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23. März bis 15. Juli 2012 Jüdische Migranten aus Osteuropa in den 1920er Jahren

Begleitprogramm zur Ausstellung


  Konzert zu »Berlin Transit«

Donnerstag, 12. Juli 2012, 20 Uhr

Alan Bern & die All-Star Band

Eine Premiere

Semer reloaded: Nur für diesen Abend hat der Musikpionier Alan Bern eine All-Star-Band der Jüdischen Musik zusammengestellt, die ihresgleichen sucht. Lorin Sklamberg, Lead-Singer der legendären Band The Klezmatics, Paul Brody, Daniel Kahn und viele andere spielen, verfremden und remixen das Liedgut der Plattenmarke »Semer« aus dem Berliner Scheunenviertel der 1930er Jahre. Ein Red, Hot & Blue der jüdischen Musik.

Ladengeschäft »Hebräische Buchhandlung«
Der Inhaber des Ladengeschäfts »Hebräische Buchhandlung«, Hirsch Lewin, gründete 1932 die Schallplattenfirma »Semer« © bpk

Mit Alan Bern (musikalische Leitung, Klavier, Akkordeon)
Lorin Sklamberg (Stimme, Akkordeon)
Paul Brody (Trompete)
Martin Lillich (Bass)
Mark Kovnatskiy (Violine)
sowie den Special Guests Daniel Kahn, Fabian Schnedler und anderen

Literatursalon zu »Berlin Transit«

Donnerstag, 31. Mai 2012, 19:30 Uhr

Der Pfeifenraucher steht am Bahnhof Zoo und schaut Europa an

»Ich fürchte, Du wirst mir nicht glauben: ich habe Berlin liebgewonnen.«

Im Romanischen Café formulierte Ilja Ehrenburg 1923, was auf viele osteuropäisch-jüdische Migranten zutraf: wenn auch kein Sehnsuchtsort, so war Berlin doch mehr als nur Asyl. In Tagebüchern, Zeitungsartikeln und literarischen Texten beschrieben diese Migranten ihren Berliner Alltag zwischen Heimweh, Zugehörigkeit und Isolation – auf Russisch, Jiddisch, Hebräisch und Deutsch.

Mann mit Hut in einem Zugabteil blickt aus dem Fenster, im Hintergrund Schaffner (historische Aufnahme)
Filmstill aus einer Ausstellungsinstallation © Landesarchiv Berlin

Das Literarische Colloquium Berlin und das Jüdische Museum Berlin laden im Literatursalon dazu ein, gemeinsam mit Irina Liebmann, Ingo Schulze und Marie Luise Knott diese vielfältigen Stimmen aus dem Berlin der 1920er Jahre neu zu entdecken und auf ihre Aktualität zu prüfen.

In Zusammenarbeit mit dem Literarischen Colloquium Berlin

 

Zum Auftakt liest Fabian Schnedler im jiddischen Original und anschließend in deutscher Übersetzung Ausschnitte aus »Disner Tschajld-Herold/Disner Childe Herold« von Moische Kulbak, 1933, übersetzt von Andrej Jendrusch
Grigory Kofman liest im russischen Original und anschließend in deutscher Übersetzung »Golos Obywatelja/Die Stimme des Spießers« von Sascha Tschornyi, 1923, übersetzt von Jan Menning
Auszug aus »Blindheit« von David Bergelson, 1929, gelesen von Ingo Schulze
»Der Patriot« von Lew Lunz, 1923, gelesen von Ingo Schulze
Einleitender Brief aus »Zoo oder Briefe nicht über die Liebe« von Viktor Schklowski, 1923, gelesen von Ingo Schulze
Ein Gedicht aus »Stichotworenija« von Vera Lourié, 1923, gelesen von Grigory Kofman im russischen Original und in deutscher Übersetzung
Zum Ausklang liest Fabian Schnedler im jiddischen Original und anschließend in deutscher Übersetzung ein Gedicht aus »Fun Berlin bis San Franzisko« von David Einhorn, 1930, übersetzt von Anne-Christin Saß

Konzert

Samstag, 24. März 2012, 19:30 Uhr

»A kapelle konzertisten« von Jascha Nemtsov und Tehila Nini Goldstein

»Neue jüdische Musik« im Berlin der 1920er Jahre

Ein Konzert zur Ausstellung »Berlin Transit« lädt Sie dazu ein, eine unbekannte Facette des Berliner Musiklebens in den 1920er Jahren zu entdecken: Der Pianist Jascha Nemtsov und die Sängerin Tehila Nini Goldstein spielen Werke von russisch-jüdischen Komponisten, die vom Berliner jüdischen Musikverlag »Jibneh« gefördert wurden.

Tehila Nini Goldstein
Tehila Nini Goldstein © Innsbrucker Festwochen/Martin Vandory

Vorbild ist das Konzert unter dem Titel »Neu-hebräische Musik«, das »Jibneh« am 1. November 1923 mit den Stücken von Joseph Achron, Mosche Milner, Michail Gnesin und Alexander Krein im Berliner Beethoven-Saal veranstaltete.


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