Eine Arche zur Bar Mizwa
Mit Platz für Spielzeugtiere vom Affen bis zum Zebra, vom Dinosaurier bis zum Pinguin
Mehr als ein Meter lang und bis zur Mastspitze über einen Meter hoch ist die Arche, die im Jüdischen Museum Berlin vor Anker gegangen ist. Was hat es mit dieser Arche auf sich? Warum zeigen wir sie? Und was macht sie so besonders für unser Haus? Um diese Fragen zu beantworten, machen wir einen kleinen Spaziergang in die Kreuzberger Nachbarschaft. Zur Synagoge Fraenkelufer ins Jahr 1990.
Wo
W. M. Blumenthal Akademie
Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz 1, 10969 Berlin
Postanschrift: Lindenstraße 9-14, 10969 Berlin
Benjamin Marcusʼ Bar Mizwa
Dort feierte Benjamin Marcus am 20. Oktober 1990 seine Bar Mizwa. Mit seinem Religionslehrer hatte er die Paraschat Noach gelernt, um diese in der Synagoge vorzutragen. Der Wochenabschnitt erzählt, wie der Name vermuten lässt, die Geschichte der Arche Noah.
Familie Marcus und die Synagoge Fraenkelufer
Seit Generationen ist die Familie Marcus der Synagoge am Fraenkelufer verbunden. Hier feierten nicht nur diverse Familienmitglieder ihre Bar Mizwa beziehungsweise Bat Mizwa. Auch der Traubaldachin spannte sich bereits über einige Hochzeitspaare der Familie.
Eine Arche wird gebaut
Das Motiv der Arche zierte nicht nur die Einladungskarte zur Bar Mizwa-Feier. Inspiriert von der Geschichte hatte Mirjam Marcus die Idee, eine kleine Arche anfertigen zu lassen. Sie bat den damaligen Leiter des Jugendzentrums der Gemeinde, Uri Faber, um Unterstützung. Die Arche wurde viel größer, als sie gedacht hatte. Viel Platz für noch nicht vorhandene Tiere.
Eine Feier im Museum
Eine Puppentheateraufführung, Eis essende und spielende Kinder in einem Museum? Dass die Feier in den Räumen der Jüdischen Abteilung des Berlin Museums stattfinden konnte, machte deren damalige Leiterin Vera Bendt möglich. Sie kam auf Mario Marcus zu, als er sich auf die Suche nach einer geeigneten Location machte. Nicht nur jüdische Vergangenheit sollte hier gezeigt werden, fand Bendt. Auch gegenwärtiges jüdisches Leben sollte in den Ausstellungsräumen stattfinden können. Die Arche fand ihren Platz vor der Rotunde im Obergeschoß des Martin-Gropius-Baus, wo seit 1986 die Dauerausstellung der Jüdische Abteilung des Berlin Museums zu sehen war. Aus der Jüdischen Abteilung sollte sich später das Jüdische Museum Berlin entwickeln.
Die Arche kehrt zurück
Nun ist die Arche – nach mehr als dreißig Jahren – in die Räume des Jüdischen Museums zurückgekehrt und hier dauerhaft zu sehen. Sie steht in der W. Michael Blumenthal Akademie, vor unserer Bibliothek. Nur einen Katzensprung entfernt von einer größeren Arche: ANOHA, der Kinderwelt im Jüdischen Museum Berlin.
Tamar Lewinsky, Sammlungskuratorin
Zitierempfehlung:
Tamar Lewinsky (2022), Eine Arche zur Bar Mizwa. Mit Platz für Spielzeugtiere vom Affen bis zum Zebra, vom Dinosaurier bis zum Pinguin.
URL: www.jmberlin.de/node/8633