Das Jüdische Museum Berlin besucht Schulen in vier Bundesländern
Presseinformation
Pressemitteilung von Mo, 16. Nov 2015
Täglich kommen Geflüchtete in Deutschland an. Aus diesem Anlass macht das mobile Museum „on.tour – Das Jüdische Museum Berlin macht Schule“ zum Jahresende noch Station in vier weiteren Bundesländern. „Unser Ziel ist es, Schüler für das Thema Flucht und Vielfalt in der Gesellschaft zu sensibilisieren“ sagt Sarah Hiron, Leiterin Outreach in der Bildungsabteilung des Jüdischen Museums Berlin. Ab heute besucht „on.tour“ fünf Schulen in Nordrhein-Westfalen, Thüringen, Bayern und Sachsen. Mit interaktiven Führungen durch die mobile Ausstellung und zwei iPad-Workshops laden die Museumspädagogen zu Gesprächen ein.
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Die deutschlandweite Tour im November 2015
- 16. November: Realschule Fahrn, Netzestraße 1, 47169 Duisburg
- 17. November: Landfermann-Gymnasium, Mainstr. 10, 47051 Duisburg
- 18. November: Albert-Schweitzer-Gymnasium Ruhla Bermbachtal 24, 99842 Ruhla
- 19. November: Apian-Gymnasium, Maximilianstr. 25, 85051 Ingolstadt
- 20. November: Evangelische Oberschule, Pestalozzistr. 1, 09328 Lunzenau
Die Bildungsinitiative „on.tour – Das Jüdische Museum Berlin macht Schule“
„Jeder Schüler in Deutschland sollte mindestens einmal das Jüdische Museum Berlin besucht haben, bevor die Schule beendet ist“, sagt Gründungsdirektor W. Michael Blumenthal. Damit formulierte er das Ziel der mobilen Bildungsinitiative, diejenigen Schüler zu erreichen, die nicht ohne Weiteres nach Berlin reisen können. Seit 2007 besuchte das mobile Museum bundesweit mehr als 470 weiterführende Schulen sowie die Jugendstrafanstalt Berlin. Für seine innovative pädagogische Pionierarbeit wurde „on.tour“ 2009 von der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ ausgezeichnet. Bis Ende 2014 nahmen mehr als 62.000 Jugendliche daran teil. Die Bildungsinitiative wird mit freundlicher Unterstützung von Daimler Financial Services, der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Stiftung Jüdisches Museum Berlin e.V. und dem Ehepaar Eric F. Ross und Lore Ross (sel. A.) finanziert.
Die mobile Würfelausstellung
In alle fünf Würfel sind insgesamt 16 Vitrinen eingebaut sowie Texte und Karten, Abbildungen und Fotografien angebracht. Die Würfel widmen sich den Themen „Jüdisches“, „Leben und Überleben“, „Lebenswege“, „Feste feiern“ und neu in diesem Jahr „Anfang, Ende und dazwischen“. Unter Anleitung der Museumspädagogen erarbeiten sich die Schüler die fünf Themen in Kleingruppen von fünf bis acht Schülern und bewegen dabei die Würfel durch den Raum. Unter dem Thema „Lebenswege“ wird beispielsweise der osteuropäische Jude Julius Fromm vorgestellt, der mit „Fromms Act“ 1916 das erste Kondom ohne Naht auf den Markt brachte. Mit „Anfang, Ende und dazwischen“ werden die Schüler an Situationen aus dem Alltag jüdischen, muslimischen, christlichen und nichtreligiösen Lebens herangeführt.
Zwei iPad-Workshops begleiten die Ausstellung
In begleitenden iPad-Workshops beschäftigen sich die Schüler anhand von Biografien mit Fragen zu Identitäten und jüdischem Leben nach 1945. Im Workshop „So einfach war das“ stellte das Jüdische Museum Berlin bekannten und unbekannten, gläubigen und weniger gläubigen Juden verschiedener Generationen die Frage: „Wie war das eigentlich nach 1945 als Jude in Deutschland aufzuwachsen?“ Die Protagonisten erzählten zu einem Foto aus ihrer Kindheit oder Jugend eine für sie prägende Geschichte. So können die Schüler zum Beispiel die Kindheits- und Jugenderzählungen des Schriftstellers Wladimir Kaminer an iPads auswählen und anhören. Anschließend tauschen sie sich über die einzelnen Biografien aus und setzen ihre eigenen Erfahrungen in Bezug zu dem Gehörten.
Im Workshop „Meine Seite(n)“ stehen aktuelle Biografien von jüdischen Jugendlichen im Vordergrund. Die iPads geben mit interaktiven Tagebüchern einen Einblick in das Leben der Jugendlichen und zeigen die kulturelle Vielfalt jüdischen Lebens in Deutschland heute. In einer anschließenden Diskussion nähern sich die Schüler den Themen Identität und Interkulturalität, Herkunft, Glaube und Heimat.
Bei Interesse an Berichterstattung melden Sie sich bitte bei der Pressestelle an.