Jüdisches Museum Berlin feiert 10-jähriges Jubiläum
Presseinformation
Pressemitteilung von Do, 4. Aug 2011
Höhepunkte im Jubiläums-Herbst sind die Ausstellung „Heimatkunde“, ein Festkonzert mit Daniel Barenboim und eine abwechslungsreiche Jubiläumswoche vom 24. bis 30. Oktober.
Mit einem vielfältigen Jubiläumsprogramm feiert das Jüdische Museum Berlin in diesem Herbst sein 10-jähriges Bestehen. Seit seiner Eröffnung am 9. September 2001 haben mehr als sieben Millionen Besucher aus über 40 Ländern den Zick-Zack-Bau an der Lindenstraße besichtigt und zu einem der meistbesuchten Museen Deutschlands gemacht.
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Das Jubiläum ist Anlass für Rück- und Ausblick zugleich: In der Jubiläumsausstellung „Heimatkunde“, die am 15. September eröffnet wird, zeigen 30 Künstler ihren Blick auf Deutschland mit Arbeiten aus den vergangenen zehn Jahren. Den Auftakt zur Jubiläumswoche vom 24. bis 30. Oktober bildet ein Festkonzert von Daniel Barenboim und der Staatskapelle Berlin, gefolgt von der Verleihung des „Preises für Verständigung und Toleranz“ im Rahmen eines festlichen Jubiläumsdinners in der zukünftigen Akademie des Jüdischen Museums.
Im Verlauf der Jubiläumswoche präsentiert das Museum sich täglich in vielfältigen, neuen Formaten: Das „Jubiläumssofa“ bringt die Kuratoren des Museums mit Stiftern, Künstlern und ausgewählten Gästen ins Gespräch. Für Schüler findet ein „Tag der 10. Klassen“ statt, der mit einem Konzert der Sieger im Schülerbandwettbewerb und einer angesagten Berliner Band endet. „Visionen der Zugehörigkeit“ thematisiert das Symposion, bei dem unter anderen Hamed Abdel-Samad, Micha Brumlik, Judith Butler, Naika Foroutan und Susan Neiman über Fragen der Ausgrenzung und Zugehörigkeit in einer globalisierten Welt diskutieren. Zum Abschluss der Jubiläumswoche lädt das Museum am Sonntag, den 30. Oktober zu einem bunten Publikumstag mit Musik, Tanz und einer großen Geburtstagstorte ein.
Der Jubiläums-Herbst im Überblick
Heimatkunde. 30 Künstler blicken auf Deutschland
Ausstellung zum 10-jährigen Jubiläum des Jüdischen Museums Berlin
Gibt es so etwas wie eine nationale Identität? Als was sehen sich Bürger der Bundesrepublik Deutschland und Menschen aus anderen Ländern, die hier leben – seien sie west- oder ostdeutsch geprägt, russischer, türkischer oder anderer Herkunft und welcher Religion auch immer?
Die Ausstellung zeigt Auseinandersetzungen mit diesen Fragen. Arbeiten von 30 Künstlern unterschiedlicher Herkunft, die in Deutschland leben oder gelebt haben, thematisieren zentrale Aspekte ihrer Wahrnehmung. Zum Thema des kollektiven Gedächtnisses und der Familien-Erinnerung rekonstruiert die israelische Künstlerin Maya Zack fiktive „Living Rooms“ nach Erzählungen der einstigen Bewohner und gestaltet sie als große 3D-Bilder. Der ukrainische Künstler Boris Mikhailov bewegt sich in seiner Arbeit „Look at Me I look at Water“ zwischen seiner eigenen und einer ihm fremden Kultur. Julian Rosefeldt wendet sich dem Mythos des deutschen Waldes in einer 4-Kanal-Filminstallation zu. Von religiösen Identitäten handeln die „Dirndlmoschee“ der aus Bosnien stammenden Künstlerin Azra Akšamija und die Aufnahmen jüdisch-orthodoxen Lebens des in Berlin lebenden israelischen Künstlers Benyamin Reich. Ein weiteres Thema sind die Erfahrungen des Fremdseins und der Migration, das sich unter anderem in der Fotoserie „Ich werde deutsch“ des im Iran geborenen Künstlers Maziar Moradi wiederfindet.
Sechs Auftragsarbeiten sind eigens für die Ausstellung entstanden und wurden von den Künstlern Arnold Dreyblatt, Via Lewandowsky und Durs Grünbein, Anny und Sibel Öztürk, Julian Rosefeldt, Misha Shenbrot und von Lilli Engel und Raffael Rheinsberg realisiert.
Ausstellungseröffnung | 16. September 2011 bis 29. Januar 2012 |
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Ausstellungsdauer | 16. September 2011 bis 29. Januar 2012 |
Wo | Altbau 1. OG und Libeskind-Bau EG , Eric F. Ross Galerie |
Eintritt | 4 €, erm. 2 Euro |
Jubiläumswoche vom 24. bis 30. Oktober 2011
24. Oktober 2011, 19 Uhr |
Festkonzert mit Daniel Barenboim und der Staatskapelle BerlinMit seiner 7. Sinfonie gelang Anton Bruckner Mitte der 1880er Jahre der lang ersehnte Durchbruch als Orchesterkomponist. Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums des Jüdischen Museums konzertieren Daniel Barenboim und die Staatskapelle mit dieser eindrucksvollen Sinfonie. |
Wo | Philharmonie Berlin |
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Preis | 15 bis 42 €, staatsoperübliche Ermäßigungen |
Reservierung | www.staatsoper-berlin.de oder Tel. +49 (0)30 20 35 45 55 |
24. Oktober 2011, 21 Uhr |
Jubiläumsdinner mit PreisverleihungIm Anschluss an das Konzert wird Bundeskanzlerin Angela Merkel im Rahmen des Jubiläumsdinners der „Preis für Verständigung und Toleranz“ verliehen. (Geschlossene Veranstaltung) |
Wo | Zukünftige Akademie des Jüdischen Museums Berlin |
25. Oktober 2011, 20 Uhr |
„Between the Lines“ – Ein literarischer Stadtrundgang
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Wo | Glashof EG |
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Eintritt | 9 €, erm. 7 Euro |
27. Oktober 2011, 10 bis 20 Uhr |
„Der Tag der 10. Klassen“Sechzig Führungen, vier Workshops, ein Schülerbandwettbewerb und ein großes Abschlusskonzert – Das Museum lädt Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen ein, sich mit den Themen Identität und Heimat in der multiethnischen Gesellschaft auseinanderzusetzen. Zum Abschluss dieses Tages werden Hip-Hop-Beats durch den Glashof schallen. Wer an diesem Abend live für alle Schüler, Lehrer, Freunde, Museumsbesucher und Fans spielt, wird auf www.facebook.com/jmberlin bekannt gegeben. |
29. Oktober 2011, 10 bis 22 Uhr |
„Visionen der Zugehörigkeit. Juden, Türken und andere Deutsche“
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28. Oktober 2011, 20 Uhr |
AuftaktIn „einer kleinen deutschen Volkskunde“ richten vier Anthropologen den Blick auf die kulturelle Vielfalt in Deutschland. |
Wo | Glashof EG |
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30. Oktober 2011, 10 bis 19 Uhr |
Die Geburtstagsparty – Publikumstag bei freiem EintrittZum Abschluss der Jubiläumswoche öffnet das Museum seine Türen für alle Besucher bei freiem Eintritt. Bei einem Familienbrunch gibt es Musik und Tanz im Glashof, unter anderem tritt die Kindertanzcompany von Sasha Waltz & Guests auf. Zum Geburtstagskaffee mit einer Torte von Cynthia Barcomi spielen die Rathaus Ramblers Hot New Orleans Jazz & Swing. Unter dem Titel „Objekte und ihre Geschichten“ präsentiert das Museum sich und seine Arbeit mit Beispielen aus den Sammlungen und dem Archiv, mit Führungen, Lesungen und Workshops. Zahlreiche Geburtstagsgäste zeigen den Besuchern ihre Lieblingsstücke in der Ausstellung, darunter Rabbiner Y. Ehrenberg, Michael Naumann und Marcel Reif. Für kleine Gäste liest Mirjam Pressler aus ihrer Neu-Übersetzung von Lea Goldbergs Kinderbuchklassiker „Zimmer frei im Haus der Tiere“. |
Dienstag ab 17:30 Uhr Mittwoch, Donnerstag und Freitag ab 17 Uhr Sonntag ab 16 Uhr |
„Das Jubiläumssofa“Während der Jubiläumswoche wird das „Jubiläumssofa“ im Learning Center zum Treffpunkt für alle, die mehr über die Arbeit und die Persönlichkeiten im JMB erfahren möchten – und über das, was ihnen am Herzen liegt. Hier kommen die Museumskuratoren mit Stiftern, Künstlern, Experten und Besuchern ins Gespräch. Drei von vielen interessanten Begegnungen: Museumsdirektor W. Michael Blumenthal spricht mit dem Journalisten David Dambitsch über sein Lebenswerk, Kuratorin Inka Bertz stellt Miguel Rothschild, Künstler aus der Sonderausstellung „Heimatkunde“, vor, und die Cellistin Anita Lasker-Wallfisch, Überlebende des Mädchenorchesters von Auschwitz und Mitbegründerin des English Chamber Orchestras, berichtet aus ihrem Leben. |
Wo | Libeskind-Bau UG, Rafael Roth Learning Center |
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Öffentliche Führungen in der Jubiläumswoche
Täglich werden vom 24. bis 30. Oktober kostenlose Führungen durch die Dauerausstellung und durch die Jubiläumsausstellung „Heimatkunde. 30 Künstler blicken auf Deutschland“ angeboten (Montag bis Sonntag, 10 bis 19 Uhr). Weitere Rundgänge ermöglichen einen Blick hinter die Kulissen des Museums und – für Architekturfans – auf die Baustelle der neuen Akademie. Stadtführungen durch die südliche Friedrichstadt ergänzen das Angebot.