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Maria und Natalia Petschatnikov

Kurz­interview und Foto von der Ausstellungs­eröffnung Frédéric Brenner – ZERHEILT

Zwillingsschwestern in blauer und roter Bluse in der ZERHEILT vor einem Porträt der beiden in ihrem Atelier

Maria und Natalia Petschatnikov in der Ausstellung ZERHEILT; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Jule Roehr

Unsere Namen sind Maria und Natalia Petschatnikov. Wir sind bildende Künstlerinnen.

Wie kam es zur Idee der Inszenierung in Ihrem Portrait?

Wir trafen Frédéric Brenner bei einem traditionellen „Frühstück im Grünen“, das von der Berliner Stiftung „Zurückgeben“ veranstaltet wurde. Wir stellten unser von der Organisation gefördertes Projekt, den Animationsfilm Pabaltis, über unsere Kindheit in Litauen vor. Irgendwie waren wir einander sofort sympathisch, Frédéric erzählte uns von seinem Projekt, und wir vereinbarten ein Treffen in unserem Atelier. Das erste Gespräch sollte eigentlich nur ein Kennenlernen sein, aber nachdem Frédéric uns in fast identischen Posen und Outfits sah, beschloss er, dass dies genau das Richtige für seine Aufnahme war. Weil Frédéric kein Stativ dabeihatte, mussten wir improvisieren und unseres benutzen. Die Aufnahme entstand spontan, was viel über Frédéric als Künstler und seine kreative Arbeitsweise sagt, denn er ist immer bereit, sein Motiv zu erkennen.

Wie erleben Sie jüdisches Leben in Berlin?

Wir erleben jüdisches Leben in Berlin vor allem durch die Menschen. Viele unserer Bekannten stammen aus jüdischen oder halb jüdischen Familien, in denen bestimmte Feiertage gefeiert, gewisse Gerichte zubereitet und besondere Lieder gesungen werden. Diese Kultur ist auch in Deutschland bei uns geblieben. Außerdem gibt es in der Stadt viele Orte, an denen man einen jüdischen Bagel oder Falafel essen oder Klezmer-Musik hören kann. Überhaupt ist es in Berlin nicht ungewöhnlich, dass „russisch“ und „jüdisch“ verwechselt werden. Dies ist besonders in Cafés und Restaurants zu erleben. Das jüdische Leben in Berlin ist auch in solchen wunderbaren Projekten wie den Stolpersteinen präsent, die uns ständig an die Menschen erinnern, die hier vor dem Zweiten Weltkrieg lebten.

Beschreiben Sie Ihr Leben in Berlin in drei Adjektiven.

Kreativ, reich an Begegnungen, unberechenbar.

Was würden Sie sich für das zukünftige jüdische Leben in Berlin wünschen?

Wir würden gerne interessante kulturelle Projekte sehen und uns daran beteiligen, die jüdische Themen mit einem internationalen, lebendigen und jungen Berlin verbinden.

Fotografie zweier Zwillingsschwestern in blauen Latzhosen auf Klappstühlen in einem Atelier, an der Wand ein Bild mit Stuhl-Motiven, auf dem Boden Hunde- und Taubenskulpturen

Aus dem fotografischen Essay ZERHEILT von Frédéric Brenner, JMB, erworben mit Unterstützung der Freunde des Jüdischen Museums Berlin

Zitierempfehlung:

Jüdisches Museum Berlin (2021), Maria und Natalia Petschatnikov. Kurz­interview und Foto von der Ausstellungs­eröffnung Frédéric Brenner – ZERHEILT.
URL: www.jmberlin.de/node/8379

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