Ein Trio auf der Suche nach Glück
Eran Shakine: A Muslim, a Christian and a Jew – Laufzeit: 28. Oktober 2016 bis 5. März 2017
Pressemitteilung von Do, 27. Okt 2016
Ab Freitag, dem 28. Oktober präsentiert das Jüdische Museum Berlin den israelischen Künstler Eran Shakine mit seiner ersten Einzelausstellung in Deutschland. Die Ausstellung Eran Shakine: A Muslim, a Christian and a Jew zeigt etwa 40 großformatige Zeichnungen auf Papier und Leinwand sowie drei Metallskulpturen in der Eric F. Ross Galerie.
In seiner aktuellen Serie A Muslim, a Christian and a Jew setzt sich Eran Shakine humorvoll-kritisch mit der Frage nach den Gemeinsamkeiten und Unterschieden der drei großen Weltreligionen Islam, Christentum und Judentum auseinander.
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Ein Trio auf der Suche nach Glück
Der Ausstellungstitel spielt auf den Anfang eines Witzes an, der Stereotype bedient. In skizzenhaften Zeichnungen aus Ölwachskreide erkunden ein Moslem, ein Christ und ein Jude als äußerlich nicht unterscheidbares Trio das Leben. Auf der Suche nach den gemeinsamen Ursprüngen ihrer Religionen geraten sie in alltägliche und absurde Situationen und begegnen Personen wie Moses, Buddha und Nelson Mandela. „Ich lache nicht über Religion. Ich lache über das menschliche Verhalten“, kommentiert Eran Shakine seinen Ansatz, sich humorvoll mit religiösen Kontexten auseinanderzusetzen.
Der lockere Strich der Zeichnungen täuscht auf den ersten Blick: Die scheinbar flüchtig gezeichneten Bildgeschichten führen gängige Ressentiments mit hintergründigem Humor ad absurdum, an ihre Stelle rückt der interreligiöse Dialog als sein ernsthaftes Anliegen. „Wenn man all das entfernt, was wir nutzen, um uns voneinander abzugrenzen, haben wir alle das gleiche Grundbedürfnis: Glück“, sagt Shakine über seine Serie.
Kunst als Spiegel der Kultur und Gesellschaft
Eran Shakines Werk umfasst Zeichnungen, Gemälde und Skulpturen bis hin zu Kunst im öffentlichen Raum. Shakine selbst betont den Einfluss von Street-Art auf sein Schaffen, mit der er sich intensiv in den 1980er Jahren auseinandergesetzt hat, als er selbst in New York lebte. Seine Kunst versteht er dabei immer als Spiegel der Kultur und Gesellschaft. In seinen immer wieder augenzwinkernden Arbeiten widmet er sich Themen wie den Mechanismen des Kunstbetriebs, dem Zusammenhang von Selbstbild und Image oder dem Verhältnis der Religionen. Seine jüngste Serie A Muslim, a Christian and a Jew ist auch geprägt von der persönlichen Erfahrung des Lebens in Israel: „Im Nahen Osten zu leben, ist, als lebte man im Auge eines Sturms. Als würde man versuchen, auf einem Vulkankrater ein normales Leben zu führen.“
Eran Shakine wurde 1962 als Sohn eines französischen Vaters und einer ungarischen Mutter in Israel geboren. Beide Eltern kamen als Holocaust-Überlebende nach Israel. Nach einigen Jahren in Paris, London und New York lebt und arbeitet er heute in Tel Aviv. Seine Werke wurden in Einzelausstellungen in New York sowie in London, Paris, Brüssel, Toronto und Tel Aviv ausgestellt. Sie finden sich in den Sammlungen des British Museums, im Aachener Suermondt-Ludwig-Museum, Tel Aviv Museum of Art, Israel Museum und zahlreichen Privatsammlungen.
Laufzeit | 28. Oktober 2016 bis 5. März 2017 |
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Ort | Eric F. Ross Galerie, Libeskind-Bau, EG |
Öffnungszeiten | täglich 10 bis 20 Uhr, montags 10 bis 22 Uhr |
Eintritt | mit dem Museumsticket (8 €, erm. 3 Euro) |
Als begleitende Veranstaltung findet am 7. Februar 2017 ein Artist Talk mit Live Painting im Jüdischen Museum Berlin statt.
Der Bildband Eran Shakine. A Muslim, a Christian and a Jew Knocking on Heaven's Door, herausgegeben von Jürgen B. Tesch, ist im Hirmer Verlag erschienen (96 Seiten, deutsch/englisch, Buchhandelspreis: 9,90 Euro).