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Alan Bern & die All Star Band. Eine Premiere

Presseeinladung

Pressemitteilung von Di, 10. Juli 2012

Zum Ende der Wechselausstellung „Berlin Transit“ hat sich am Donnerstag, dem 12. Juli, um den Musikpionier Alan Bern eine All-Star Band der jüdischen Musik zusammen gefunden. Lorin Sklamberg, der Sänger der legendären „Klezmatics“ kommt aus New York, die Sängerin Sasha Lurje aus Riga und aus Berlin finden sich Paul Brody, Daniel Kahn und viele andere ein, um das Repertoire der beinahe in Vergessenheit geratenen Plattenmarke „Semer“ zu spielen, zu verfremden und zu remixen – ein Red, Hot & Blue der jüdischen Musik.

Kontakt

Pressestelle
T +49 (0)30 259 93 419
presse@jmberlin.de

Postadresse

Stiftung Jüdisches Museum Berlin
Lindenstraße 9–14
10969 Berlin

1932 gründete der Buchhändler Hirsch Lewin die Schallplattenfirma „Semer“ (hebräisch Gesang). Seinen Sitz hatte das Label in der Lewinschen Hebräischen Buchhandlung in der Grenadierstraße 28 im Berliner Scheunenviertel. Zunächst erschienen bei „Semer“ bereits existierende Aufnahmen. Später produzierte Hirsch Lewin die Schallplatten selbst, ließ sie bei der Firma Lindstroem in Berlin pressen und nach Polen und Amerika verschicken. Mit der Zeit umfasste die Marke ein beachtliches Angebot und war so erfolgreich, dass Lewin die Schallplattenaufnahmen zu seinem Hauptgeschäft machte.

Während des Novemberpogroms 1938 wurde das Geschäft zerstört und damit auch die Plattenmarke „Semer“. Einige der Aufnahmen konnten nur gerettet werden, weil ein Freund der Familie es schaffte, einen Koffer mit Originalaufnahmen in die Vereinigten Staaten mitzunehmen. Auch die Mitglieder der Familie Lewin konnten Deutschland verlassen und trafen sich nach einer abenteuerlichen Flucht 1944 in Palästina.

Die Spuren der Familie Lewin sowie des Schallplattenlabels „Semer“ kann man in der letzten Woche der Ausstellung „Berlin Transit“ noch verfolgen.

Das Konzert ist eine Hommage an das Label, dessen Repertoire und Künstler so buntgemischt waren wie das jüdische Berlin der 1930er Jahre. Von jiddischen Schlagern und Volksliedern über Opernarien bis hin zu kantoraler Musik, gesungen auf Jiddisch, Hebräisch, Deutsch, Russisch und Italienisch, war für jeden Geschmack etwas dabei.

Alan Bern und seine Musikerfreunde tauchen ein in die Aufnahmen dieser Zeit und die Lieder, die die Menschen damals zu Tränen gerührt und zum Tanzen verführt haben und präsentieren den Sound des Scheunenviertels und Charlottengrads im neuen Gewand. „We chose those tracks that touched us the most in some way. In some cases, we aimed to recapture their original spirit and sound as closely as possible. In others, the recording was just a starting point for our own musical creations.“

Alan Bern (musikalische Leitung, Klavier, Akkordeon)

Lorin Sklamberg (Stimme, Akkordeon)

Paul Brody (Trompete), Martin Lillich (Bass)

Mark Kovnatskiy (Violine)

Mit den Gästen Daniel Kahn, Sasha Lurje und Fabian Schnedler.

Wann Donnerstag, 12. Juli um 20 Uhr
Wo Glashof EG
Eintritt 15 €, erm. 10 Euro
Kartenreservierung (für Nicht-Journalisten) Tel. +49 (0)30 25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

Nur noch wenige Tage: Die Sonderausstellung „Berlin Transit“ zeigt wie in den 1920er und 1930er Jahren Zuwanderer aus dem Osten Europas eine Blütezeit jüdischer Kultur in Berlin schufen.

Laufzeit Nur noch bis 15. Juli 2012
Wo Altbau 1. OG
Eintritt 4 €, erm. 2 Euro

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