Wanda Landowska (1879-1959) studierte in Warschau und Berlin Klavier und Komposition. Da Anfang des 20. Jahrhunderts so gut wie keine Cembali mehr zu bekommen waren, unternahm Landowska intensive Recherchen nach Tasteninstrumenten, kaufte alte Instrumente auf und machte sie spielbar. Im Laufe der Jahre erstand sie eine große Sammlung seltener Musikinstrumente und wurde zu einer der wichtigsten Vertreterinnen der Historischen Aufführungspraxis.

Als sich die deutschen Truppen Anfang Juni 1940 Paris näherten, wo Landowska seit 1925 lebte und arbeitete, floh sie in den unbesetzten Teil Frankreichs. Ihre Instrumentensammlung und ihre umfangreiche Musikbibliothek musste sie zurücklassen. Eine Spezialeinheit des Einsatzstabes Reichsleiter Rosenberg, der Sonderstab Musik, plünderte im September 1940 ihr Anwesen und brachte die Sammlung nach Berlin. Landowska gelang es, 1941 in die USA auszureisen. 1946 konnten die nicht zerstörten Reste ihrer Sammlung an sie restituiert werden.