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Ausstellungs- und Veranstaltungsvorschau von Juli bis September 2016

Presseinformation

Pressemitteilung von Di, 14. Juni 2016

26. Februar bis 31. Juli 
Ausstellung

Keine Kompromisse! Die Kunst des Boris Lurie

Das Jüdische Museum Berlin widmet dem NO!art-Künstler Boris Lurie eine große Retrospektive. Seine Collagen, die historisches Bildmaterial aus dem Holocaust mit Pin-Up-Fotos aus amerikanischen Zeitschriften kombinieren, provozieren Entsetzen und Faszination. Lurie verbindet den Ekel gegen eine Menschheit, die zu millionenfacher Vertreibung und Massenmord fähig war, mit dem Abscheu vor einem selbstgefälligen Kunstbetrieb, der nur am finanziellen Gewinn und an künstlerischen Moden interessiert sei. In seinem zeichnerischen Werk zeigt er aber auch eine andere Seite seiner widersprüchlichen Persönlichkeit. Hier entwirft er poetische Bilder von bezaubernder Zärtlichkeit. Boris Lurie, der 1924 in einer wohlhabenden Familie im damaligen Leningrad geboren wurde und in Riga aufwuchs, überlebte gemeinsam mit seinem Vater die Konzentrationslager Stutthof und Buchenwald. Seine Mutter, Großmutter, jüngere Schwester und seine Jugendliebe wurden 1941 bei einer Massenerschießung ermordet. Diese Erfahrungen haben Boris Luries Leben nachhaltig geprägt. 1946 immigrierte er nach New York. Mit einer Gruppe befreundeter Künstler gründete er 1959 die NO!art-Bewegung, die sich dem Abstrakten Expressionismus und der Pop Art verweigerte und sich politischen Themen wie Rassismus, Sexismus und Konsumkultur widmete. Boris Lurie starb am 7. Januar 2008 in New York. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit der Boris Lurie Art Foundation New York.

Begleitband: Kerber Verlag, 176 Seiten, ca. 200 Abbildungen, mit sieben Essays 
Ort: Altbau 1. OG 
Öffnungszeiten: täglich 10 bis 20 Uhr, montags 10 bis 22 Uhr 
Eintritt: Mit dem Museumsticket (8 €, erm. 3 Euro) 
Mehr Informationen: www.jmberlin.de/lurie Führungen: Sonntags 14 Uhr, Länge ca. 80 Minuten 
Eintritt: 3 € pro Person zzgl. Museumsticket

Kontakt

Pressestelle
T +49 (0)30 259 93 419
presse@jmberlin.de

Postadresse

Stiftung Jüdisches Museum Berlin
Lindenstraße 9–14
10969 Berlin

25. Juni 
Konzert zur Eröffnung des Kultursommers

Semer Ensemble: Rescue Treasure

Das goldene Zeitalter jüdischer Musik – Lieder von Liebe und Eifersucht, von Krieg, der Tora und Träumen von Sozialismus hat Hirsch Lewin in den 1930er Jahren in Berlin auf seinem Semer-Label vereint. 2012 vom Jüdischen Museum Berlin in Auftrag gegeben und uraufgeführt, hat das „Semer-Reloaded“-Projekt die alten Aufnahmen rekonstruiert und mitreißend neu arrangiert. Seitdem ist das Semer Ensemble um die Welt getourt und hat die Menschen in den Bann dieser Musik gezogen. Nun kehrt es mit seiner ersten CD in den Glashof des Museums zurück, wo die Reise mit einem ersten gemeinsamen Auftritt begann.

In Kooperation mit Piranha Records 
Das komplette Programm zum Kultursommer finden Sie unter www.jmberlin.de/kultursommer 
Ort: Glashof EG 
Eintritt: 10 €, erm. 7 Euro 
Zeit: 18-20 Uhr 
Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 25 993 488 oder reservierung@jmberlin.de

3. Juli 
Sommerfest

Im Kultursommer dreht sich in diesem Jahr alles um die osteuropäische und jiddische Kultur. Während beim großen Sommerfest ein altjüdisches Kabarett den Weg „Czernowitz-Berlin“ nachgeht und Kinder in der Bäckerei das Loch im Bagel suchen, spielt das Aletchko Quartett mit einem furiosen Mix aus jiddischen Liedern, russischen Melodien und Flamenco-Gitarre auf und die Drei Kantoren unterhalten mit geistlichem und weltlichem Verve. Ob beim Matroschkamasken-Basteln, Erinnerungsfoto-Shooting oder Wortspiel-Rätseln – im Garten sind kleine und große Besucher herzlich zum Mitmachen eingeladen! Dazu gibt es „unkosher delights“ von Masel Topf und Leckereien aus der polnischen Pop-up-Fusion-Küche von Polish Thursday Dinners. Am Stand von Wolfarth Schokolade kann man sich seine eigene Eiskreation mixen!

Ort: Museumsgarten 
Eintritt: frei 
Zeit: 14-19 Uhr 
Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 25 993 488 oder reservierung@jmberlin.de

4. Juli 
Montagskino | A Quiet Place In The Country

Begleitprogramm der Ausstellung „Keine Kompromisse! Die Kunst des Boris Lurie“

Drama / Horror, Italien, 1968, Regie: Elio Petri, ca. 102 Minuten, englischer Originalton mit deutschen UT 
Gewinner des Silbernen Bären auf der Berlinale 1969 
Leonardo Ferri (gespielt von Franco Nero) braucht Ruhe, um seine Kunst zu schaffen. So zieht er aufs Land, in ein Haus, in dem während des Krieges eine Frau ermordet wurde. Dort findet er aber auch nicht zu sich, wird immer nervöser, unbeherrschter, unberechenbarer. Ein viel zu wenig bekanntes Hauptwerk des italienischen Regisseurs Elio Petri – halb Schauerstück in krass atonalen Tönen, halb Sozialgroteske von zeitweise bestürzender, melancholischer Art. Wie Boris Lurie hält Petri sowohl der vor Selbstreferentialität erstarrten Kunstwelt als auch dem dumpfen Bürgertum, das allein dem Hier und Jetzt huldigt, einen Zerrspiegel vor.

Ort: Altbau 1. OG, Bildungsraum 
Eintritt: frei 
Zeit: 19:30 Uhr 
Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 25 993 488 oder reservierung@jmberlin.de

6. Juli 
Kinder der Befreiung – Perspektiven Schwarzer Deutscher der Nachkriegsgeneration

Gespräch und Lesung im Rahmen der Reihe „Neue deutsche Geschichten“

Der Beitrag afroamerikanischer Soldaten an der Befreiung Deutschlands vom Faschismus im Zweiten Weltkrieg stellt einen fast vergessenen Teil deutscher Geschichte und US-amerikanisch-deutscher Beziehungen dar. Die Biografien und Stimmen Schwarzer Deutscher der Nachkriegsgeneration, die sich in dem Band „Kinder der Befreiung“ vereinen, machen diese marginalisierte Geschichte sichtbar und eröffnen Alternativentwürfe zu den dominanten Erzählungen. Die Herausgeberin Marion Kraft und die Autorinnen Ika Hügel-Marshall und Judy Gummich geben Einblick in die Erfahrungen der Nachkriegsgeneration und ihrer Eltern, in die Ursachen und Auswirkungen von Rassismus und in die vielfältige Realität Schwarzer Menschen im Deutschland der Gegenwart.

Ort: W. Michael Blumenthal Akademie, Saal 
Eintritt: frei 
Zeit: 19 Uhr 
Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 25 993 488 oder reservierung@jmberlin.de

7. Juli 
Szenische Lesung mit den Autoren und Heio von Stetten als Theodor Herzl

Herzl reloaded – Kein Märchen

„Sehr geehrter Herr Doktor Herzl, … Sie wären im Israel der Gegenwart hoffnungslos verloren.“ Was hat uns Theodor Herzl, Begründer des Zionismus, heute zu sagen? In einem fiktiven E-Mail-Wechsel treten Doron Rabinovici, Autor und Historiker, in Tel Aviv geboren, in Wien lebend, und sein Freund Natan Sznaider, in Deutschland geboren, in Tel Aviv Soziologie lehrend, in einen Trialog mit dem 1904 verstorbenen Visionär. Rabinovici und Sznaider stellen sich Herzl. Und sie stellen Herzl auf die Probe. Wie viel verbindet sein Werk „Der Judenstaat“ mit dem heutigen Israel? Gibt es so etwas wie eine jüdische Gesellschaft? Wie verbinden sich in Israel Tradition und Start-up-Moderne? Und welche Bedeutung hat die Erinnerung an die Shoah? Ein spannender Gedankenaustausch über Judentum, israelische Gegenwart und jüdische Diaspora.

In Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung 
Ort: Altbau, Großer Saal 
Eintritt: frei 
Zeit: 19:30 Uhr 
Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 25 993 488 oder reservierung@jmberlin.de

9. Juli 
Christian Berkel liest „Tewje, der Milchmann“

Eine Neuerkundung zum 100. Todestag Scholem Alejchems

Arm an Geld, doch reich an Töchtern, träumt der Milchmann Tewje aus dem Schtetl Anatevka von einem Dasein ohne Entbehrung. Doch am Ende steht er allein da – ein Flüchtling unter Tausenden, mit nichts als seinem Gottvertrauen und seinem unerschütterlichen Witz. Mit „Tewje, der Milchmann“ hat Scholem Alejchem seinen Ruf als einer der größten Tragikomiker der Weltliteratur begründet. Jiddischer Schicksalsroman und historisches Menetekel zugleich, gehört der Roman zum Kanon der Moderne. Weltweit berühmt wurde Tewje durch die Musical-Adaption „Anatevka / Fiddler on the roof“. Schauspieler Christian Berkel liest aus der Neuübersetzung des Buches, anschließend sprechen Tal Hever-Chybowski, Leiter des Paris Yiddish Center, und Armin Eidherr, Übersetzer des Buches, über die Bedeutung des Werkes jenseits der Schtetl-Romantik.

In Kooperation mit dem Manesse Verlag 
Ort: Glashof EG 
Eintritt: 8 €, erm. 6 Euro 
Zeit: 18-20 Uhr 
Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 25 993 488 oder reservierung@jmberlin.de

11. Juli 
Montagskino | The Grey Zone

Begleitprogramm der Ausstellung „Keine Kompromisse! Die Kunst des Boris Lurie“

Drama, USA, 2001, Regie: Tim Blake Nelson ca. 108 Minuten, englischer Originalton mit deutschen UT 
Auschwitz-Birkenau, 1944: In dem perfekt organisierten System des Konzentrationslagers geleiten sogenannte „Sonderkommandos“, die aus jüdischen Häftlingen bestehen, ihre Mitinsassen in die Gaskammern. Für kleine Privilegien und Erleichterungen im Alltag werden sie gezwungen, ihre Leidensgenossen in den Tod zu führen. Dies verschafft ihnen etwas Aufschub, ehe auch sie der Mordmaschinerie des Lagerkommandanten Muhsfeldt zum Opfer fallen. Angesichts dieser Gewissheit und der quälenden Last der Mittäterschaft planen sie unter größter Geheimhaltung einen bewaffneten Aufstand – den einzigen, den es in der Geschichte von Auschwitz jemals gab. Das Drama zählte zu Luries Lieblingsfilmen.

Ort: Altbau, Bildungsraum 
Eintritt: frei 
Zeit: 19:30 Uhr 
Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 25 993 488 oder reservierung@jmberlin.de

14. Juli 
Filmvorführung „El Gusto“ und Gespräch mit dem Musiker Momo Djender

Veranstaltung im Rahmen der Reihe „Juden in islamisch geprägten Ländern“

Dokumentarfilm, Algerien, Frankreich, Irland 2012, ca. 88 Minuten, französisch-arabische Originalfassung mit englischen UT 
Ein außergewöhnliches Band-Revival, eine Hommage an Toleranz und Hoffnung und eine Liebeserklärung an die traditionelle algerische Chaâbi-Musik: Mit „El Gusto“ erzählt die in Algier geborene und in der Schweiz aufgewachsene Filmemacherin Safinez Bousbia von jüdischen und muslimischen Musikern, die die Geschichte Algeriens vor 50 Jahren trennte. Neugierig geworden durch ein altes Foto der Band macht sich die Regisseurin auf die Suche nach den heute 70- bis 100-Jährigen und bringt sie zu einem gemeinsamen Konzert zusammen. Mit der Liebe zum Chaâbi und ihrer unerschütterlichen Freundschaft beweisen die Musiker, dass es nie zu spät ist, um Grenzen zu überwinden und den eigenen Träumen zu folgen. 
Im Anschluss an den Film findet ein Gespräch mit dem deutsch-algerischen Musiker Momo Djender statt (in deutscher Sprache).

Eine Veranstaltung im Rahmen der Reihe: „Juden in islamisch geprägten Ländern“ 
Ort: W. Michael Blumenthal Akademie, Saal 
Eintritt: frei 
Zeit: 19 Uhr 
Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 25 993 488 oder reservierung@jmberlin.de

17. Juli 
Jazz in the Garden

Shira Z. Carmel and her Brasserie - Cabaret Jazz

Shira Z. Carmel ist eine vielseitige Künstlerin aus Jerusalem, die mit ihrer Musik den Glanz und die Abgründe alles Menschlichen erkundet. Ob auf Englisch, Hebräisch oder Jiddisch – Carmels Songs handeln von Leben und Tod, Krieg und Frieden, Kunst und Banalem und bringen die verschiedenen Seiten ihrer israelisch-jüdischen Identität zum Ausdruck. Ins Museum kommt sie mit ihrem neuesten musikalischen Abenteuer: Shira Z. Carmel and her Brasserie ist eine Avant-Groove-Brass-Band, die auf dem schmalen Grat zwischen Jazz, Kunst und Pop tanzt. In diesem ungewöhnlichen Ensemble zeigt die Singer-Songwriterin ihre ganze musikalische Bandbreite vom Amy Winehouse-Cover bis hin zu Vertonungen jiddischer Gedichte aus Birobidzhan.

Mit Kinderprogramm 
Ort: Museumsgarten 
Eintritt: frei 
Zeit: 11-13 Uhr 
Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 25 993 488 oder reservierung@jmberlin.de

17. Juli bis 14. August 
Ausstellung

Transcending Tradition – Jüdische Mathematiker in der deutschsprachigen akademischen Kultur

„Transcending Tradition“ stellt das Leben und Werk von jüdischen Mathematikern in Deutschland vor. Die Ausstellung basiert auf neuen historischen Forschungen und vielen bislang unveröffentlichten Dokumenten. Gezeigt wird die Tätigkeit jüdischer Mathematiker in Deutschland – angefangen von der rechtlichen und politischen Gleichstellung jüdischer Bürger im 19. Jahrhundert bis zur Verfolgung und Vertreibung im Nationalsozialismus.

Eine Ausstellung des Historischen Seminars der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt am Main in Kooperation mit der Technischen Universität Berlin und dem Jüdischen Museum Berlin 
Die Ausstellung findet im Rahmen des „7. Kongress der Europäischen Mathematischen Gesellschaft“ statt. 
Ort: Libeskind-Bau EG, Eric F. Ross Galerie 
Öffnungszeiten: täglich 10 bis 20 Uhr, montags 10 bis 22 Uhr 
Eintritt: Mit dem Museumsticket (8 €, erm. 3 Euro) 
Mehr Informationen: www.gj-math.de

17. Juli 
Festvortrag

Eröffnung der Ausstellung „Transcending Tradition – Jüdische Mathematiker in der deutschsprachigen akademischen Kultur“

Die Wissenschaftshistorikerin Liba Taub (Cambridge) erläutert in ihrem Vortrag mit dem Titel „Mathematics and Culture in Ancient Greece: Poetry, Pythagoreanism and Ancient Jewish Accounts of the Development of Philosophy“ die Verbindungen von antiker Poesie und Mathematik.

Der Vortrag findet in englischer Sprache statt. 
Ort: Altbau, Großer Saal 
Eintritt: frei 
Zeit: 16 Uhr 
Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 25 993 488 oder reservierung@jmberlin.de

31. Juli 
Jazz in the Garden

Bester Quartet - Klezmer Jazz

Das Bester Quartet aus Krakau ist eine der stärksten Stimmen jüdischer Musik in Europa. Eine feste Größe der Radical Jewish Jewish Culture Series widmen sich die vier klassisch ausgebildeten Musiker der Improvisation auf höchstem Niveau, gepaart mit mitreißenden Kompositionen und der Bearbeitung traditioneller Melodien. Bereits acht CDs des Quartets sind auf John Zorns Label „Tsadik“ erschienen, die neunte wird mit Spannung erwartet. Freuen Sie sich auf eine Band, die für ihre furiosen Auftritte bekannt ist – und auf eine kleine Überraschung zum Tag der Freundschaft.

Mit Kinderprogramm 
Ort: Museumsgarten 
Eintritt: frei 
Zeit: 11-13 Uhr 
Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 25 993 488 oder reservierung@jmberlin.de

7. August 
Bobe Mayses: Jiddische Ritter und andere Unmöglichkeiten

Das Straßentheater-Spektakel der New Yorker Theatervisionärin Jenny Romaine und des Bestsellerautors Michael Wex erzählt die Heldenlegende des jüdischen Ritters Bovo. 1507 im Ghetto von Venedig verfasst, ist das „Bovo Bukh“ das erste gedruckte Werk der säkularen jiddischen Literatur. Seine fantastische Geschichte von Freundschaft, Liebe und Verrat, von ritterlichen Kämpfen, fernen Ländern und neuen Eroberungen verbreitete sich durch die gesamte jiddisch 
sprachige Welt. Ein Umzug mit lebensgroßen Puppen, Musik der Renaissance und der jüdischen Gegenwart, Texten auf Jiddisch, Deutsch, Englisch, Russisch, Italienisch und Arabisch – all das verbindet sich rund um den Museumsgarten zu einem fulminanten Theatererlebnis.

Eine Produktion des Yiddish Summer Weimar in Kooperation mit dem Kunstfest Weimar 
Mit Unterstützung der Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika 
Ort: Museumsgarten und Glashof 
Eintritt: 10 €, erm. 7 Euro 
Zeit: 18-20 Uhr 
Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 25 993 488 oder reservierung@jmberlin.de

27. August 
Lange Nacht der Museen

Der Golem kommt!

Die berühmte jüdische Legendenfigur inspiriert seit Jahrhunderten Künstler und Autoren – und das Jüdische Museum Berlin zu einer Ausstellung, in der sich alles um die künstliche Erschaffung von Leben dreht. Als Teaser laden wir zur Langen Nacht der Museen in die Golem-Lounge ein: Bei Cocktails im Glashof können Sie den Klangfusionen von DJ D’dread lauschen, der den Stummfilmklassiker „Der Golem, wie er in die Welt kam“ zu einem psycho¬akustischen Erlebnis werden lässt. Und gemeinsam gestalten wir einen Golem, der wächst und – wer weiß – vielleicht einmal lebendig wird!

Ort: Museumsgarten und Glashof 
Eintritt: Lange Nacht-Ticket, erhältlich an der Museumskasse 
Zeit: 18-2 Uhr 
Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 25 993 488 oder reservierung@jmberlin.de

28. August 
Jazz in the Garden

Zlata Razdolina Jewish Jazz

Zlata Razdolina ist eine Grand Dame des Jewish Jazz. Geboren in Leningrad, tourt sie mit ihren national und international vielfach ausgezeichneten Werken um die ganze Welt. Ihr Repertoire umfasst über 600 vielfältige Kompositionen, für die sich Zlata Razdolina von klassischen Werken der russischen und israelischen Literatur inspirieren lässt oder den Einfluss jüdischer Musiker auf den amerikanischen Jazz erkundet. Orchestrale Requien inszeniert sie dabei ebenso kühn wie jiddische Volkslieder in Swing-Arrangements.

Mit Kinderprogramm 
Ort: Museumsgarten 
Eintritt: frei 
Zeit: 11-13 Uhr 
Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 25 993 488 oder reservierung@jmberlin.de

7. September 
Podiumsdiskussion

KRISENZEITEN – Die Zuwanderung, Europa und die Last der Vergangenheit

Die aktuelle Flüchtlingskrise stellt Europa vor große Herausforderungen. Es gibt keine konsensfähige europäische Asylpolitik und in Deutschland konkurriert rechtspopulistisches Ressentiment mit einer moralisch und humanitär begründeten Willkommenshaltung. Die unterschiedlichen politischen Antworten der einzelnen Staaten und Gesellschaften auf die derzeitigen Migrationsströme sind beeinflusst von den jeweils spezifischen historischen Erfahrungen der Weltkriege, der Massenvernichtung der europäischen Juden, des Kolonialismus und den politischen Verwerfungen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Die Bedeutung der Vergangenheit für das gegenwärtige Agieren der europäischen Staaten angesichts der aktuellen Flucht- und Migrationsbewegungen in die EU will das Jüdische Museum Berlin mit internationalen Gästen aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Polen diskutieren.

Mit: Dan Diner, Adam Michnik, Dietmar Herz, Étienne François, Hans Kundnani 
Ort: Glashof 
Eintritt: frei 
Zeit: 19 Uhr 
Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 25 993 488 oder reservierung@jmberlin.de

11. September 
Jazz in the Garden

Libelid Ambient Jazz

Die Sängerin und Songschreiberin Ola Bilińska und ihr Libelid Quintett aus Sejny (Ostpolen) hauchen jiddischen Liebesgedichten vergangener Zeiten neues Leben ein und kleiden sie in ein modernes minimalistisches Jazzgewand. Die vertonten Gedichte polnisch-jüdischer Dichter wie Debora Vogel treffen auf zeitgenössische klassische Musik – mit Anleihen an den Minimalismus Steve Reichs und sphärischen Elektro-Akustik-Jazz.

In Kooperation mit dem Polnischen Institut Berlin 
Mit Kinderprogramm 
Ort: Museumsgarten 
Eintritt: frei 
Zeit: 11-13 Uhr 
Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 25 993 488 oder reservierung@jmberlin.de

13. September 
ARTE-Filmpremiere und Gespräch | Begleitprogramm der Ausstellung GOLEM

Golem – Die Legende vom Menschen

Dokumentation von Torsten Striegnitz und Simone Dobmeier, ARTE/rbb 2016, ca. 52 Min. 
Der Golem – eine Figur aus der jüdischen Mystik, die in Dichtung und Literatur immer wieder auftaucht und zahlreiche Filmemacher und bildende Künstler inspirierte. Über die Zeit hat sich der Golem-Stoff immer wieder verändert und dabei die Ängste und Sehnsüchte der jeweiligen Epoche gespiegelt. Besonders in Krisenzeiten hat dieses mythische, menschenartige Wesen Konjunktur. Der aus Anlass der großen GOLEM-Ausstellung im Jüdischen Museum Berlin entstandene Film „Golem – Die Legende vom Menschen“ zeichnet die Entstehung und Entwicklung der Golem-Figur nach: Von der Bibel und dem Talmud über Werke von Goethe bis zu Science-Fiction-Filmen. Eine spannende Reise durch zweitausend Jahre Kulturgeschichte.

Im Anschluss an die Filmpremiere findet ein Podiumsgespräch mit Peter Schäfer (Direktor des Jüdischen Museums Berlin) und Torsten Striegnitz (Filmautor) an. 
Sendetermin: Sonntag, 25. September 2016 um 17:35 Uhr auf ARTE 
Ort: W. Michael Blumenthal Akademie, Saal 
Eintritt: frei 
Zeit: 19 Uhr 
Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 25 993 488 oder reservierung@jmberlin.de

16. September 
Tagung

Erinnerungsorte

Vergessene und verwobene Geschichten 
Sprechen wir über das kollektive Berliner Gedächtnis, dann bleiben die Geschichten vieler Minderheiten häufig unberücksichtigt. Mit der Abschlusstagung des Projekts „Erinnerungsorte. Vergessene und verwobene Geschichten“ werden global- und stadthistorische Ereignisse und Narrative aus der Perspektive von Afrikanern, Juden, Roma und People of Color in Berlin in ihrer Verwobenheit thematisiert. Michael Rothberg (University of Illinois, USA) führt mit einer Keynote in seinen Ansatz der Multidirectional Memory ein und beleuchtet Perspektiven auf Erinnerungs- und Gedächtniskulturen. Im Abschlusspanel wird diskutiert, wie marginalisierte Geschichten erzählt und sichtbar gemacht werden können.

Das ausführliche Programm und Informationen zu den Referenten sowie zum Projekt finden Sie online unter www.jmberlin.de/erinnerungsorte 
Die Tagung findet in Kooperation mit der Alice Salomon Hochschule Berlin statt. 
Ort: Glashof EG; W. Michael Blumenthal Akademie, Saal; Altbau, Großer Saal 
Eintritt: 10 €, erm. 7 Euro 
Zeit: 9-20 Uhr 
Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 25 993 488 oder reservierung@jmberlin.de

16. September bis 19. September 
Kulturprogramm der Freunde des Jüdischen Museums Berlin

Kulturreise nach Amsterdam

Die bedeutende jüdische Gemeinde von Amsterdam kann ihre Geschichte 400 Jahre zurückverfolgen. Was davon übrig geblieben ist, kann im heutigen Jüdischen Viertel bewundert werden. Auf dem etwa einen Quadratkilometer großen Gebiet befinden sich die Portugiesische Synagoge aus dem 17. Jahrhundert sowie das 1892 erbaute Theater, die „Hollandsche Schouwburg“. Auch das 80 Jahre alte Jüdische Historische Museum mitsamt seinem Kindermuseum befindet sich dort. Von der „Hollandsche Schouwburg“ wurden während des Zweiten Weltkriegs die Juden in die Konzentrations- und Vernichtungslager im Osten deportiert. Heute erinnert eine Wand der Namen an die etwa 104.000 ermordeten niederländischen Juden. Das „Joods Historisch Museum“ zeigt zurzeit eine Ausstellung über die Sängerin Amy Winehouse. Des Weiteren stehen das Anne Frank Haus, das Bijelsmuseum, das Rijksmuseum sowie ein Besuch des Stücks „Anne“ im Theater Amsterdam auf dem Programm.

Die Reise findet im Rahmen des Kulturprogramms der Freunde des Jüdischen Museums Berlin statt. 
Zeit: 16.-19. September 
Kosten: voraussichtlich 565 € (Der Preis beinhaltet alle gemeinsamen Programmpunkte sowie ein Abendessen und die Übernachtung im Doppelzimmer eines Hotels. Die Anreise ist nicht im Preis enthalten.) 
Anmeldung: Weitere Informationen, einen detaillierten Programmablauf und Anmeldeunterlagen erhalten Sie bis zum 10. Juli unter freunde@jmberlin.de

20. September 
Buchpräsentation mit dem Autor

Leon de Winter: Geronimo

„Geronimo“ lautete das Codewort, das das SEALs Team 6 durchgeben sollte, wenn es Osama bin Laden gefunden hatte. Doch ist die Jagd nach dem meistgesuchten Mann der Welt wirklich so verlaufen, wie man uns glauben macht? Leon de Winter hat eine geheime Hintergrundgeschichte dazu erfunden, die verblüffend real klingt. Ein Roman über tragisches Scheitern und geniale Heldentaten, über Verlust und Liebe, über die Unvollkommenheit der Welt und die Vollkommenheit der Musik.

In Zusammenarbeit mit der Literaturhandlung 
Ort: Altbau, Großer Saal 
Eintritt: 10 €, erm. 7 Euro 
Zeit: 19:30 Uhr 
Besucheranmeldung: Tel. +49 (0) 8824 250

23. September 2016 bis 29. Januar 2017 
Ausstellung

GOLEM

Homunkuli, Cyborgs, Roboter, Androide: Der Mythos vom Menschen, der künstliches Leben erschaffen kann, steht im Mittelpunkt der Golem-Ausstellung. Bis heute inspiriert die prominenteste jüdische Legendenfigur Generationen von Künstlern und Autoren. Ein Wesen, geformt aus unbelebter Materie wie Staub oder Erde, wird durch rituelle Beschwörung und hebräische Buchstabenkombinationen zum Leben erweckt. Geschaffen von einem menschlichen Schöpfer wird der Golem zum Helfer, zum Gefährten oder zum Retter einer jüdischen Gemeinde in Gefahr. In vielen Golem-Erzählungen gerät das Geschöpf außer Kontrolle und der Golem selbst wird zur Bedrohung für den, der ihn geschaffen hat. Anhand der Golem-Figur untersucht die Ausstellung Themen wie Kreativität, Schöpfung, Macht und Erlösung. Sie zeigt die thematische Fülle des Stoffes, wie er sich in mittelalterlichen Manuskripten, in vielschichtigen Erzählungen und in Kunstwerken aus den letzten zweihundert Jahren darstellt. Ob in Malerei, Skulptur, Objektkunst, Video, Installation, Fotografie oder Illustration: Der Golem lebt und mit ihm die Frage danach, was es bedeutet, ein Mensch zu sein.

Begleitband: Kerber Verlag, ca. 176 Seiten 
Ort: Altbau, 1. OG 
Öffnungszeiten: täglich 10 bis 20 Uhr, montags 10 bis 22 Uhr 
Eintritt: Mit dem Museumsticket (8 €, erm. 3 Euro) 
Mehr Informationen: www.jmberlin.de/golem Gespräche in der Ausstellung: Sonntags 14 Uhr, Länge ca. 80 Minuten 
Eintritt: 3 € pro Person zzgl. Museumsticket

Pressekonferenz am Donnerstag, 22. September um 11 Uhr, Akkreditierung und Vorbesichtigung ab 10 Uhr

27. September 
Buchpräsentation mit dem Autor und dem Schauspieler Ulrich Matthes 
Saul Friedländer: Wohin die Erinnerung führt. Mein Leben

Saul Friedländer ist noch ein halbes Kind, als der Zweite Weltkrieg zu Ende geht. Sanft und in einer wunderschönen Sprache erzählt der große Historiker des Holocaust von seinem Leben danach, das reich ist an Erfahrungen und Begegnungen, aber das Leben eines Entwurzelten bleibt. „Wohin die Erinnerung führt“ ist das großartige Zeugnis einer Epoche und gewährt zugleich ungewöhnlich offen Einblick in die fragilen Gefühlswelten eines Überlebenden.

In Zusammenarbeit mit der Literaturhandlung 
Ort: Altbau, Großer Saal 
Eintritt: 10 €, erm. 7 Euro 
Zeit: 19:30 Uhr 
Besucheranmeldung: Tel. +49 (0) 8824 250

28. September 
Filmvorführung und Gespräch mit dem Regisseur Férid Boughedir im Rahmen der Reihe „Juden in islamisch geprägten Ländern“

Villa Jasmin

Frankreich, 2008, ca. 87 Minuten, Französisch-arabische Originalfassung mit englischen UT 
20 Jahre nachdem er Tunis als Kind verlassen musste, macht sich Serge Boccara 1976 mit seiner Verlobten auf die Suche nach Spuren seiner Kindheit. Am Grab der Eltern und in ihrem früheren Haus, der Villa Jasmin, taucht er in die Geschichte seiner jüdischen Familie ein. Im Zentrum seiner Erinnerungen steht dabei der Vater, der aus einer bedeutenden sephardischen Familie stammte, sich der sozialistischen Bewegung anschloss und für die Unabhängigkeit Tunesiens kämpfte. Nach Einmarsch der Deutschen wurde er ins KZ Sachsenhausen verschleppt. Der Film erzählt vom Leben tunesischer Juden von Anfang bis Mitte des 20. Jahrhunderts und gewährt Einblick in die wenig bekannte Zeit der deutschen Besatzung in Tunesien.

Im Anschluss an den Film findet ein Publikumsgespräch mit dem Regisseur Férid Boughedir in englischer Sprache statt. 
Eine Veranstaltung im Rahmen der Reihe „Juden in islamisch geprägten Ländern“ 
Ort: Altbau, 2. OG 
Eintritt: frei 
Zeit: 19 Uhr 
Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 25 993 488 oder reservierung@jmberlin.de

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