Peter Schäfer
Ehemaliger Direktor des Jüdischen Museums Berlin
Vom 1. September 2014 bis 14. Juni 2019 war Peter Schäfer Direktor der Stiftung Jüdisches Museum Berlin. Er ist einer der international angesehensten Judaisten unserer Zeit.
Geboren 1943 in Hückeswagen, studierte Peter Schäfer Theologie, Philosophie und Judaistik in Bonn, Jerusalem und Freiburg. 1968 wurde er im Fach Judaistik promoviert. 1973 habilitierte er sich an der Universität Frankfurt am Main. Anschließend lehrte er an den Universitäten Tübingen und Köln. 1983 wurde er als Nachfolger von Jacob Taubes auf den Lehrstuhl für Judaistik an der Freien Universität Berlin berufen, den er bis 2008 innehatte. 1998 folgte er einem Ruf an die Universität Princeton als Professor of Religion und erster Inhaber des Ronald O. Perelman-Lehrstuhls für Jüdische Studien; von 2005 bis 2013 leitete er dort als Direktor das Studienprogramm für Judaistik.
Für sein wissenschaftliches Werk wurde Peter Schäfer mit vielen Auszeichnungen geehrt, darunter 1994 mit dem Leibniz-Preis, dem wichtigsten Forschungsförderpreis in Deutschland. 2006 erhielt er für sein wissenschaftliches Gesamtwerk und sein Verdienst um den Wiederaufbau der jüdischen Studien in Deutschland den renommierten Mellon Award, die höchstdotierte Auszeichnung für Geisteswissenschaftler in den Vereinigten Staaten. 2013 wurde er mit dem Howard T. Behrman Award for Distinguished Achievement in the Humanities, 2014 mit dem Leopold-Lucas-Preis der Universität Tübingen und 2015 mit dem Reuchlinpreis der Stadt Pforzheim ausgezeichnet.
Peter Schäfer ist Inhaber von Ehrendoktoraten der Universitäten Utrecht und Tel Aviv. Er war unter anderem Gastprofessor an der Universität Oxford, der Hebrew University Jerusalem, der Yale University und am Institute for Advanced Study Princeton sowie Fellow am Historischen Kolleg München (2002/03) und am Wissenschaftskolleg zu Berlin (2007/08). Seit 1987 ist er Corresponding Fellow der British Academy, seit 1994 ordentliches Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, seit 1997 Foreign Member der American Philosophical Society, seit 2006 Fellow der American Academy of Jewish Research und seit 2013 Ehrenmitglied des Verbandes der Judaisten in Deutschland. Seit 2015 gehört er dem Kuratorium der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas an. Im April 2017 wurde Peter Schäfer zum Foreign Honorary Member in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.
Peter Schäfer hat zahlreiche Bücher und wissenschaftliche Aufsätze publiziert, grundlegende Texte der jüdischen Tradition übersetzt und herausgegeben und war Gründer und Mitherausgeber mehrerer wissenschaftlicher Reihen sowie der Zeitschrift Jewish Studies Quarterly.
Peter Schäfer lebt mit seiner Frau Barbara Schäfer in Berlin. Er hat mit ihr zwei Töchter und einen Sohn.