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Margot Friedländer und Delphine Horvilleur mit dem Preis für Verständigung und Toleranz ausgezeichnet

Pressemitteilung von So, 17. Nov 2024

Das Jüdische Museum Berlin (JMB) hat am 16. November 2024 zum 23. Mal den Preis für Verstän­digung und Toleranz verliehen. Die Aus­zeichnung ging an Dr. h. c. Margot Fried­länder und Delphine Horvilleur. Die Laudatio für Margot Fried­länder hielt Joachim Gauck, Bundes­präsident a. D. Baron Eric de Roth­schild hielt die Laudatio auf Delphine Horvilleur. Hetty Berg, die Direk­torin des JMB, überreichte die Preise.

Kontakt

Dr. Margret Karsch
Pressesprecherin
T +49 (0)30 259 93 419
presse@jmberlin.de

Postadresse

Stiftung Jüdisches Museum Berlin
Lindenstraße 9–14
10969 Berlin

Der Preis für Verstän­digung und Toleranz

Das JMB zeichnet mit dem Preis für Verstän­digung und Toleranz seit 2002 Persönlich­keiten aus Kultur, Politik und Wirtschaft aus, die sich auf heraus­ragende Weise um die Förderung der Menschen­würde, der Völker­verständigung, der Integration von Minder­heiten und des Zusammen­lebens unter­schiedlicher Religionen und Kulturen verdient gemacht haben. Der Preis wird im Rahmen eines festlichen Dinners gemeinsam vom JMB und den FREUNDEN DES JMB verliehen.

Margot Fried­länder

Geboren als jüdische Deutsche 1921 in Berlin, deportiert 1944 ins Konzentrations­lager Theresienstadt, befreit im Mai 1945, entging Margot Fried­länder nur knapp dem Tod durch den national­sozialistischen Terror. 2008 erschien ihre Autobiografie „Versuche, dein Leben zu machen“ – Als Jüdin versteckt in Berlin. Nach über sechs Jahrzehnten im Exil in New York kehrte sie im Alter von 88 Jahren in ihre Heimat Berlin zurück. Sie setzt sich mit sehr hohem Engage­ment für Freiheit, Demokratie und Menschlich­keit ein.

Hetty Berg: „Von Margot Friedländer können wir lernen, uns stets auf unsere Werte zu besinnen und im gesellschaft­lichen Miteinander für sie einzutreten. Wir können von ihr aber auch lernen, gesellschaftliche Ab­gründe zu überbrücken und im Gespräch zu bleiben – und zwar nicht, indem wir Unter­schiede verschweigen oder herunter­spielen, sondern indem wir sie aushalten und das Gemeinsame in den Vorder­grund rücken: unser Menschsein.“

Bundes­präsident a. D. Joachim Gauck: „Margot Fried­länders Haltung und ihr Engagement sind ein Geschenk für unsere Gesellschaft. Sie lehrt uns nicht nur Geschichte, sondern auch, was es bedeutet, Mensch zu sein. Ihr Lebensmut und ihre Entschlossenheit, für die Versöhnung und die Menschlich­keit einzutreten, sind für viele Menschen eine inspirierende Kraft.“

Delphine Horvilleur

Delphine Horvilleur, 1974 in Nancy geboren, ist eine bekannte Persönlich­keit im Bereich der jüdischen Kultur und Religion in Frankreich. Sie ist eine der Rabbinerinnen des Judaïsme En Mouvement, der liberalen jüdischen Bewegung Frank­reichs in Paris, und als Autorin erfolgreich.

Hetty Berg: „Delphine Horvilleur hat in ihren Texten und Reden ihre Einfühl­samkeit, ihre Klugheit und ihren Witz unter Beweis gestellt. Es ist stets eine Bereicherung, ihr zuzuhören, mit ihr zu sprechen und ihre Bücher zu lesen. Für das JMB ist die kontinuierliche Auseinander­setzung mit Fragen nach Identitäten und Traditionen ein zentrales Thema – und ich hoffe, dass das Museum ihnen ebenso einfühlsam und geistreich begegnet wie die beiden Preisträger­innen.“

Baron de Rothschild: „Delphine Horvilleur ist als Trägerin des vom JMB verliehenen Preises für Verständigung und Toleranz eine perfekte Wahl, denn sie verkörpert diese Qualitäten – Verständi­gung und Toleranz – geradezu. In Frankreich und international ist sie als offenes und gelehrtes Mitglied der französischen jüdischen Gemein­schaft anerkannt und eine der am meisten respektierten Stimmen.“

Aktuelle Informa­tionen zur Veran­staltung: https://www.jmberlin.de/preis-fuer-verstaendigung-und-toleranz.

Einen Video-Mitschnitt des Zeitzeuginnengespräch mit Margot Friedländer am 9. April 2018 finden Sie auf unserer Website sowie auf dem Youtube-Kanal des JMB.

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