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»Gehorsam. Eine Installation in 15 Räumen von Saskia Boddeke & Peter Greenaway« im Jüdischen Museum Berlin

Pressemitteilung (Verlängert bis zum 15. November)

Pressemitteilung von Mi, 19. Aug 2015

Die kontrovers diskutierte Sonderausstellung des Künstlerpaars Saskia Boddeke und Peter Greenaway wird bis zum 15. November verlängert. Unter dem Titel „Gehorsam. Eine Installation in 15 Räumen“ wird die rätselhafte biblische Erzählung vom Gottesbefehl an Abraham, den eigenen Sohn zu opfern, von der Multimedia-Künstlerin Boddeke und dem Filmemacher Greenaway visuell opulent auf 900 m² Ausstellungsfläche inszeniert. Im Rahmen der Verlängerung wird das Ausstellungsthema mit zwei hochkarätig besetzten Veranstaltungen vertieft.

Kontakt

Pressestelle
T +49 (0)30 259 93 419
presse@jmberlin.de

Postadresse

Stiftung Jüdisches Museum Berlin
Lindenstraße 9–14
10969 Berlin

Erstmals beauftragte das Jüdische Museum Berlin ein Künstlerpaar mit der Umsetzung einer Ausstellung. „Das Experiment ist insofern gelungen, als es eine sehr subjektive Lesart dieser Geschichte ist, die eindrucksvoll ethische und moralische Fragestellungen in den Mittelpunkt rückt“, sagt Programmdirektorin Cilly Kugelmann. Die Übertragung dieser alttestamentlichen Geschichte auf heutige Krisen- und Kriegsgebiete ist eine Interpretation des Künstlerpaars, über die Besucher und Feuilleton gleichermaßen diskutieren.

Das Künstlerpaar Boddeke-Greenaway

Seit 20 Jahren arbeiten Saskia Boddeke und Peter Greenaway zusammen. Die Installation im Jüdischen Museum Berlin ist ihr erstes Museumsprojekt in Deutschland. „Unsere Zusammenarbeit bedeutet ständige Auseinandersetzung, eigentlich Kampf, es hält die Ideen lebendig“, sagt Saskia Boddeke. Ihre Ausstellungen, Multimedia-Installationen, Opernaufführungen und Video-Mappings werden weltweit mit großem Erfolg gezeigt. Beide sind weiterhin auch allein tätig, Boddeke mit Performances und Multimedia-Shows, Peter Greenaway seit den 1980er Jahren mit Filmen, zuletzt im Wettbewerb der Berlinale 2015.

Das Begleitprogramm zu der Ausstellung

Die biblische Erzählung gehört in den drei monotheistischen Religionen auf sehr unterschiedliche Weise zum Kern der religiösen Überlieferung. Im Begleitprogramm werden die unterschiedlichsten Fragestellungen aufgegriffen und von Experten der drei Religionen beantwortet.

3. und 4. September

„Kill Me a Son!“ Ein Symposium über Abraham, Isaak und Ismael

Das Symposium zur Ausstellung stellt der subjektiven Ebene der künstlerischen Installation eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema an die Seite. Im Rahmen des Symposiums debattieren Wissenschaftler verschiedener Disziplinen über die Auslegung in den Heiligen Schriften, ihr Nachleben in Legende und Liturgie sowie über den Begriff des Gehorsams, der in der Geschichte um Abraham und dessen Söhne Isaak und Ismael von zentraler Bedeutung ist.

Mit Omri Boehm, Isaac Kalimi, Ahmad Milad Karimi, Benedikt Kranemann, Christoph Markschies, Younus Mirza, Dietrich Neuhaus, Angelika Neuwirth, Lena Roos, Ziauddin Sardar und Peter Schäfer.

Ort: Altbau 2. OG, Großer Saal

Eintritt: frei

Zeit: 3. September, 19 Uhr, 4. September, 10:30 Uhr bis 18.30 Uhr

7. September

ARTE-Filmpremiere „Der grausame Gott? Gewalt, Religion und Kunst“ mit anschließendem Gespräch in der Akademie des Jüdischen Museums Berlin

Deutschland 2015, ein Film von Grit Lederer; Produzentin: Irene Höfer, ca. 52 Min., ZDF/ARTE & Medea Film

Die Kunsthistorikerin und Regisseurin Grit Lederer blickt hinter die Kulissen der Ausstellung. Sie begleitete über Monate das Künstlerpaar Boddeke und Greenaway, beobachtete sie beim Ausstellungsaufbau und besuchte sie in ihrer Heimatstadt Amsterdam auf den Spuren ihrer Inspirationsquellen. Die Bewertung dieser rätselhaften Geschichte fällt in allen drei monotheistischen Religionen unterschiedlich aus. ARTE nähert sich in der Dokumentation den unterschiedlichen Deutungen und führte Gespräche in Deutschland und Frankreich u.a. mit dem Theologen Eugen Drewermann, dem Rabbiner Michaël Azoulay und dem Imam Tareq Oubrou. Nach dieser Premiere wird die Kulturdokumentation am 9. September im Programm von ARTE gezeigt.

Im Anschluss Gespräch mit Cilly Kugelmann, Programmdirektorin des Jüdischen Museums Berlin, und der Regisseurin Grit Lederer.

Ort: Akademie, Saal

Eintritt: frei

Zeit: 19 Uhr

Anmeldung: Tel. 030–25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

Gäste der ARTE-Filmpremiere können die Ausstellung „Gehorsam“ am Veranstaltungstag einmalig kostenfrei besuchen.

Verlängerte Laufzeit der Ausstellung:

22. Mai bis 15. November 2015

Ort: Altbau 1. OG

Eintritt: mit dem Museumsticket (8 €, erm. 3 Euro)

Partner

Wall AG

Medienpartner

rbb Fernsehen, monopol-Magazin für Kunst und Leben, Yorck Kinogruppe, zitty Berlin

Unterstützer

Gesellschaft der Freunde und Förderer der Stiftung Jüdisches Museum Berlin e.V.

Botschaft des Königreichs der Niederlande

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