Émigré. Musik aus dem jüdischen Exil in Shanghai
Gesprächskonzert mit dem Streichquartett des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin
Während des Nationalsozialismus fanden über 18.000 jüdische Geflüchtete Aufnahme und Rettung in Shanghai. Dort hatten sie mit einer verordneten Ghettoisierung, mit Kriegseinwirkungen, Inflation und Mangelversorgung zu kämpfen. Vor diesem historischen Hintergrund hat der US-amerikanische Komponist Aaron Zigman das Oratorium Émigré komponiert, das vom Deutschen Symphonie-Orchester Berlin (DSO) am 3. November 2024 erstmals in Europa aufgeführt wird.
Das Gesprächskonzert im Jüdischen Museum Berlin widmet sich dem kulturellen Leben, das die geflüchteten Jüdinnen und Juden, unter ihnen mehr als 450 Musiker*innen, im Exil entfalteten. Sophie Fetthauer, Spezialistin für Exilmusik, beleuchtet in ihrem Beitrag diese Zeit.
vergangene Veranstaltung
Wo
W. M. Blumenthal Akademie,
Klaus Mangold Auditorium
Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz 1, 10969 Berlin
(gegenüber dem Museum)
Ein Streichquartett des DSO mit Olga Polonsky und Lauriane Vernhes (Violine), Francesca Zappa (Viola) und Claudia Benker-Schreiber (Violoncello) spielt dazu Werke von Erwin Schulhoff, Pavel Haas, Wolfgang Fraenkel, Otto Joachim, Aaron Avshalomov und Ding Shande.
In Kooperation mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin (DSO)
Programm
Erwin Schulhoff: Fünf Stücke für Streichquartett
Pavel Haas: Streichquartett Nr. 1
Wolfgang Fraenkel: Musik für Streichquartett
Otto Joachim: Streichquartett (1997)
Aaron Avshalomov: „The K’e Still Ripples to its Banks“
Chen Gexin: „Rose, rose, I love you“, bearbeitet von Otto Joachim
Ding Shande: Satz aus dem Streichquartett E-Moll
Mitwirkende
Kammermusikensemble des DSO:
Olga Polonsky – Violine
Lauriane Vernhes – Violine
Francesca Zappa – Viola
Claudia Benker-Schreiber – Violoncello
Sophie Fetthauer – Gespräch
Daniel Wildmann – Moderation
Sophie Fetthauer, Studium der Historischen und Systematischen Musikwissenschaft sowie der Neueren Deutschen Literatur an der Universität Hamburg, 2002 Abschluss der Dissertation über Musikverlage im „Dritten Reich“ und im Exil, u.a. 2005-2014 wissenschaftliche Mitarbeiterin des Projekts Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit am Institut für Historische Musikwissenschaft der Universität Hamburg, seit 2014 Arbeit an dem von der DFG geförderten Forschungsprojekt Das Musikerexil in Shanghai 1938–1949.