Großaufnahme von Figur mit Schläfenlocken
Herschel und Gretel 1995/1998, nach einer gemeinsamen Konzeption mit Patricia Pisani

Victor Kégli

Herschel und Gretel im Jüdischen Museum Berlin2011

Für die »Heimatkunde«-Ausstellung entstand vor dem Museumseingang die Arbeit: »Herschel und Gretel im Jüdischen Museum Berlin«, in der sich zwei Figuren, Herschel und Gretel, in einer Begrüßungsgeste voreinander verbeugen.

Das Figurenpaar Herschel und Gretel geht zurück auf einen Wettbewerbsbeitrag zu einer Berliner Mauergedenkstätte in den 1990er Jahren. Das Besondere an dieser Arbeit war, dass sie von Anfang an weniger den offiziellen Anforderungen an ein solches Mahnmal folgte, sondern diese ironisch aufbrach und auf den Kopf stellte.

Die Figuren sollten sich nach Einwurf einer Münze vor einem Mauerstück verbeugen - eine Analogie zur Klagemauer in Jerusalem.

Die Ästhetik der Figuren, die an Spielzeug erinnert, kommentiert die Funktion vieler Gedenkorte in Berlin als Teil des touristischen Programms. So sind der jüdisch-orthodoxe Herschel und das blondbezopfte Gretel bunt, unterhaltsam und erinnern an die traditionellen Andenkenartikel aus dem Erzgebirge.

Victor Kégli wurde 1964 in Bietigheim in Deutschland geboren, er lebt und arbeitet in Berlin. Link zur Website des Künstlers: www.victorkegli.com