„Wir träumten von nichts als Aufklärung“
Moses Mendelssohn – Ausstellung
Zuwanderer, Aufklärer und Selfmade-Intellektueller: Moses Mendelssohn war schon zu seiner Zeit eine europäische Berühmtheit und ist bis heute eine zentrale Gestalt des deutschen Judentums.
Die Ausstellung erzählte von Mendelssohns Leben in Berlin und zeigte ihn inmitten einer Zeit des Umbruchs und Aufbruchs als Integrationsfigur polarisierender Kräfte.
Ausstellung bereits beendet
Wo
Altbau 1. OG
Lindenstraße 9–14, 10969 Berlin
Mit seinen christlichen und jüdischen Freund*innen diskutiert Moses Mendelssohn Fragen aus Philosophie und Politik. Als Autor fordert er sein Publikum zum kritischen Denken auf. Als gesetzestreuer Jude verbindet er die Tradition mit den Ideen der Aufklärung, engagiert sich für weltliche Bildung und Gleichberechtigung seiner „jüdischen Nation“. Seine Übersetzung der Tora macht religiöses Wissen allen zugänglich.
Die Ausstellung präsentierte die Epoche der Aufklärung als Umbruchslabor: Menschenrechte, Meinungsfreiheit und die Vielfalt individueller Lebensentwürfe werden formuliert und eingefordert. Mit seinen Argumenten für die Emanzipation der Jüdinnen*Juden, für Minderheitenrechte und die Trennung von Staat und Religion eröffnet Mendelssohn Wege in die Moderne – und provoziert bis heute Fragen zur jüdischen Identität.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sprach beim Festakt zur Eröffnung der Ausstellung.
Begleitprogramm: Wie aufgeklärt sind wir heute?
Mit der europäischen Aufklärung entwickelte sich um den Philosophen Moses Mendelssohn die Haskala, also die jüdische Aufklärung. Warum ist das für uns heute interessant? Weil viele der Konflikte, die er vor rund 250 Jahren formulierte, heute noch immer ausgetragen werden, weil uns viele der Fragen, die er damals stellte, immer noch umtreiben: Wie redet man mit Andersdenkenden? Wie kontert man Fake News? Kann man durch Bildung alles erreichen? Schwächt Integration die kulturelle Identität? Mit seinen Argumenten für Minderheitenrechte und für die Trennung von Staat und Religion eröffnete Mendelssohn Wege in die Moderne.
Moderiert von Frederek Musall und mit wechselnden Diskussionspartner*innen griff das Begleitprogramm zur Ausstellung aktuelle Fragen und Diskurse anhand von Texten von Moses Mendelssohn auf.
Eine Ausstellung des Jüdischen Museums Berlin in Zusammenarbeit mit der Mendelssohn-Gesellschaft, Berlin.
Die Ausstellung wird gefördert durch
Informationen zur Ausstellung im Überblick
- 14. Apr bis 11. Sep 2022
Lindenstraße 9–14, 10969 Berlin
Zum Lageplan
Altbau 1. OG
Alle Angebote zur Ausstellung „Wir träumten von nichts als Aufklärung“ – Moses Mendelssohn
- Über die Ausstellung
- Aktuelle Seite: „Wir träumten von nichts als Aufklärung“ – Moses Mendelssohn – 14. Apr bis 11. Sep 2022
- Publikationen
- „Wir träumten von nichts als Aufklärung“ – Moses Mendelssohn – Katalog zur Ausstellung, 2022, zweisprachig: auf Deutsch und Englisch
- Moische. Sechs Anekdoten aus dem Leben des Moses Mendelssohn – Graphic Novel von Typex, 2022, deutsche Ausgabe, mit Leseprobe zum Download
- Moishe. Six Anecdotes from the Life of Moses Mendelssohn – Graphic Novel von Typex, 2022, englische Ausgabe, mit Leseprobe zum Download
- Digitale Angebote
- Moses Mendelssohn und seine Zeit – Online-Feature zur Ausstellung, 2022
- Mendelssohn-Diskurse: Medienrevolution – Öffentlichkeit, Celebrity, Bilderflut – Video-Mitschnitt mit Frederek Musall, Caspar Battegay und Shmuel Feiner, 2022, auf Englisch
- Mendelssohn-Diskurse: Aufklärung – Fake News, Schwärmerei, Vernunft – Video-Mitschnitt mit Carolin Emcke, Hannah Peaceman, Frederek Musall, Inka Bertz und Thomas Lackmann, 2022
- Nach einer wahren Geschichte – Interview mit Typex, Zeichner und Autor von Moische, 2022
- Siehe auch
- Moses Mendelssohn, Philosoph
- Haskala/Aufklärung
- Objekte zu Moses Mendelssohn – in unseren Online-Sammlungen