Die Wiener Nationalbibliothek hatte schon vor 1938 großes Interesse am Erwerb des Nachlasses und der Bibliothek des Schriftstellers Arthur Schnitzler (1862-1931). Nach dem »Anschluss« österreichs gelang es seinem Sohn Heinrich Schnitzler (1902-1982) den literarischen Nachlass und die wertvolle Autographensammlung vor dem Zugriff der Gestapo zu sichern. Die umfangreiche Bibliothek sowie zahlreiche Privatfotografien ließ sich die Nationalbibliothek jedoch »zuweisen«, nachdem Heinrich Schnitzlers Besitz 1939 beschlagnahmt worden war.

In den Jahren von 1947 bis 1949 erfolgte die Restitution der Bibliothek, wobei zahlreiche Werke fehlten oder unvollständig waren. Erst zwei Jahrzehnte nach Heinrich Schnitzlers Tod fanden sich im Zuge einer umfangreichen Provenienzrecherche weitere Bücher und die Privatfotografien, auf deren Rückerstattung Heinrich Schnitzler besonderen Wert gelegt hatte. Die Objekte wurden im Frühjahr 2005 an die Erben Heinrich Schnitzlers zurück gegeben.