Der Schauplatz des Singspieles ist nun ein Ort im sonnigen Südfrankreich. Die emigrierte Charlotte Kann lebt dort zusammen mit ihren Großeltern. Nun erst erfährt sie von der Tragik ihrer Familiengeschichte, von der der Betrachter schon seit dem »Vorspiel« weiß. Je mehr sich Charlotte mit der Tragik der Selbstmorde auseinandersetzt, desto expressiver werden ihre Zeichnungen. Die Bilder wirken skizzenhaft und impulsiv gemalt.
Charlotte lebt bei ihren Großeltern in der Emigration. Als die deutschen Truppen in Frankreich einmarschieren, verliert die Großmutter jegliche Hoffnung und nimmt sich bald darauf das Leben. Nun erfährt Charlotte von ihrem Großvater von den Selbstmorden in der Familie, auch vom Freitod ihrer Mutter.
Nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht nach Frankreich im Mai 1940 werden Charlotte und ihr Großvater mit zahlreichen anderen Flüchtlingen in das Internierungslager Gurs gebracht. Im Juli 1940 werden sie wegen des hohen Alters des Großvaters freigelassen.
Charlotte Kann ist einem Nervenzusammenbruch nahe. Sie sieht sich vor die Frage gestellt, den Freitod zu wählen oder »etwas ganz verrücktBesonderes zu tun«, wie sie auf einem der letzten, nur mit Text gefüllten Blätter schreibt. Da erinnert sie sich an die Worte Daberlohns, man müsse »sich selbst ergründen, um sich neu zu erschaffen«. Sie beginnt mit der Arbeit an »Leben? oder Theater?«.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Wann: 17. August bis 25. November 2007,
täglich von 10 bis 20 Uhr, montags bis 22 Uhr (außer: 13./14.9., 22.9., 25.9., 17.11.2007)
Wo: Jüdisches Museum Berlin, Lindenstr. 9-14, 10969 Berlin
Eine Ausstellung des Jüdischen Museums Berlin in Zusammenarbeit mit dem Joods Historisch Museum Amsterdam.