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»Constantin Brunner (1862-1937) im Kontext«

Internationale Konferenz vom 21. bis zum 23. Oktober - Presseeinladung

Pressemitteilung von Di, 16. Okt 2012

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir möchten Sie hiermit noch einmal zu der internationalen Konferenz „Constantin Brunner (1862-1937) im Kontext“ mit einer Lesung seiner erstmals editierten Briefe einladen.

Von 21. bis 23. Oktober 2012 findet aus Anlass des 150. Geburtstags und 75. Todestages des deutsch-jüdischen Philosophen Constantin Brunner die internationale und interdisziplinäre Tagung „Constantin Brunner (1862-1937) im Kontext“ statt.

Kontakt

Pressestelle
T +49 (0)30 259 93 419
presse@jmberlin.de

Postadresse

Stiftung Jüdisches Museum Berlin
Lindenstraße 9–14
10969 Berlin

Programmübersicht

Konferenzbeginn

Sonntag, 21. Oktober um 15 Uhr

Buchpremiere mit Lesung aus Briefen Constantin Brunners

Sonntag, 21. Oktober um 19:30 Uhr
Wo Altbau EG, Auditorium

Konferenzfortführung

Montag und Dienstag, 22. und 23. Oktober, jeweils von 9 bis 17:30 Uhr
Wo Altbau 2. OG, Großer Saal
Eintritt frei

Auf der Konferenz werden die heute fast vergessenen historischen und geistesgeschichtlichen Dimensionen Constantin Brunners, seiner Gesellschaftskritik sowie seines philosophischen Anliegens erläutert und diskutiert. Es soll eine neue Grundlage für die Auseinandersetzung mit Brunnens Werk und Biographie gelegt werden.

Über Constantin Brunner

Constantin Brunner war zu Lebzeiten ein bekannter und bisweilen umstrittener Philosoph, Gesellschaftskritiker und Lebensreformer. Er hat vor allem mit seinem 1908 erschienenen Hauptwerk „Die Lehre von den Geistigen und vom Volk“ und mit seinen Schriften zur „Judenfrage“ die Aufmerksamkeit seiner Zeitgenossen auf sich gezogen. Mit seiner Philosophie ging es Brunner weniger darum, einen akademischen, als vielmehr einen lebenspraktischen Beitrag zu leisten. Er hat damit das Interesse einer Reihe von Intellektuellen, Künstlern und Jugendbewegten auf sich gezogen – die Korrespondenz mit Persönlichkeiten wie Walther Rathenau, Lou Andreas-Salomé, Leo Berg, Rose Ausländer, Gustav Landauer und Martin Buber zeugt davon.

Brunner nahm auch ausführlich zu zentralen politischen, kulturellen, sozialen und theologischen Debatten seiner Zeit Stellung. Seit dem Ersten Weltkrieg bildete ein Schwerpunkt seiner Arbeiten das Thema des Judenhasses, den er zu verstehen und überwinden suchte. Brunner wandte sich nicht nur gegen Anarchismus, Nationalsozialismus und Kommunismus, sondern auch gegen den Zionismus. Große Aufmerksamkeit auf christlicher und zugleich auch auf jüdischer Seite fand sein Buch „Unser Christus oder das Wesen des Genies“ (Berlin 1921).

Das Werk Constantin Brunnens wurde vor allem im Kreis seiner Anhänger diskutiert und weitergedacht, die nach dem Zweiten Weltkrieg das Internationaal Constantin Brunner Institut (ICBI) in den Haag gründeten. Erst seit wenigen Jahren wird Brunners Werk und Persönlichkeit in verschiedenen Disziplinen wiederentdeckt.

Der Nachlass Brunners ist 2008 aus Den Haag und New York an die Dependance des Leo Baeck Institute im Jüdischen Museum Berlin gekommen und wurde katalogisiert, microverfilmt und digitalisiert, darunter allein 31.000 Briefe. Seit Ende September ist der gesamte Nachlass online zugänglich.

Einladung zur Buchpremiere mit Lesung am Sonntag, 21. Oktober:

„...wenn der Gedanke wieder einmal einen Mund bekam zu reden“

Am Sonntag, dem 21. Oktober liest Hanns Zischler aus der kürzlich im Göttinger Wallstein Verlag erschienenen Auswahl kommentierter Briefe Brunners.

Die Briefedition wurde vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur in einem Gemeinschaftsprojekt der Universitäten Göttingen und Jerusalem gefördert. Bis April 2013 sollen sämtliche Briefe Brunners in Transkriptionen online zugänglich gemacht werden. Weitere Informationen unter: http://brunner.uni-goettingen.de.

Die Veranstaltung wird von der Germanistin Irmela von der Lühe moderiert.

Wann Sonntag, 21. Oktober um 19:30 Uhr
Wo Altbau EG, Auditorium
Eintritt frei

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