Sonia Simmenauer-Pazzini und Karl-Josef Pazzini
Kurzinterview und Foto von der Ausstellungseröffnung Frédéric Brenner – ZERHEILT
Ich heiße Sonia Simmenauer-Pazzini und bin u. a. Frau, Mutter und Großmutter, Konzertagentin und Saloniere. Ich habe die Entwicklung des Projekts ZERHEILT an und mit Frédéric Brenner von Nahem verfolgt und durch seine Suche und seine Linse sehr viel gelernt, wofür ich sehr dankbar bin.
Mein Name ist Karl-Josef Pazzini und wenn die Analysanten mitmachen, dann bin ich immer wieder Psychoanalytiker.
Wie kam es zur Idee der Inszenierung in Ihrem Portrait?
Karl-Josef Pazzini: Die Idee entwickelte sich allmählich bei Frédéric Brenner beim Gehen durch die Wohnung. Vielleicht war der Balkon das Äußerste.
Wie erleben Sie jüdisches Leben in Berlin?
Karl-Josef Pazzini: Lesend, in Gesprächen, wenn ich durch die Straßen gehe, manchmal unbemerkt, wahrscheinlich sogar unbewusst.
Beschreiben Sie Ihr Leben in Berlin in drei Adjektiven.
Karl-Josef Pazzini: Das ist eine Überforderung.
Was würden Sie sich für das zukünftige jüdische Leben in Berlin wünschen?
Karl-Josef Pazzini: Mehr von der Haltung des Jeshajahu Leibowitz bei allen Berlinern:
„J. L.: Natürlich, auch ich glaube daran, daß der Messias kommen wird.
M. S.: Und was ist Ihrer Meinung nach die Aufgabe des Messias?
J. L.: Das weiß ich doch nicht, und ich habe auch keine Möglichkeit, darüber etwas in Erfahrung zu bringen. […] der bedeutende Inhalt der messianischen Idee liegt darin, daß das Kommen des Messias auf ewig ein zukünftiges Kommen sein wird. Jeder Messias, der gegenwärtig kommt, ist ein falscher Messias.“
(Leibowitz & Shashar, 1994, S. 154).
Zitierempfehlung:
Jüdisches Museum Berlin (2021), Sonia Simmenauer-Pazzini und Karl-Josef Pazzini. Kurzinterview und Foto von der Ausstellungseröffnung Frédéric Brenner – ZERHEILT.
URL: www.jmberlin.de/node/8405