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Blick aus Froschperspektive auf Brust und Gesicht einer weiß gekleidete Frau mit platinblondem, kurzem Haar auf einem Esel, dessen Hals am linken Bildrand angeschnitten knapp zu erkennen ist. Hintergrund: Berliner Brandenburger Tor und stahlblauer Himmel

Yael Bartana, Standbild aus Malka Germania, 2020

Yael Bartana
Redemption Now

Pressemitteilung

Pressemitteilung von Do, 25. Febr 2021

Ab dem 4. Juni 2021 zeigt das Jüdische Museum Berlin (JMB) Yael Bartana – Redemption Now. Die erste umfassende Werkschau der Videokünstlerin Yael Bartana untersucht das erlösende Potenzial der Kunst und unserer Vorstellungskraft. Seit über zwanzig Jahren erforscht Bartana die großen historischen Erzählungen, die dazu beitragen, nationale und andere kollektive Identitäten zu formen.

Die Ausstellung vereint über 50 frühe und neuere Arbeiten, darunter Videoarbeiten, Fotografien und Lichtskulpturen. Die Ausstellung folgt einem eschatologischen Topos und zugleich dessen Dekonstruktion – also der immer wiederkehrenden Idee, dass eine Heilsgestalt Erlösung bringen kann. Kernstück der Ausstellung ist die Auftragsarbeit Malka Germania (hebräisch für „Königin Germania“), die Bartana eigens für das JMB konzipiert und in Berlin an geschichtsträchtigen Orten filmisch umgesetzt hat.

Kontakt

Julia Jürgens
T +49 (0)30 259 93 353
j.juergens@jmberlin.de

Postadresse

Stiftung Jüdisches Museum Berlin
Lindenstraße 9–14
10969 Berlin

Die Ankunft einer androgynen Heilsgestalt in der deutschen Hauptstadt ruft Szenen aus einem imaginierten gemeinsamen Unbewussten hervor: Vergangenheit und Zukunft fallen in einer alternativen Gegenwart zusammen. Mit dem Thema der kollektiven Erlösung spricht die Videoinstallation auch Traumata, Heilserwartungen und die Sehnsucht nach Veränderung an.

Yael Bartanas Arbeiten werden weltweit ausgestellt und sind Teil internationaler Sammlungen. Die Künstlerin ist bekannt dafür, die Bildsprachen von Identität und Gedenkpolitik, Nationen und sozialen Bewegungen zu erkunden. Sie beobachtet, dokumentiert, analysiert und erfindet öffentliche Rituale, Zeremonien und soziale Praktiken, die dazu dienen sollen, kollektive Identitäten zu schaffen.

Bartanas Kunst provoziert eine aktivistische Lesart – sie fordert das Publikum auf, sich auf den politischen Akt des Nachdenkens über die eigene Verantwortung in der Gesellschaft einzulassen.

Teil der Ausstellung ist auch Bartanas bekanntestes Werk And Europe Will Be Stunned. Die Video-Trilogie entstand zwischen 2006 und 2011 und imaginiert eine Bewegung der Rückkehr von drei Millionen Jüdinnen und Juden nach Polen. 2011 repräsentierte diese Arbeit Polen auf der 54. Internationalen Kunstausstellung – Biennale di Venezia; 2019 wählte die britische Zeitung The Guardian sie auf Platz 9 der wichtigsten Kunstwerke des 21. Jahrhunderts.

Yael Bartana wurde 1970 in Israel geboren und lebt heute in Amsterdam und Berlin.

Kuratoren-Team: Dr. Shelley Harten und Dr. Gregor H. Lersch.

Die Videoinstallation Malka Germania wurde als Auftragsarbeit ausgeführt und ermöglicht durch die Freunde des Jüdischen Museums Berlin und den Mondriaan Fund.

Anlässlich der Ausstellung erscheint ein Buch zur zentralen Arbeit: Das Buch von Malka Germania enthält über 60 zum Teil ganzseitige Abbildungen sowie Beiträge von Michael Brenner, Griselda Pollock, Cas Mudde, Christina von Braun und anderen.

Vor einem pinken Hintergrund befindet sich die Grafik einer Frauengestalt, die einen Adler zum Abflug anweist. Der Schriftzug „Redemption Now“ erstreckt sich entlang des oberen und unteren Bildrandes.

Ausstellungsplakat zu Yael Bartana – Redemption Now; Jüdisches Museum Berlin, Gestaltung: Gila Kaplan, Avi Bohbot, Illustration: Yossi Assouline, Bearbeitung: buerominimal

Laufzeit 4. Jun–10. Okt 2021
Ort Jüdisches Museum Berlin, Altbau, 1. OG
Öffnungszeiten täglich 10–19 Uhr
Eintritt 8 €, ermäßigt 3 €, freier Eintritt für Kinder und Jugendliche (unter 18 Jahre)
Mehr Informationen www.jmberlin.de/ausstellung-yael-bartana
Aktuelles Bildmaterial senden wir Ihnen auf Anfrage gerne zu.

Die Ausstellung wird gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds.

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