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Andenken an das Überleben

Objekttag Dresden: Michail Raikes

„Zeigen Sie uns Ihre Geschichte!“ – dieser Einladung folgen seit 2017 Jüdinnen*Juden, die uns für das Projekt Objekttage ihre Migrations­geschichte erzählen.

Ein bärtiger grauhaaruger Mann hält zwei Dokumente hoch.

Michail Raikes, geboren 1941 in Omsk, UdSSR, heute Russland.
Seit 2002 in Deutschland.
Elektromechaniker.
Jüdisches Museum Berlin, Foto: Stephan Pramme

Mein Vater hat im Krieg gekämpft, ist jedoch am Leben geblieben. Seinen Militärausweis und die Bescheinigung über seine Verwundung habe ich zu seinem Andenken mitgebracht.

Die Eltern meines Vaters sind umgekommen, mein Großvater wurde erschossen, als die Deutschen einrückten, meine Großmutter kam in ein Ghetto. Einzelheiten kenne ich nicht. In der Sowjetunion wurde das Thema totgeschwiegen, über Juden sprach man kaum, über all die Gräueltaten.

Später musste ich für die Claims Conference nachweisen, dass wir evakuiert wurden. Man hat es mir nicht gleich anerkannt. Ich bin im Dezember 1941 geboren. Solchen Kindern hat die Claims Conference die Evakuierung nicht anerkannt. Ich ging im Mutterleib in die Evakuierung. Später wurde es doch anerkannt.

In Dresden wurde ich in die Jüdische Gemeinde aufgenommen. Dort gibt es einen Klub, „Amcha“, extra für Überlebende des Holocaust. Dort treffen wir uns. Es gibt auch KZ-Überlebende, Menschen, die die Besatzung überlebt haben – es sind sehr lange Geschichten. Jeden Monat kommen wir zusammen. Dieser Klub Hilft Menschen in Belangen der Medizin, Übersetzung, Pflege und bei Arztgängen. Viele Menschen sterben, verlassen das Leben. Wir bewahren das Andenken.

Objekttage : Dresden (7)

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