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Ausstellungs- und Veranstaltungsvorschau von April bis Juni 2016

Presseinformation

Pressemitteilung von Do, 24. März 2016

26. Februar bis 31. Juli 2016

Sonderausstellung

Keine Kompromisse! Die Kunst des Boris Lurie

Das Jüdische Museum Berlin widmet dem NO!art-Künstler Boris Lurie eine große Retrospektive. Seine Collagen, die historisches Bildmaterial aus dem Holocaust mit Pin-Up-Fotos aus amerikanischen Zeitschriften kombinieren, provozieren Entsetzen und Faszination. Lurie verbindet den Ekel gegen eine Menschheit, die zu millionenfacher Vertreibung und Massenmord fähig war, mit dem Abscheu vor einem selbstgefälligen Kunstbetrieb, der nur am finanziellen Gewinn und an künstlerischen Moden interessiert sei. In seinem zeichnerischen Werk zeigt er aber auch eine andere Seite seiner widersprüchlichen Persönlichkeit. Hier entwirft er poetische Bilder von bezaubernder Zärtlichkeit. Boris Lurie, der 1924 in einer wohlhabenden Familie im damaligen Leningrad geboren wurde und in Riga aufwuchs, überlebte gemeinsam mit seinem Vater die Konzentrationslager Stutthof und Buchenwald. Seine Mutter, Großmutter, jüngere Schwester und seine Jugendliebe wurden 1941 bei einer Massenerschießung ermordet. Diese Erfahrungen haben Boris Luries Leben nachhaltig geprägt. 1946 immigrierte er nach New York. Mit einer Gruppe befreundeter Künstler gründete er 1959 die NO!art-Bewegung, die sich dem Abstrakten Expressionismus und der Pop Art verweigerte und sich politischen Themen wie Rassismus, Sexismus und Konsumkultur widmete. Boris Lurie starb am 7. Januar 2008 in New York. Die Ausstellung entsteht in

Kooperation mit der Boris Lurie Art Foundation New York.

Begleitband: Kerber Verlag, 176 Seiten, ca. 200 Abbildungen, mit sieben Essays

Ort: Altbau, 1. OG

Öffnungszeiten: täglich 10 bis 20 Uhr, montags 10 bis 22 Uhr

Eintritt: Mit dem Museumsticket (8 €, erm. 3 Euro)

Gespräche in der Ausstellung: Sonntags 14 Uhr, Länge ca. 80 Minuten

Eintritt: 3 € pro Person zzgl. Museumsticket

Kontakt

Pressestelle
T +49 (0)30 259 93 419
presse@jmberlin.de

Postadresse

Stiftung Jüdisches Museum Berlin
Lindenstraße 9–14
10969 Berlin

5. April

Präsentation von Gedenkmünze und Postwertzeichen

125. Geburtstag Nelly Sachs

Die Literaturnobelpreisträgerin Leonie („Nelly“) Sachs wurde am 10. Dezember 1891 in Berlin geboren. Noch 1940 gelang ihr die Flucht nach Stockholm. Im Exil schrieb sie über die Schrecken der Verfolgung und Ermordung von Millionen ihrer „Schwestern und Brüder des jüdischen Volkes“. Anlässlich ihres 125. Geburtstages gibt das Bundesministerium der Finanzen eine Gedenkmünze und ein Sonderpostwertzeichen heraus, die im Jüdischen Museum Berlin vom Parlamentarischen Staatssekretär Dr. Michael Meister präsentiert werden.

Ort: Altbau, 2. OG, Großer Saal

Eintritt: frei

Zeit: 14 Uhr

Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30-25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

6., 7. und 8. April

Internationale Konferenz mit Chorkonzert

Jüdische und christliche Berliner Intellektuelle um 1800: Freundschaften, Partnerschaften, Feindschaften

Eine Konferenz von Avi Lifschitz (University College London) und Conrad Wiedemann (Technische Universität Berlin) in Kooperation mit dem Jüdischen Museum Berlin

Ort: Glashof EG und Altbau, 2. OG, Großer Saal

Eintritt: frei

6. April

Eröffnungsvortrag von Conrad Wiedemann

Zeit: 17.30 Uhr

7. und 8. April

Internationale Konferenz

Wer die jüdische Emanzipation des 18. Jahrhunderts unter ihrem kommunikativen Aspekt betrachtet, stößt auf eine Vielzahl von individuellen und kultursymbiotischen Verbindungen zwischen Berliner Juden und Christen. Legendär ist die Freundschaft zwischen Gotthold Ephraim Lessing und Moses Mendelssohn. Andere markante Beispiele sind weniger bekannt, einige noch gänzlich unerforscht. Die Konferenz widmet sich u. a. der Verbindung zwischen Salomon Maimon und Karl Philipp Moritz, Julius Eduard Hitzig und Adelbert von Chamisso, der Rolle Wilhelm von Humboldts im Salon von Henriette Herz oder der Präsenz von Juden in Friedrich Zelters „Sing-Akademie“.

Zeit: 9.30 bis 18.30 Uhr

7. April

„Siehe, der Hüter Israels“

Chorkonzert der Sing-Akademie zu Berlin

Werke u.a. von Carl Fasch, Felix Mendelssohn-Bartholdy und Louis Lewandowski; Moderation: Christian Filips

Zeit: 20 Uhr

6. April

Buchvorstellung mit Daniel Bax

Angst ums Abendland

Rechtspopulistische Parteien wie die „Alternative für Deutschland“ und Bewegungen wie die „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ nutzen die Abneigung gegenüber Muslimen und ihrer Religion als Treibstoff. Doch antimuslimische Ressentiments sind in allen Schichten und über alle politischen Lager hinweg verbreitet – in ganz Europa. Eine übersteigerte Angst vor Muslimen droht jedoch die Grundlagen dessen zu zerstören, was Europa ausmachen sollte, so der Islamwissenschaftler und Autor Daniel Bax. Gemeinsam mit dem Politikwissenschaftler und Rechtsextremismusexperten Gideon Botsch wird er über die Herausforderungen in den aktuellen Islamdebatten – auch im Kontext von Flucht und Asyl – diskutieren.

Ort: W. Michael Blumenthal Akademie, Saal

Eintritt: frei

Zeit: 19 Uhr

Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30-25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

7. April

Autorenlesung und Gespräch

Ein Abend über Lieblingsbücher und eine Bibliothek

„Das richtige Buch zur richtigen Zeit“ – so betitelt ein Autor seinen Beitrag in dem ungewöhnlichen Sammelband „Quelle lebender Bücher“. Insgesamt 75 Leserinnen und Leser schreiben darin über Begegnungen mit Lieblingsbüchern in der Bibliothek der Israelitischen Cultusgemeinde Zürich. Es ist eine besondere Bibliothek. Als eine der wenigen jüdischen Bibliotheken im deutschsprachigen Raum ist sie seit ihrer Gründung 1939 ununterbrochen zugänglich. In der Bibliothek des Jüdischen Museums Berlin sind die Verlegerin, eine der Herausgeberinnen und verschiedene Autorinnen und Autoren zu Gast. Sie lesen aus ihren Texten und diskutieren über Lieblingslektüren und Orte des Lesens.

Ort: W. Michael Blumenthal Akademie, Lesesaal Bibliothek

Eintritt: frei

Zeit: 19 Uhr

Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30-25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

Judentum und Islam in der Diaspora

Dialogische Ringvorlesung im Rahmen des Jüdisch-Islamischen Forums der W. Michael Blumenthal Akademie

Die Vorlesungsreihe greift aktuelle Fragestellungen zur religiösen Alltagspraxis auf, mit denen Juden und Muslime in der Diaspora konfrontiert sind. Zu jeder Vorlesung sind zwei Wissenschaftler eingeladen, die jeweils die jüdische und die islamische Perspektive vorstellen und miteinander in einen Dialog treten.

14. April

Feministische Zugänge zu Judentum und Islam

Religion und Feminismus, das scheint ein unüberwindbarer Widerspruch zu sein. Dennoch lässt sich die Herausbildung religiös begründeter Ansätze beobachten, die ihren Fokus auf eine Re-Lektüre religiöser Schriften aus feministischer Perspektive richten. Welche Konfliktlinien bestehen zwischen den traditionellen Lesarten und den Neuinterpretationen und wie nehmen die Religionsgemeinschaften diese innovativen Zugänge wahr? Es diskutieren Judith Plaskow, New York, Religionswissenschaftlerin und Autorin eines der ersten Werke zu jüdisch-feministischer Theologie, und Ziba Mir-Hosseini, London, die zu islamischem Recht und Gender forscht.

Ort: W. Michael Blumenthal Akademie, Saal

Eintritt: frei

Zeit: 19 Uhr

Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30-25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

16. bis 21. April

Kammermusikfestival

intonations

Zum fünften Mal versammelt Elena Bashkirova Musiker aus aller Welt, um den Glashof des Museums zum Klingen zu bringen. Bei „intonations“ treten bekannte Künstler neben jungen Talenten auf, Mitglieder internationaler Spitzenorchester treffen auf renommierte Solist*innen. In diesem Jahr widmet sich das Kammermusikfestival Komponisten, die von Europa in die USA emigrierten, darunter Arnold Schönberg, Belá Bartók und Antonín Dvořák. Weitere Akzente setzen Werke von Ludwig van Beethoven, Igor Strawinsky und Dmitri Schostakowitsch sowie zeitgenössische Werke junger Komponisten. Mit Unterstützung von Evonik Industries | Das ausführliche

Ort: Glashof

Besucherkarten: je Konzert: 24 Euro/20 €, ermäßigt 20 Euro/16 Euro

Pressefreikarten: bitte bis spätestens 11. April bei der Pressestelle unter presse@jmberlin.de akkreditieren

16. April

Werke von Sergei Prokofieff, Dmitri Schostakowitsch, Yinam Leef, Antonín Dvořák

mit Elena Bashkirova, Gérard Caussé, Chen Halevi, Sunwook Kim, Alexander Knyazev, Sergei Krylov, Mihaela Martin, Timothy Park, Kathrin Rabus, Anna Samuil

Zeit: 18 Uhr

17. April

Werke von Antonín Dvořák, Dmitri Schostakowitsch, Ludwig van Beethoven, Béla Bartók

mit Madeleine Carruzzo, Kirill Gerstein, Amihai Grosz, Frans Helmerson, Latica Honda-Rosenberg, Rainer Honeck, Daishin Kashimoto, Alexander Knyazev, Plamena Mangova, Timothy Park, Nabil Shehata, Alexander Sitkovetsky

Zeit: 11 Uhr

18. April

Werke von Ludwig van Beethoven, Max Reger, Antonín Dvořák, Arnold Schönberg

mit Elena Bashkirova, Gérard Caussé, Pablo Ferrández, Amihai Grosz, Frans Helmerson, Rainer Honeck, Daishin Kashimoto, Emmanuel Pahud, René Pape, Kathrin Rabus

Zeit: 19.30 Uhr

19. April

Werke von Ludwig van Beethoven, Antonín Dvořák, Bohuslav Martinů

mit Elena Bashkirova, Kolja Blacher, Daniele Damiano, Pablo Ferrández, Frans Helmerson, Denis Kozhukhin, Plamena Mangova, Pascal Moraguès, Emmanuel Pahud, Timothy Park

Zeit: 19.30 Uhr

20. April

Erinnerungen an Yehudi Menuhin

Gespräch mit Daniel Barenboim und Zamira Menuhin-Benthall

„Jeder Augenblick im Leben ist ein neuer Aufbruch...“

Am 22. April 2016 wäre der Violinist Lord Yehudi Menuhin 100 Jahre alt geworden. Der Weltbürger, Musiker und Pädagoge setzte sich Zeit seines Lebens für Frieden und Völkerverständigung ein. Als erster jüdischer Musiker trat er im Nachkriegsdeutschland auf und setzte so ein Zeichen für die deutsch-jüdische Wiederannäherung. Im Gespräch mit dem Pianisten und Dirigenten Daniel Barenboim gibt seine Tochter Zamira Menuhin-Benthall sehr persönliche Einblicke in das Leben und Werk ihres Vaters.

Zeit: 18 Uhr

Eintritt: frei

20. April

Werke von Ludwig van Beethoven, Erich Wolfgang Korngold, Ferruccio Busoni, Igor Strawinsky, Sergei Rachmaninoff

mit Kolja Blacher, Kirill Gerstein, Frans Helmerson, Nobuko Imai, Denis Kozhukhin, Pascal Moraguès, Anna Samuil, Matthias Samuil, Alexander Sitkovetsky

Zeit: 19.30 Uhr

21. April

Werke von Saed Haddad, Arnold Schönberg, Béla Bartók, Hanns Eisler, Igor Strawinsky

mit Martha Argerich, Daniel Austrich, Daniel Barenboim, Michael Barenboim, Shirley Brill, Madeleine Carruzzo, Frans Helmerson, Nobuko Imai, Denis Kozhukhin, Mihaela Martin, Claire Meghnagi, Timothy Park, Kathrin Rabus

Zeit: 19.30 Uhr

26. April

Vortrag mit Kommentar

Antisemitismus in der arabischen Welt – Fakten und Mythen

Seit die Zahl der Flüchtlinge aus arabischen Ländern angestiegen ist, wird vermehrt die Frage diskutiert, ob sich mit dieser Einwanderung auch der Import eines Antisemitismus aus den Herkunftsländern verbindet. Doch wie verbreitet ist der Antisemitismus dort überhaupt, was für Ursprünge hat er und welche Rolle spielt dabei der Israel-Palästina-Konflikt? Der Islamwissenschaftler Michael Kiefer ordnet das Phänomen historisch ein und gibt einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand. Der Vortrag wird kommentiert von dem Politik­wissenschaftler und Nahost-Experten Omar Kamil sowie dem Konflikt- und Gewaltforscher Andreas Zick.

Ort: W. Michael Blumenthal Akademie, Saal

Eintritt: frei

Zeit: 19 Uhr

Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30-25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

8. bis 12. Mai

Jüdisch-Marokkanische Filmwoche

Mein Herz im Maghreb

Marokko war einst Heimat der größten jüdischen Gemeinde in einem arabischen Land. Noch Mitte des 20. Jahrhunderts lebten dort mehr als 250.000 Juden, von denen jedoch zwischen den 1950er und 1970er Jahren die meisten das Land verließen. Die Filmwoche nähert sich dem marokkanischen Judentum aus verschiedenen Blickwinkeln und zeigt Dokumentarfilme und Spielfilme aus Marokko, Israel, Frankreich und Kanada, die zum großen Teil erstmals in Deutschland zu sehen sind. Die Filmwoche beginnt mit einem Vortrag zur Geschichte der Juden in Marokko und einem Konzert der israelischen Sängerin Neta Elkayam mit Band. Den Abschluss bildet eine Diskussion zur Erinnerungskultur und marokkanischem Judentum heute. Nach jedem der insgesamt acht Filme sind Gespräche mit den Regisseuren geplant. Die Filmwoche bildet den Auftakt des Themenschwerpunkts „Juden in islamisch geprägten Ländern“ des Jüdisch-Islamischen Forums. In Kooperation mit dem Verein „Association des Amis du Musée du Judaïsme Marocain“, Casablanca.

Ort: W. Michael Blumenthal Akademie, Saal

8. Mai

Konzert zum Auftakt der Jüdisch-Marokkanischen Filmwoche

Neta Elkayam: Howa Jani

Die israelische Sängerin Neta Elkayam stammt aus einer marokkanisch-jüdischen Familie. Ihr musikalisches Projekt „Howa Jani“, benannt nach einem ihrer Lieder, vereint Elemente der traditionellen arabischen und nordafrikanischen Musik mit klassischen andalusischen Klängen und trägt mit neuen Kompositionen die Kultur des marokkanischen Judentums weiter. Neta Elkayams Lieder, gesungen auf Arabisch, schlagen Brücken zwischen marokkanischen Juden und Muslimen, zwischen Nordafrika, dem Nahen Osten und Europa.

In Kooperation mit der Association des Amis du Musée du Judaïsme Marocain, Casablanca

Ort: Glashof EG

Eintritt: 10 €, erm. 7 Euro

Zeit: 19 Uhr

Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30-25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

Rahmenprogramm

8. Mai

Vortrag von Daniel Schroeter (University of Minnesota) zur Geschichte der Juden in Marokko

Zeit: 15 Uhr

12. Mai

Diskussion zu Erinnerungskultur und marokkanischem Judentum heute

Zeit: 20 Uhr

19. Mai

Autorenlesung

Helga Krohn: Bruno Asch

Bruno Asch war ein herausragender Kommunalpolitiker in Frankfurt am Main und Berlin, als „Finanzgenie“ geachtet in den schwierigen Jahren nach dem Ersten Weltkrieg und der Wirtschaftskrise, ein Sozialist und ein bewusst nicht-religiöser Jude, getragen von Menschlichkeit und Tatkraft. Die Nationalsozialisten entließen ihn 1933 als Kämmerer in Berlin. Er floh nach Amsterdam, wo er sich nach dem Einmarsch der Nazis 1940 das Leben nahm. Helga Krohn hat sein bewegtes Leben anhand von Briefen, Tagebuchaufzeichnungen und Fotos nachvollzogen.

Ort: Altbau EG, Auditorium

Eintritt: frei

Zeit: 19 Uhr

Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30-25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

30. Mai

Vortrag von Peter Weibel: Der Holocaust und das Problem der visuellen Repräsentation

Begleitprogramm der Sonderausstellung „Keine Kompromisse! Die Kunst des Boris Lurie“

In der Folge des Zweiten Weltkrieges sahen Künstler die Welt von Tatbeständen und Verlusterfahrungen in einer Weise erfüllt, die es unmöglich erschienen ließ, ihr mit den herkömmlichen Darstellungsmitteln der Kunst habhaft zu werden. Geprägt durch die Jahre des Holocaust verfolgte Boris Lurie in seinen Bildcollagen und künstlerischen Aus­sagen ein kompromissloses ästhetisches Programm, um die zentralen Verfehlungen des zwanzigsten Jahrhunderts visuell erfahrbar machen zu können. Über die Darstellbarkeit des Holocaust und Boris Lurie spricht der Künstler und Ausstellungskurator Peter Weibel (ZKM Karlsruhe)

Ort: Altbau 2. OG, Großer Saal

Eintritt: frei

Zeit: 19.30 Uhr

Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30-25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

Dialogische Ringvorlesung im Rahmen des Jüdisch-Islamischen Forums

Judentum und Islam in der Diaspora

Die Vorlesungsreihe greift aktuelle Fragestellungen zur religiösen Alltagspraxis auf, mit denen Juden und Muslime in der Diapsora konfrontiert sind. Zu jeder Vorlesung sind zwei Wissenschaftler eingeladen, die jeweils die jüdische und die islamische Per­spektive vorstellen und miteinander in einen Dialog treten.

1. Juni

Bio trifft auf koscher und halal

Judentum und Islam werden in ihrem Umgang mit Nutztieren oft kritisch beäugt. Besonders das Schächten wird von der nicht-jüdischen und nicht-muslimischen Mehrheitsgesellschaft häufig als moralisch verwerflich angesehen. Shai Lavi, Professor für Rechtswissenschaft an der Tel Aviv University, und Sarra Tlili, Professorin für Arabistik an der University of Florida, diskutieren unter anderem, wie die Rolle von Tieren in religionsrechtlichen Schriften verhandelt wird, wie Fragen von Tierethik, Massenkonsum und Umweltschutz in jüdischer und islamischer Theologie debattiert werden und welche Funktion das Schächten als Markierung für das „Anders-Sein“ von religiösen Minderheiten erfüllen kann.

Ort: W. Michael Blumenthal Akademie, Saal

Eintritt: frei

Zeit: 19 Uhr

Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30-25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

6. Juni

Filmvorführung und Gespräch mit den Filmemachern: Shoah & Pin-ups: Der NO!-Artist Boris Lurie

Begleitprogramm der Sonderausstellung „Keine Kompromisse! Die Kunst des Boris Lurie“

„Shoah & Pin-ups“ erzählt von einem Tabubruch, den der New Yorker NO!-Artist Boris Lurie begeht. Er bringt in seiner Kunst zusammen, was nicht zusammen gehören darf: Die Vergasten und die Nackten, die Shoah und die Pin-ups. Keine perverse Kunst, sondern Ausdruck einer perversen Gesellschaft, findet Lurie, und spannt einen Bogen vom Holocaust zum Irak-Krieg. Dabei hätte er gerne Angenehmes gemalt so wie die Impressionisten. Aber etwas hat ihn immer daran gehindert. Diesem „Etwas“ gilt die filmische Spurensuche. Im Anschluss an den Film gibt es die Möglichkeit, mit den Filmemachern Reinhild Dettmer-Finke und Matthias Reichelt ins Gespräch zu kommen.

Ort: Altbau 1. OG, Bildungsraum

Eintritt: frei

Zeit: 19.30 Uhr

Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30-25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

8. Juni

Buchvorstellung mit Podiumsdiskussion

Russisch-jüdische Gegenwart in Deutschland

Vor 25 Jahren begann die Einwanderung der Juden aus der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland. Seitdem hat sich die jüdische Gemeinschaft hierzulande erheblich gewandelt. Die „russisch-jüdische Gegenwart“ ist das Thema des gleichnamigen Buches, das im Rahmen des ersten Fellowship-Programms des Jüdischen Museums Berlin entstanden ist. In einer Gesprächsrunde (19 bis 21 Uhr) diskutieren die Herausgeberin Karen Körber und die Buchautor*innen Dmitrij Belkin und Darja Klingenberg die Lage der jungen Generation russischsprachiger Juden in Deutschland. Wie hat sich deren Selbstverständnis seit der Einwanderung verändert? Bildet sich eine neue deutsch-jüdische Erinnerungskultur heraus? Die Künstlerin und Kulturanthropologin Julia Bernstein wird ihre „Migrationskollagen“ vorstellen und die Diskussion um einen Bildervortrag zu Lebenswelten russischsprachiger Juden in Deutschland erweitern (17 bis 18.30 Uhr).

Moderation: Alina Gromova (Jüdisches Museum Berlin)

Ort: W. Michael Blumenthal Akademie, Saal

Eintritt: frei

Zeit: 17 bis 21 Uhr

Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30-25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

9. Juni

Symposium mit Abendvortrag von Gerhart Baum zu „Perspektiven des Linksliberalismus heute“

Ludwig Haas – Ein linksliberaler Kämpfer für Frieden und Demokratie

Der badische Minister und Reichstagsabgeordnete der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) Ludwig Haas (1875–1930) zählt zu einer kleinen Minderheit jüdisch-deutscher Politiker, die sich vehement für ein demokratisches und liberales Deutschland engagierten. Aufgrund seines aktiven Bekenntnisses zum Judentum war er während der turbulenten Zeiten der Weimarer Republik in zunehmendem Maße antisemitischen Anfeindungen ausgesetzt. Selbst ein überzeugter Verteidiger der Republik, riet Haas, dessen Teilnachlass 2015 in das Jüdische Museum Berlin gekommen ist, seinem Sohn noch vor dem politischen Aufstieg der Nationalsozialisten zur Emigration: „Go as far away from home as you can!“ Eine Veranstaltung des Jüdischen Museums Berlin, des Archivs des Liberalismus der Friedrich Naumann Stiftung für die Freiheit und der Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien

Ort: Altbau 2. OG, Großer Saal

Eintritt: frei

Zeit: 14 bis 20 Uhr

Tagungsprogramm: www.kgparl.de/aa-aktuelles.html

13. Juni

Podiumsdiskussion mit Julia Voss: NO!art und die Verweigerung des Kunstmarkts

Begleitprogramm der Sonderausstellung „Keine Kompromisse! Die Kunst des Boris Lurie“

Das radikale NEIN! von Boris Luries Werk wendet sich gegen den Kunstbetrieb, gegen den Konsum und gegen eine Menschheit, die zu millionenfacher Vertreibung und Massenmord fähig war. Seit Luries Diagnose des „investment art markets“ hat sich das Phänomen nur noch beschleunigt. In einer Diskussion mit der Sammlungsleiterin des Jüdischen Museums Berlin Inka Bertz, dem Kurator Wulf Herzogenrath und weiteren Gästen fragt Julia Voss (Frankfurter Allgemeine Zeitung) nach der Beschaffenheit von Luries Radikalität und ihrer Bedeutung für die Gegenwartskunst.

Ort: Altbau 2. OG, Großer Saal

Eintritt: frei

Zeit: 19.30 Uhr

Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30-25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

25. Juni

Konzert zur Eröffnung des Kultursommers

Semer Ensemble

Das goldene Zeitalter jüdischer Musik – Lieder von Liebe und Eifersucht, von Krieg, der Tora und Träumen von Sozialismus hat Hirsch Lewin in den 1930er Jahren in Berlin auf seinem Semer-Label vereint. 2012 vom Jüdischen Museum Berlin in Auftrag gegeben und uraufgeführt, hat das „Semer-Reloaded“-Projekt die alten Aufnahmen rekonstruiert und mitreißend neu arrangiert. Seitdem ist das Semer Ensemble um die Welt getourt und hat die Menschen in den Bann dieser Musik gezogen. Nun kehrt es mit seiner ersten CD in den Glashof des Museums zurück, wo die Reise begann.

Ort: Glashof, EG

Eintritt: 10 €, erm. 7 Euro

Zeit: 18 Uhr

Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30-25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

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