Sarah Nemtsov
Kurzinterview und Foto von der Ausstellungseröffnung Frédéric Brenner – ZERHEILT
Mein Name ist Sarah Nemtsov, ich bin freischaffende Komponistin – und lebe mit meinem Mann, dem Pianisten und Musikwissenschaftler Jascha Nemtsov und unseren zwei Kindern in Berlin.
Wie kam es zur Idee der Inszenierung in Ihrem Portrait?
Wir haben Frédéric Brenner im Frühjahr 2017 kennengelernt und hatten gleich einen intensiven Austausch. Frédéric erzählte uns auch von seiner Idee, jüdisches Leben in Berlin fotografisch festzuhalten und fragte uns irgendwann, ob er uns auch portraitieren dürfe. Die Fotos entstanden dann aber tatsächlich spontan, an einem Morgen im Sommer 2018 – Frédéric besuchte uns und wollte eigentlich einen zukünftigen Fototermin besprechen und vorbereiten. Er machte dann ein paar Testfotos (auf die wir gar nicht vorbereitet waren, wie der Frühstückstisch verrät) und schließlich wurden es diese Fotografien – den ursprünglich geplanten Termin brauchten wir bzw. brauchte Frédéric dann nicht mehr.
Wie erleben Sie jüdisches Leben in Berlin?
Vielfältig, hoffnungsvoll, aber auch angestrengt.
Beschreiben Sie Ihr Leben in Berlin in drei Adjektiven.
Vielleicht sogar ähnlich: Intensiv, inspirierend und vielfältig, aber die Stadt ist auch anstrengend, laut und rau.
Was würden Sie sich für das zukünftige jüdische Leben in Berlin wünschen?
Mehr Sicherheit und (– das Wort ist bemüht und es scheint unmöglich:) Normalität (die Geschichte lässt sich nicht abstreifen und Spuren, Schatten sind weiterhin da – vielleicht ist hinter dem Wort Normalität der Wunsch nach einer entspannten Privatheit, positiven Unscheinbarkeit).
Zitierempfehlung:
Jüdisches Museum Berlin (2021), Sarah Nemtsov. Kurzinterview und Foto von der Ausstellungseröffnung Frédéric Brenner – ZERHEILT.
URL: www.jmberlin.de/node/8423