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»on.tour«-Bus besucht zwei Schulen in Brandenburg

Presseinformation

Pressemitteilung von Do, 3. Apr 2014

Warum und wie ruhen Juden am Schabbat? Was hat Mr. Spocks Vulkaniergruß mit dem Judentum zu tun? Welche Rolle spielt der Granatapfel am jüdischen Neujahrsfest? Antworten finden Schüler in der mobilen Ausstellung der Bildungsinitiative „on.tour – Das Jüdische Museum Berlin macht Schule“, die im achten Jahr durch alle Bundesländer reist.

Kontakt

Pressestelle
T +49 (0)30 259 93 419
presse@jmberlin.de

Postadresse

Stiftung Jüdisches Museum Berlin
Lindenstraße 9–14
10969 Berlin

Ab Montag, dem 7. April geht das Jüdische Museum Berlin in Brandenburg „on.tour“ und besucht zwei Schulen. Mit der mobilen Ausstellung und zwei iPad-Workshops laden die Berliner Museumspädagogen die Schüler zu einem intensiven Streifzug durch die jüdische Geschichte und Gegenwart ein.

Jüdische Geschichte und Kultur auf vier Themeninseln

An 20 Vitrinen auf vier Themeninseln, „Einmal“, „Lebenswege“, „Fünf Sinne“, „Who is Who“, können Schüler Objekte herausnehmen, Seitenwände abnehmen und selbständig erforschen. Mit Hilfe von multimedialen Anwendungen erkunden die Schüler die Ausstellung: Über die RFID-Technologie sind Videos, Interviews und weitergehende Informationen zu den Objekten abrufbar. So beschäftigen sich die Schüler mit jüdischen Lebensläufen, jüdischer Religion und jüdischem Alltag. Sie lernen Mr. Spocks Vulkaniergruß als jüdische Segensgeste oder den Brauch am jüdischen Neujahrsfest einen Granatapfel zu essen, denn die guten Taten im neuen Jahr sollen so zahlreich sein wie die Kerne der Frucht. Durch ein Paar Boxhandschuhe erfahren sie die Lebensgeschichte von Manfred Joachim. Er musste vor den Nationalsozialisten nach Uruguay fliehen und arbeitete dort als Sportjournalist. Unter Anleitung von Museumspädagogen spannen die Schüler in kleineren Diskussionsgruppen immer wieder den Bogen zur eigenen Person und Lebenswelt.

Workshop I „So einfach war das“: Jüdische Kindheit und Jugend nach 1945

In diesem Workshop beschäftigen sich die Teilnehmer mit jüdischer Kindheit und Jugend in Deutschland nach 1945. Dazu stellte das Jüdische Museum Berlin bekannten und unbekannten, gläubigen und weniger gläubigen Juden verschiedener Generationen die Frage: „Wie war das eigentlich nach 1945 als Jude in Deutschland aufzuwachsen?“ Die Protagonisten erzählten zu einem Foto aus ihrer Kindheit oder Jugend eine für sie prägende Geschichte. An iPads können die Schüler die Kindheits- und Jugenderzählungen von Andrzej Bodek, Michael Brenner, Tsafrir Cohen, Wladimir Kaminer, Ekaterina Kaufmann, Minka Pradelski, Rachel Singer, Zwi Wasserstein und Daniel Wildmann auswählen und anhören. Anschließend tauschen sie sich über die einzelnen Biographien aus und setzen ihre eigenen Erfahrungen in Bezug zu dem Gehörten.

Workshop II „Meine Seite(n)“: Judentum heute

Hier steht die Arbeit mit aktuellen Biographien im Vordergrund: Die Schüler lernen die unterschiedlichen Lebenswelten von sechs jüdischen Jugendlichen in Deutschland kennen. Interaktive Tagebücher auf iPads geben einen Einblick in das Leben von Adam, Albina, Benjamin, David, Helen und Leon. Gleichzeitig zeigen sie die kulturelle Vielfalt jüdischen Lebens in Deutschland heute. In kleinen Gruppen erarbeiten sich die Schüler jeweils eine Biographie und entdecken dabei auch eigene Seiten. Wie geht beispielsweise Albina mit einem christlichen Großvater, muslimischem Vater und jüdischer Mutter, mit ihrem Glauben um? Mit dieser und ähnlichen Fragen nähern sich die Schüler in der anschließenden Diskussion den Themen Identität und Interkulturalität, Herkunft, Glaube und Heimat.

Die Bildungsinitiative „on.tour – Das Jüdische Museum Berlin macht Schule“

„Jeder Schüler in Deutschland sollte mindestens einmal das Jüdische Museum Berlin besucht haben, bevor die Schule beendet ist“, hat sich Museumsdirektor W. Michael Blumenthal zum Ziel gesetzt für Schüler, die nicht ohne Weiteres nach Berlin reisen können. Inzwischen hat das mobile Museum bundesweit mehr als 430 weiterführende Schulen sowie die Jugendstrafanstalt Berlin besucht. Für seine innovative pädagogische Pionierarbeit wurde „on.tour“ 2009 von der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ ausgezeichnet. Bis Ende 2013 nahmen mehr als 55.000 Jugendliche am „on.tour“-Programm teil.

Die Brandenburg-Tour 2014

  • 7. bis 9. April: Oberschule am Rollberg, Bernau bei Berlin
  • 10. bis 11. April: Sally Bein Gymnasium, Beelitz

Die Bildungsinitiative „on.tour“ wurde 2007 mit freundlicher Unterstützung von Daimler Financial Services, der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Stiftung Jüdisches Museum Berlin e.V. und dem Ehepaar Eric F. Ross und Lore Ross (sel. A.) gestartet. Die Ausstellung wurde in Kooperation mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin entwickelt. Sie wird gefördert mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), bewilligt durch die Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft.

Wenn Sie das Team des Jüdischen Museums Berlin zur Berichterstattung an eine Schule begleiten wollen, können Sie sich gern an uns wenden.

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