Ausstellungseröffnung
„Sex. Jüdische Positionen“
Pressemitteilung von Do, 16. Mai 2024
Das Jüdische Museum Berlin (JMB) zeigt ab dem 17. Mai 2024 die Ausstellung Sex. Jüdische Positionen. Anhand von Exponaten aus 2000 Jahren führt die Schau aus, welche Debatten Jüdinnen und Juden über Sexualität führen und welche Fragen das Judentum bereits seit Jahrhunderten verhandelt. Welche Rolle spielt Sexualität im Judentum? Welche Positionen lassen sich aus traditionellen Texten und neuen Schriften ablesen, und welche Haltungen zu LGBTQ+-Personen? Wie unterscheidet sich die Praxis orthodoxer Jüdinnen und Juden von der liberaler Jüdinnen und Juden? Mit der Ausstellung lädt das JMB die Besucher*innen ein, diesen Fragen nachzugehen.
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Dr. Margret Karsch
Pressesprecherin
T +49 (0)30 259 93 419
presse@jmberlin.de - Postadresse
Stiftung Jüdisches Museum Berlin
Lindenstraße 9–14
10969 Berlin
JMB-Direktorin Hetty Berg betont: „Sexualität ist ein universelles Thema – und wir beleuchten die zentrale Bedeutung von Sexualität im Judentum. Wir wollen vielfältige Anknüpfungspunkte bieten: für verschiedene Generationen und unabhängig von der individuellen Lebenserfahrung und Prägung.“
Dabei wird jedoch kein einheitliches Bild von Sexualität im Judentum enstehen, warnt Hetty Berg: „Die Ausstellung zeigt, wie vielfältig die Auffassungen von Sexualität innerhalb des Judentums sind. Damit tritt das JMB verbreiteten Klischees jüdischer Lebenszusammenhänge entgegen.“
Selten spricht das Judentum mit einer Stimme; auch beim Thema Sexualität gehen die Meinungen auseinander: Ob talmudische Gelehrte oder zeitgenössische Künstler*innen, ob mittelalterliche Philosophen oder moderne Sexualtherapeut*innen, ob mystische Denker*innen oder TikTok-Kommentator*innen – sie alle vertreten unterschiedliche Auffassungen von Sexualität und kommen in der Ausstellung zu Wort.
Die Ausstellungskuratorin Miriam Goldmann fächert die Bandbreite der Themen auf: „Ehe und Zeugung kommt eine zentrale Bedeutung zu, ebenso wie dem sexuellen Begehren und seiner – nach heutigem Verständnis – möglichen Kontrolle. Die Exponate stellen soziale Normen in Frage, verweisen auf sexuelle Tabus und verweisen darauf, was Sexualität jeweils für die individuelle Identität bedeutet. Auch die der Spiritualität innewohnende Erotik verdeutlichen wir mit Beispielen aus Ritus, Kunst und Literatur. Die Ausstellung öffnet den Blick für das weite Spektrum jüdischer Haltungen und zeigt, wie sich heutige jüdische Positionen zu Sexualität zu den traditionellen Debatten verhalten.“
Exponate aus der Sammlung des JMB und Leihgaben aus öffentlichen und privaten Sammlungen in Europa, Israel und Nordamerika veranschaulichen die Heterogenität der unterschiedlichen Standpunkte. Zu sehen sind Skulpturen, rabbinische Schriften, Filme, Fotografien, TikTok-Videos, Ritualgegenstände und Gedichte. Zu den ausstellenden Künstler*innen gehören u. a. Judy Chicago, R. B. Kitaj, Mierle Laderman Ukeles, Lee Lozano, Boris Lurie, Stéphane Mandelbaum, Benyamin Reich und Yona Wallach.
Laufzeit | 17. Mai bis 6. Oktober 2024 |
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Ort | Jüdisches Museum Berlin, Altbau, 1. OG |
Eintritt | 10 € (erm. 4 €) |
Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit dem Jüdischen Museum Amsterdam. Im Hirmer Verlag erscheint ein Katalog in deutscher und englischer Ausgabe.
Online-Feature „Let's Talk about Sex“
Ein Online-Feature zur Ausstellung bietet vertiefende multimediale Inhalte zu den Ausstellungsthemen. In einer Interviewreihe kommen in der Ausstellung vertretene Künstler*innen zu Wort. Eine kuratierte Playlist liefert den Soundtrack zur Ausstellung und ausgewählte Buch- und Filmtipps laden zum Weiterlesen und -sehen ein.