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Unterricht mit Mr. Spock und Boxhandschuhen: Das Jüdische Museum Berlin erweitert sein erfolgreiches Schulprojekt »on.tour«

Presseinformation

Pressemitteilung von Fr, 4. Mai 2012

Am heutigen Freitag geht die neue mobile Ausstellung des Jüdischen Museums Berlin (JMB) an den Start. Noch interaktiver, mit neuem Design und vielen neuen Objekten – so präsentiert sich das Jüdische Museum ab Freitag an Berliner Schulen und danach in ganz Deutschland. Die mobile Bildungsinitiative „on.tour – Das Jüdische Museum Berlin macht Schule“ wurde in enger Zusammenarbeit mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW) erweitert und den zeitgemäßen Wünschen und Lerngewohnheiten von Schülern und Lehrern angepasst.

Kontakt

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T +49 (0)30 259 93 419
presse@jmberlin.de

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Lindenstraße 9–14
10969 Berlin

Die neue mobile Ausstellung richtet sich an Schüler ab der 8. Klasse und geht mit dem neuen Workshop „Meine Seite(n)“ auch inhaltlich bewusst über jüdische Themen hinaus: Sie regt an zu Gesprächen über Toleranz und Integration und wirft die Frage nach Identität in einer komplexen Gesell-schaft auf.

Das JMB sieht sich als Pionier, um eine zeitgemäße Museumsdidaktik und Präsentationstechniken wie iPads, Videos und RFID-Tags an Objekten auch außerhalb des Museums zeigen zu können. Erstmals zeigt die neue Ausstellung die technischen Innovationen auch außerhalb des Libeskind-Baus. „Oftmals sind elektronische Spielereien ohne wirklichen Nutzen. Hier aber wird Elek¬tronik nur dort eingesetzt, wo es erforderlich ist. So entsteht ein spielerischer Umgang mit dem Thema, der sinnvoll ist“, sagt Cilly Kugelmann, Programmdirektorin des Jüdischen Museums Berlin.

Vier Themeninseln: Die mobile Ausstellung

Die mobile Ausstellung wird auf dem Schulhof oder im Schulgebäude aufge-baut. An vier Themeninseln - Einmal, Lebenswege, Fünf Sinne, Who is Who - mit jeweils vier bis fünf Ausstellungsvitrinen können sich Schüler über deutsch-jüdische Lebensläufe, jüdische Religion und jüdischen Alltag infor-mieren. Die Seitenteile der Vitrinen können dazu von den Schülern beschrif-tet werden. Die Vitrinen enthalten Objekte mit RFID-Tags, mit denen Schü-lerinnen und Schüler an Bildschirmen weitere Informationen abrufen können.

In der neuen Ausstellung ist nichts hinter Glasscheiben, 24 Ausstellungsob-jekte können angefasst, ausprobiert und benutzt werden. Diese Exponate sind Ausgangspunkt für weiterführende Geschichten rund um jüdische Kultur, Bräuche, Persönlichkeiten und die Lebenswelten jüdischer Jugendlicher in Deutschland. Ein Quiz leitet Schüler an, die Ausstellung en detail zu entdecken.

Dabei werden überraschende Details aus der jüdischen Geschichte enthüllt: Etwa, dass der bekannte Gruß des Vulkaniers Mr. Spock einer jüdischen Se-gensgeste abgeschaut ist. Und wer weiß, dass die Nivea Creme von einem jüdischen Hamburger erfunden wurde? Oder warum das Museum ein Paar Boxhandschuhe aufbewahrt?

„Meine Seiten(n)“: Workshop mit iPads

Ergänzt wird die Ausstellung durch den neu entwickelten Workshop „Meine Seite(n)“. Sechs interaktive Tagebücher auf iPads geben Einblicke in das Leben von sechs jüdischen Jugendlichen aus Deutschland. In Videos und Interviews erzählen sie von ihrem Alltag, ihrem Glauben, ihren Ängsten und Wünschen. Gleichzeitig geben sie Einblick in die kulturelle Vielfalt jüdischen Lebens in Deutschland. In der anschließenden Diskussion nähern sich die Schüler den Themen Identität und Interkulturalität, diskutieren über Her-kunft, Glaube und Heimat.

Nach dem bewährten „on.tour“-Konzept kommt die mobile Ausstellung per Bus an die Schule und wird auf dem Schulhof oder in der Aula aufgebaut. Fachlich und didaktisch geschulte Museumsmitarbeiter begleiten die Schüler durch Ausstellung und Workshop.

An der Albrecht Dürer Oberschule in Berlin-Neukölln geht die neue mobile Ausstellung am 4. Mai um 9.30 Uhr an den Start. Nach diesem Auftakt wird das mobile Museum weiterführende Schulen im ganzen Bundesgebiet an-steuern. Das Jüdische Museum Berlin ist das einzige deutsche Museum, das seit 2007 mit einer mobilen Ausstellung und Workshops bundesweit Schulen besucht. Rund 40.000 Jugendliche haben bereits an dem Programm teilge-nommen.

Die Bildungsinitiative „on.tour“ wurde 2007 mit freundlicher Unterstützung von Daimler Financial Services, der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Stiftung Jüdisches Museum Berlin e.V. und dem Ehepaar Eric F. Ross und Lore Ross (sel. A.) gestartet.

Die neue Ausstellung wurde entwickelt in Kooperation mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin. Sie wird gefördert mit Mitteln des Euro-päischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), bewilligt durch die Berli-ner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft.

Wenn Sie das Team des Jüdischen Museums Berlin zur Berichterstattung an eine Schule begleiten wollen, können Sie sich gerne an uns wenden.

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