- Szene mit René Pape aus der Film-Installation »Meine Heimat ...« © Julian Rosefeldt
Julian Rosefeldt
Meine Heimat ist ein düsteres wolkenverhangenes Land2011
Die Film-Installation, die Julian Rosefeldt für die »Heimatkunde«-Ausstellung entwickelt hat, beschäftigt sich mit einem deutschen Mythos: dem Wald. Verschiedene Waldszenarien und -überlieferungen werden miteinander kombiniert, in einem Film-Plot, der bewusst in die Irre führt und sich von einem konventionell angelegten Erzählstrang entfernt.
»Nach der Einladung zur ›Heimatkunde‹-Ausstellung hat mich vor allem die Frage interessiert, inwieweit ich mein eigenes ambivalentes Heimatgefühl mit heimischen Landschaften verbinde und inwieweit dieses mit Deutschland assoziierte Landschaftsbild möglicherweise mitverantwortlich ist für das ›typisch Deutsche‹, das uns im Guten wie im Schlechten nachgesagt wird: das Fleißige, Pedantische und Ordentliche, das Engsitrnige und Unflexible, die Melancholie und der Selbsthass etc.« (Julian Rosefeldt im Katalog zur »Heimatkunde«-Ausstellung)
Julian Rosefeldt über den deutschen Wald, im Gespräch mit Margret Kampmeyer, am 30. Oktober 2011 im Jüdischen Museum Berlin:
Julian Rosefeldt ist für seine 4-Kanal-Installation tief in die Kulturgeschichte des Waldes eingestiegen. Zu seiner Literatur gehören Tacitus’ Germania, romantische Waldgedichte sowie Literatur über Forstwirtschaft, Waldmetaphorik und die ideologische Instrumentalisierung des Waldes.
Der Künstler ist 1965 in München geboren, er lebt und arbeitet in Berlin.