch das Gespräch mit dem Autor und dem Literaturübersetzer Recai Hallaç. In Kooperation mit dem Yunus Emre Institut.
Ort: Museumsgarten
Eintritt: frei
Zeit: 18-20 Uhr
8. September 2015
Buchpräsentation
Handbuch des Antisemitismus – Judenfeindschaft in Geschichte und Gegenwart
Das Handbuch des Antisemitismus widmet sich allen Aspekten der Judenfeindschaft von den Anfängen bis zur Gegenwart ohne geografische Begrenzung. Präsentiert werden die letzten zwei Bände: Im siebten Band werden Romane und Bühnenstücke, Filme und Werke der Bildenden Kunst als Vehikel der Judenfeindschaft behandelt. Der achte Band enthält Nachträge zu allen thematischen Bereichen des Handbuchs sowie einen Überblicksessay zur Geschichte der Judenfeindschaft in den Formen des religiösen Antijudaismus und des rassistischen Antisemitismus. Erläutert werden auch aktuelle Phänomene wie sekundärer Antisemitismus, Antizionismus und islamistischer Antisemitismus.
Einführung: Prof. Dr. Wolfgang Benz (Herausgeber); Gastvortrag: Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert; in Kooperation mit dem Verlag De Gruyter.
Ort: Akademie, Saal
Eintritt: frei
Zeit: 19:30 Uhr
Besucheranmeldung: Tel. 030-25993 488 oder reservierung@jmberlin.de
17. September 2015
Akademieprogramme | Reihe „Neue deutsche Geschichten“
Lesung und Gespräch mit Fereshta Ludin und Sandra Abed
Enthüllung der Fereshta Ludin
Als die deutsch-afghanische Lehrerin Fereshta Ludin 2003 vor das Bundesverfassungsgericht zog, um gegen das Verbot zu klagen, im Schuldienst ein Kopftuch tragen zu dürfen, löste sie eine landesweite Debatte über das Recht auf freie Religionsausübung versus das Gebot religiöser Neutralität aus. Mit dem jüngsten Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das ein pauschales Kopftuchverbot für Lehrkräfte als verfassungswidrig einstuft, hat Fereshta Ludin einen späten Sieg errungen. In ihrer Autobiografie erklärt sie die Hintergründe und ihre Motivation für den Streit um das Kopftuch, den sie als einen Streit für das Recht auf Selbstbestimmung versteht.
Moderation: Yasemin Shooman (Jüdisches Museum Berlin)
Ort: Akademie, Saal
Eintritt: frei
Zeit: 19 Uhr
Besucheranmeldung: Tel. 030-25993 488 oder reservierung@jmberlin.de
21. September 2015
Lesung mit Iris Berben und Marceline Loridan-Ivens
Und du bist nicht zurückgekommen
Marceline ist fünfzehn, als sie zusammen mit ihrem Vater ins Lager kommt. Sie nach Birkenau, er nach Auschwitz. Sie überlebt, er nicht. Siebzig Jahre später schreibt sie ihm einen Brief, den er niemals lesen wird. Einen Brief, in dem sie das Unaussprechliche zu sagen versucht: Nur drei Kilometer sind sie voneinander entfernt, zwischen ihnen die Gaskammern, der Geruch von brennendem Fleisch, der Hass, die Unausweichlichkeit der eigenen Verrohung, die ständige Ungewissheit, was geschieht mit dem anderen?
Moderation: Rachel Salamander (Literaturhandlung); in Kooperation mit dem Insel Verlag und der Literaturhandlung.
Ort: Altbau 2.OG, Großer Saal
Eintritt: frei
Zeit: 19:30 Uhr
Besucheranmeldung: Tel. 030-25993 488 oder reservierung@jmberlin.de
30. September 2015
Vortrag und Internetlaunch eines Wörterbuchs
Das Hebräische und seine deutschen Lehnwörter
Autofuß, Balata, Duch, Dibel, Jecke, Luftgeschäft, Pompa, Schablona, Schlafstunde, Tsimer, Vasa und Winker sind nur wenige Beispiele, die einem deutschen Ohr irgendwie bekannt vorkommen, auch wenn man sie im ersten Moment nicht direkt einordnen kann. Anlässlich des Jubiläumsjahres der deutsch-israelischen diplomatischen Beziehungen findet eine Buchpräsentation der besonderen Art statt: Die Online-Freischaltung eines Wörterbuches deutscher Lehnwörter im modernen Hebräischen mit einem Vortrag des Verfassers, dem Simultandolmetscher und Übersetzer Dr. Uriel Adiv.
Ort: Altbau 2.OG, Großer Saal
Eintritt: frei
Zeit: 19 Uhr
Besucheranmeldung: Tel. 030-25993 488 oder reservierung@jmberlin.de