Carl Melchior
Jüdischer Vorkämpfer eines europäischen Friedens
Im Rahmen des berlinweiten Themenwinters „100 Jahre Revolution – Berlin 1918/19“ erinnerte das Jüdische Museum Berlin mit einer Intervention im Akademiegebäude an das Wirken von Carl Melchior, dem lange übersehenen jüdischen Vorkämpfer eines europäischen Friedens.
Frieden war im November 1918 eine zentrale Forderung nicht nur der Revolutionäre. Wie aber konnte ein solcher Friede nach einem jahrelangen alles vernichtenden Mahlstrom der Gewalt, angesichts von Millionen von Opfern des Ersten Weltkrieges geschaffen und gesichert werden?
Ausstellung bereits beendet
Wo
W. M. Blumenthal Akademie
Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz 1, 10969 Berlin
Postanschrift: Lindenstraße 9-14, 10969 Berlin
Darum bemühte sich Carl Melchior als Vorsitzender des Finanzausschusses der deutschen Waffenstillstandsdelegation und Hauptdelegierter bei den Verhandlungen mit den Alliierten – und bewahrte dabei „große Würde in der Niederlage“ (so einer seiner Gegenüber, John Maynard Keynes).
Melchior stammte aus einer alten Altonaer Rabbinerfamilie und war der erste Mitinhaber des Hamburger Bankhauses M. M. Warburg & Co, der nicht aus der Familie stammte. 1918 war er Mitbegründer der Deutschen Demokratischen Partei. Rastlos reisend setzte er sich nach der Enttäuschung von Versailles für faire Reparationsbedingungen und einen Ausgleich mit Frankreich und Großbritannien ein. 1926 wurde er zum deutschen Repräsentanten des Völkerbunds. Zusammen mit Leo Baeck trat er Anfang 1933 für die Belange von Jüdinnen*Juden in Deutschland ein und wurde so Mitbegründer des „Zentralausschusses der deutschen Juden für Hilfe und Aufbau“. Er starb am 30. Dezember 1933 – an Überarbeitung.
In Zusammenarbeit mit der Stiftung Warburg-Archiv, gefördert von der Warburg-Melchior-Olearius-Stiftung, in Kooperation mit Kulturprojekte Berlin
Informationen zur Ausstellung im Überblick
- 18. Jan bis 30. Jun 2019
Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz 1, 10969 Berlin
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W. M. Blumenthal Akademie, Eingangsbereich