„Ask the Rabbi“
Über die Dreharbeiten zur Filminstallation in der Ausstellung „Die ganze Wahrheit“
Darf man am Schabbat mit dem Auto zum Gottesdienst in die Synagoge fahren? Was bin ich, wenn mein Vater Jude und meine Mutter Christin ist? Kann ein unbeschnittener Mann Jude sein?
Die Ausstellung Die ganze Wahrheit … was Sie schon immer über Juden wissen wollten dreht sich um alltägliche und nicht-alltägliche Fragen an das Judentum. Einige dieser Fragen haben wir sechs Rabbinern und einer Rabbinerin gestellt und ihre Antworten gefilmt. Alle sieben amtieren in Deutschland und stehen für ein breites Spektrum religiöser Strömungen: orthodox, liberal, konservativ, progressiv.
Inspiriert von der Recherche in etlichen Internetforen mit Namen wie „Ask the Rabbi“, „Askmoses“ oder „Dear Rabbi“, in denen Rabbiner*innen in aller Welt Fragen zum Umgang mit dem religiösen Gesetz im Alltag beantworten, haben wir uns an die Dreharbeiten gemacht, in einem Studio in Berlin-Wedding: mit koscherem Catering, einem wartenden Stuhl, zwei Kameras und unseren sieben Interviewpartner*innen.
Es wurde viel gelacht und wir bekamen auch Antworten auf Fragen, die wir nicht gestellt hatten. Wir erfuhren zum Beispiel, dass manche Rabbiner*innen Facebook für die Beratung ihrer Gemeindemitglieder nutzen. Oder dass man bei der Bewirtung von Gästen, die koscher essen, mit einer ungeschälten Banane und einem Glas Tee sehr weit kommen kann.
Die Film-Installation Ask the Rabbi wird in unserer Ausstellung Die ganze Wahrheit einen eigenen Raum einnehmen. Sie können sie sich ab dem 22. März 2013 im Jüdischen Museum Berlin ansehen.
Martina Lüdicke, Kuratorin der Ausstellung „Die ganze Wahrheit“
Zitierempfehlung:
Martina Lüdicke (2013), „Ask the Rabbi“. Über die Dreharbeiten zur Filminstallation in der Ausstellung „Die ganze Wahrheit“.
URL: www.jmberlin.de/node/6413
Blick hinter die Kulissen: Beiträge zur Ausstellung „Die ganze Wahrheit“ (7)