Montag,
6. Februar 1933
Aufnahmeurkunde der Deutschen Chemischen Gesellschaft Berlin für Albert Friedländer
Am 6. Februar 1933 wurde der in Nürnberg lebende Chemiker Dr. Albert Friedländer als außerordentliches Mitglied in die Deutsche Chemische Gesellschaft (DChG) aufgenommen. Der 65-Jährige konnte zu diesem Zeitpunkt bereits auf eine erfolgreiche Karriere in der Leitungsebene verschiedener chemisch-pharmazeutischer Firmen zurückblicken. Außerdem hielt er mehrere Patente zu verschiedenen chemischen Verfahren.
Drei Monate nach Friedländers Aufnahme in die DChG veranlasste die Mitgliederversammlung den Präsidenten Alfred Wohl und den Vizepräsidenten Arthur Rosenheim zum Rücktritt – beide waren Juden. In der Folgezeit wurden weitere jüdische Mitglieder aus der Gesellschaft ausgeschlossen, darunter Albert Friedländer, und jüdische Angestellte aus den angegliederten wissenschaftlichen Redaktionen entlassen.
Lea Weik