Konferenzprogramm »Tödliche Medizin. Zur Bedeutung der NS-Verbrechen in der aktuellen Ethik-Debatte«
Eine Konferenz des Jüdischen Museums Berlin
in Kooperation mit dem Institut für die Geschichte der Medizin der Charité und der Stiftung Topographie des Terrors am Donnerstag, 23. und Freitag, 24. April 2009
Stand: 21. April 2009 (das Konferenzprogramm wird online ggf. aktualisiert).
Das Konferenzprogramm zum Ausdrucken können Sie sich hier herunterladen (PDF, 200 KB, Stand: 21. April 2009).
Donnerstag, 23. 4. 2009: Forschungsinstitutionen
12.00 - 13.30 Uhr - Führungen durch die Ausstellung »Tödliche Medizin. Rassenwahn im Nationalsozialismus«
ab 13.00 - Registrierung zur Konferenz
14.00 - 14.10 Uhr - Begrüßung
Cilly Kugelmann, Jüdisches Museum Berlin
14.10 - 16.00 Panel I - Forschung ohne Moral: Entgrenzte Wissenschaft in NS-Institutionen
Leitung: Prof. Dr. Carola Sachse, Universität Wien
- - Grenzüberschreitungen. Biowissenschaftliche Grundlagenforschung an Kaiser-Wilhelm-Instituten am Beispiel des KWI für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik
apl. Dr. Hans-Walther Schmuhl, Universität Bielefeld; selbständiger Historiker
-
- Medizinische Forschungsförderung. Zur Geschichte der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Dritten Reich
Dr. Gabriele Moser, Institut für Geschichte der Medizin, Universität Heidelberg
-
- Angewandte Wissenschaft im Krieg. Die Malariaforschung am Robert Koch-Institut für Infektionskrankheiten
Dr. Marion Hulverscheidt, Institut für Geschichte der Medizin, Charité Berlin
-
Anschließend: Diskussion/Fragen zu den Vorträgen
16.00 - 18.00 Uhr Pause
Kaffeepause/Führungen durch die Ausstellung
16:30 - 17:00 Uhr Buchvorstellung
Justiz und Erbgesundheit - Zwangssterilisation, Stigmatisierung, Entrechtung: »Das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses« in der Rechtsprechung der Erbgesundheitsgerichte 1934-1945 und seine Folgen für die Betroffenen bis in die Gegenwart
Oberstaatsanwalt Dr. Maik Wogersien, Dokumentations- und Forschungsstelle »Justiz und Nationalsozialismus« an der Justizakademie des Landes Nordrhein-Westfalen und die Mit-Autoren Dr. Astrid Ley, Dr. Uwe Kaminsky und Dr. Hans-Walter Schmuhl
19.00 - 21.00 Uhr Öffentliche Podiumsdiskussion - Darf wissenschaftliche Neugier grenzenlos sein? Ethische Leitlinien in Forschungsinstitutionen heute
Moderation: Harald Asel, Rundfunk Berlin-Brandenburg, Berlin
Teilnehmer:
-
Prof. Dr. Detlev Ganten, Charité Berlin
-
Prof. Dr. Reinhard Kurth, Robert Koch-Institut Berlin
-
Prof. Dr. Carola Sachse, Universität Wien
-
Prof. Dr. Dr. Ulrich Sieber, Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht Freiburg
Freitag, 24. 4. 2009: Neue Forschungsergebnisse zum NS-Krankenmord
9.00 - 11.30 Uhr Panel II - Der Krankenmord: Modell der Judenmorde?
Leitung: Dr. Thomas Beddies, Institut für Geschichte der Medizin, Charité Berlin
- - Heilen und Vernichten. Thesen zum Krankenmord als Vorgeschichte der Shoah
Prof. Dr. Gerhard Baader, Institut für Geschichte der Medizin, Charité Berlin
-
- Krankenmord im Osten. Thesen zu den regionalen »Euthanasie«-Verbrechen 1939/40
Sascha Topp, MA, Institut für Geschichte der Medizin, Universität Gießen
-
- Vom Krankenmord zum Genozid. Die »Sonderaktion 14f13« in den Konzentrationslagern
Dr. Astrid Ley, Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen, Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Oranienburg
-
Anschließend: Diskussion/Fragen zu den Vorträgen
Kaffeepause
- - Die antisemitische Dimension der Krankenmorde. Zum Umgang mit jüdischen Anstaltspatienten
Dr. Annette Hinz-Wessels, Otto-Suhr-Institut, Freie Universität Berlin
-
- Anatomie eines Vernichtungsprozesses. Die Analyse der Krankenakten der Aktion T4
Dr. Gerrit Hohendorf, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, München
(mit Maike Rotzoll, Petra Fuchs, Paul Richter)
-
Anschließend: Diskussion/Fragen zu den Vorträgen
Kurze Pause
12.00 - 13.00 Uhr Panel III - Aufarbeitung der NS-Medizinverbrechen in der Nachkriegszeit
Leitung: Thomas Lutz, Stiftung Topographie des Terrors, Berlin
- - Zwangssterilisiert
Margret Hamm, Bund der »Euthanasie«-Geschädigten und Zwangsterilisierten e.V.
-
- Formen des Umgangs mit der nationalsozialistischen Psychiatrie in der Medizin nach 1945
Prof. Dr. Volker Roelcke, Institut für Geschichte der Medizin, Gießen
-
Anschließend: Diskussion/Fragen zu den Vorträgen
13.00 - 14.00 Uhr Mittagspause
14.00 - 15.30 Uhr Panel IV - Pflegeethik
Leitung: Thomas Lutz, Stiftung Topographie des Terrors, Berlin
- - Bildungsangebote zu den Themen Nationalsozialistische Gesundheitspolitik, Zwangssterilisation und »Euthanasie« in der Ausbildung beruflich Pflegender
Ulrike Gaida, Berlin
-
- Vom Gehorsam zur Verantwortung. Ethikunterricht in der Pflegeausbildung
Dr. Marianne Rabe, Gesundheitsakademie, Charité Berlin
-
- Das Dilemma der Pflege: Gesundheitsgesetz, Kosten und Patientenbetreuung
Dr. Michael Wunder, Ev. Stiftung Alsterdorf, Hamburg
-
Anschließend: Diskussion/Fragen zu den Vorträgen
15.30 - 16.00 Kaffeepause
16.00 - 18.00 Uhr Podiumsdiskussion - Lassen sich aus den NS-Krankenmorden ethische Leitlinien für die Debatte um Sterbehilfe ableiten?
Moderation: Dr. Michael Wunder, Ev. Stiftung Alsterdorf, Hamburg
Teilnehmer:
-
Prof. Dr. Wolfram Höfling, Institut für Staatsrecht, Universität Köln
-
Prof. Dr. Hans Christof Müller-Busch, Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin, Berlin
-
Dr. Svenja Flaßpöhler, Journalistin, Berlin
-
Prof. Dr. Andreas Nachama, Stiftung Topographie des Terrors, Berlin
Ende der Konferenz
Wann: 23. bis 24. April 2009
Wo: Jüdisches Museum Berlin, Lindenstr. 9-14, 10969 Berlin, Glashof
Teilnahmegebühr: 30 Euro, ermäßigt 15 Euro (Schüler, Auszubildende, Studenten und ALG-Empfänger)
Anmeldung: Björn Borrmann, Tel: +49 (0)30 259 93 353 (Anmeldeschluss: 14. April 2009)