Singende Frau
Filmstill aus der Installation »Alien« © Candice Breitz

Candice Breitz

Alien (Ten Songs from Beyond)2002

Singender Mann

Alien (Ten Songs from Beyond) ist eine Installation aus zehn kreisförmig angeordneten Monitoren. Gemeinsam ergeben sie ein Gewirr aus Sprachfetzen, Melodien, Stimmen. Zu sehen sind zehn Menschen, die singen; zu hören sind Lieder in deutscher Sprache, die von jemand anderem gesungen werden:

»Mal scheppernd, mal schrill, mal brüchig. Keinen Moment bleibt das Playback-Verfahren unbemerkt; Körper und Stimme ergeben keine Ganzheit, bleiben asynchron. Die Sprache eines Anderen, eines Fremden, hat sich des Körpers bemächtigt: Am Kottbusser Tor in Kreuzberg fordert Cem Sultan Ungan aus der Türkei mit glockenheller Kinderstimme ›Keine Macht für Niemand‹. Vor dem sowjetischen Ehrenmal im Treptower Park grölt der Chinese Kai He ›Unrasiert und fern der Heimat‹. Am Alexanderplatz – im Hintergrund plätschert der Brunnen der Völkerverständigung – trägt eine junge Ukrainerin den Achtzigerjahre-Schlager ›Jenseits von Eden‹ vor. Mit tiefer, männlicher Stimme und dialektaler Kölner Färbung.« (Aus dem Katalog zur »Heimatkunde«-Ausstellung)

Im Jüdischen Museum Berlin wird die Installation in der Eric F. Ross Galerie zu sehen sein, die von der Dauerausstellung aus zugänglich ist.

Die Künstlerin Candice Breitz wurde 1972 in Johannesburg geboren, lebt und arbeitet in Berlin und ist Professorin an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig. Link zur Website der Künstlerin: www.candicebreitz.net