Veranstaltungen im Dezember 2014
Presseeinladung
Pressemitteilung von Fr, 21. Nov 2014
Sehr geehrte Damen und Herren,
vom 16. bis 23. Dezember feiert das Jüdische Museum Berlin das achttägige Lichterfest Chanukka mit einer Familienfesttagsführung und der Lesung „Ein Pferd zu Chanukka“. Täglich werden im Museum die Kerzen des Leuchters angezündet.
Mit der neuen Ausstellung „Sammelwut und Bilderflut“ widmet sich das Jüdische Museum Berlin dem Phänomen der Reklamemarken und gibt einen Einblick in die Konsum- und Wirtschaftsgeschichte vor dem Ersten Weltkrieg. Eine Einladung zum Pressetermin im Rahmen der Eröffnung am 4. Dezember erhalten Sie in Kürze.
Am 4. Dezember wird im Begleitprogramm zur Ausstellung „Haut ab! Haltungen zur rituellen Beschneidung“ im Rahmen des Jüdisch-Islamischen Forums eine aktuelle Studie zur Beschneidungsdebatte vorgestellt.
Bitte beachten Sie, dass das Museum am 24. Dezember geschlossen ist.
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Pressestelle
T +49 (0)30 259 93 419
presse@jmberlin.de - Postadresse
Stiftung Jüdisches Museum Berlin
Lindenstraße 9–14
10969 Berlin
Kabinettausstellung
4. Dezember 2014 bis 31. Mai 2015
Sammelwut und Bilderflut – Werbegeschichte im Kleinformat
Mit einer Schau zum Thema Reklame setzt das Jüdische Museum Berlin die 2007 unter dem Titel „Die guten schönen Waren“ gestartete Serie von Ausstellungen zur Konsum- und Wirtschaftsgeschichte fort. Ausgangspunkt ist eine umfangreiche Sammlung von Reklamemarken – briefmarkengroße Bilder, die vor allem der Firmen- und Produktwerbung dienten und dem Museum von einem Privatsammler überlassen wurden. Vor dem Ersten Weltkrieg kursierten sie millionenfach und lösten ein regelrechtes „Sammelfieber“ aus.
Ort: Libeskind-Bau UG, Rafael Roth Learning Center
Eintritt: Mit dem Museumsticket (8 €, erm. 3 Euro)
Sonderausstellung mit Begleitprogramm
24. Oktober 2014 bis 1. März 2015
Haut ab! Haltungen zur rituellen Beschneidung
Die Ausstellung mit dem doppeldeutigen Titel „Haut ab!“ betrachtet und vertieft die unterschiedlichen Haltungen zur rituellen Beschneidung von Jungen. Der Titel bezieht sich einerseits auf die rituelle Beschneidung. Er lässt andererseits auch anklingen, dass manche Juden und Muslime meinten, mit ihrer religiösen Tradition in Deutschland nicht erwünscht zu sein.
Ausgehend vom jüdischen Konzept des abrahamitischen Bundes, der über ein Körperzeichen besiegelt wird, beleuchtet die Ausstellung das Thema aus der Perspektive der drei monotheistischen Religionen: von den Wurzeln im Alten Orient über die Beschneidung Jesu bis hin zu populärkulturellen Spuren in US-amerikanischen TV-Serien.
Anlass für die Ausstellung im Jüdischen Museum Berlin war die hitzige Kontroverse, die das Kölner Landgericht im Mai 2012 mit dem Urteil über die rituelle Beschneidung von Jungen auslöste und die als „Beschneidungsdebatte“ in die Geschichte eingegangen ist. Das Recht auf freie Religionsausübung wurde mit dem Recht auf körperliche Unversehrtheit des Kindes konfrontiert. Die Ausstellung nimmt diese Debatte nicht auf und führt sie auch nicht weiter. Vielmehr geben mehr als 60 Objekte und Kunstwerke aus internationalen Sammlungen Einblick in die Hintergründe des Rituals. Die Ausstellung spart dabei weder antisemitische noch islamophobe Haltungen aus und konfrontiert die Besucher mit dem westlich-aufgeklärten Blick der Europäer auf beschneidende Gesellschaften.
Begleitband: Zur Ausstellung erscheint ein Begleitband im Wallstein Verlag, der das Thema durch Essays und literarische Texte vertieft.
Ort: Altbau, 1. OG
Eintritt: Mit dem Museumsticket (8 €, erm. 3 Euro)
Öffentliche Führungen
Zeit: Sonntags jeweils 14 Uhr
Treffpunkt: Altbau EG, „Meeting Point“ im Foyer
Dauer: 1 Stunde
Eintritt: 3 € pro Person zzgl. Ausstellungseintritt
4. Dezember
Haut ab?!
Vorstellung einer Studie zur Beschneidungsdebatte mit anschließender Diskussion im Rahmen des Jüdisch-Islamischen Forums
Ein Urteil des Kölner Verwaltungsgerichts, das die rituelle Beschneidung von Jungen als Körperverletzung einstufte, entfachte im Sommer 2012 eine kontroverse Debatte. Wie Juden und Muslime diese Diskussion erlebten, untersucht die Studie „Signale aus der Mehrheitsgesellschaft“ des European Studies Centre der Universität Oxford. Anhand von Interviews mit jüdischen und muslimischen Akteuren werden die Auswirkungen der Debatte auf Identitätsbildung, Zugehörigkeitsgefühl und Integration in Deutschland beleuchtet. Prof. Dr. Kerem Öktem (Universität Graz) stellt die Ergebnisse vor und diskutiert im Anschluss mit Mounir Azzaoui (Stiftung Mercator), Alexander Hasgall (Universität Genf) und Shlomit Tulgan (Jüdisches Museum Berlin)
Moderation: Dr. Yasemin Shooman, Leiterin Akademieprogramme des Jüdischen Museums Berlin.
Ort: Saal Akademie
Zeit: 19 Uhr
Eintritt: frei
Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 25993 488 oder reservierung@jmberlin.de
8. Dezember
„Partly Private/Und wenn's ein Junge ist?“: Dokumentarfilm
Frankreich /Kanada, 2009, 55 Min., Regie: Danae Elon
Eine werdende Mutter fragt sich, ob sie ihren Sohn nach seiner Geburt beschneiden lassen wird oder nicht. Die Zuschauer begleiten die Filmemacherin Danae Elon in diesem persönlichen, witzigen und zugleich nachdenklichen Dokumentarfilm auf ihrer Suche nach Antworten.
Ort: Altbau EG, Auditorium
Zeit: 19:30 Uhr
Eintritt: frei
Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 25993 488 oder reservierung@jmberlin.de
Akademieprogramme
11. und 12. Dezember
Contemporary Jewish life in a global modernity: Comparative European perspectives on a changing diaspora: Internationale Konferenz (in englischer Sprache)
Nach dem großen Einschnitt durch den Holocaust kann im vereinten Europa des 21. Jahrhunderts heute wieder von einem „europäischen Judentum“ gesprochen werden. Neue Formen jüdischer Existenz lassen sich beobachten, die von einem urbanen jüdischen „lifestyle“ über Patchwork-Identitäten bis hin zu einer wachsenden religiösen Vielfalt reichen. Diese Prozesse geben nicht nur Auskunft über eine Pluralisierung jüdischer Identitäten und Praktiken, sie werfen auch Fragen auf in Hinblick auf das künftige Selbstverständnis einer jüdisch-europäischen Diasporagemeinschaft. Das Jüdische Museum Berlin widmet sich im Rahmen einer internationalen Konferenz mit Rednern aus Europa, Israel und den USA, jenen Fragen, Konflikten und Herausforderungen, die sich für die jüdische Gegenwart in Europa stellen.
Unterstützt durch die Freunde des Jüdischen Museums Berlin
In Kooperation mit der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ) und dem Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg (ZJS)
Ort: Altbau 2. OG, Großer Saal
Zeit: 11. Dezember: 14 bis 18:30 Uhr; 12. Dezember: 9:30 bis 13:30 Uhr
Eintritt: frei
11. Dezember
The Future of European Jewry: Öffentlicher Vortrag (in englischer Sprache)
Mit dem Fall der Mauer 1989 beginnt eine Revitalisierung jüdischen Lebens in Europa. Die Historikerin Dr. Diana Pinto (Paris) gehört zu einer der wichtigsten Stimmen, die für eine starke europäisch-jüdische Identität eintritt. Fünfundzwanzig Jahre danach zieht sie eine erste Bilanz und fragt, was daraus zukünftig für die Juden in Europa folgt. Der öffentliche Abendvortrag findet im Rahmen der internationalen Konferenz „Contemporary Jewish life in a global modernity“ statt. Er wird kommentiert von Dr. Isolde Charim (Wien).
Ort: Glashof EG
Zeit: 19:30 Uhr
Eintritt: frei
Besucheranmeldung erforderlich: Tel. +49 (0)30 25993 488 oder reservierung@jmberlin.de
Lesung
10. Dezember
Hans Biereigel: Auf der Suche nach der Wahrheit: Autorenlesung
Der Oranienburger Historiker Hans Biereigel zeichnet in seinem neuen Buch die dreihundertjährige Geschichte der Oranienburger Juden zwischen 1680 und 1945 nach. Er erzählt die Geschichte von Bernhard Weiß, der als Armenarzt praktizierte, und von Nachmann Oppenheim, dem ersten jüdischen Ehrenbürger. Obgleich der Anteil der jüdischen Bevölkerung in Oranienburg nur sehr klein war, trugen sie doch wesentlich zum wirtschaftlichen und kulturellen Leben der Stadt bei: Der Unternehmer Heinrich Byk brachte 1885 das erste pharmazeutische Unternehmen nach Oranienburg und Louis Blumenthal eröffnete 1852 das erste Bankgeschäft.
Ort: Altbau EG, Auditorium
Zeit: 19 Uhr
Eintritt: frei
Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 25993 488 oder reservierung@jmberlin.de
Chanukka (16. bis 23. Dezember)
Das achttägige Lichterfest Chanukka beginnt jährlich am 25. Kislew (November/ Dezember). Nach Einbruch der Dunkelheit werden in den Häusern und Synagogen die Lichter des Chanukka-Leuchters entzündet.
Das Jüdische Museum Berlin feiert Chanukka mit einer Familienfesttagsführung und der Lesung „Ein Pferd zu Chanukka“.
Die Chanukkalichter werden im Glashof vom 16. bis zum 23. Dezember jeweils um 16 Uhr entzündet, wegen Schabbat am 19. Dezember um 15:30 Uhr und am 20. Dezember um 17 Uhr.
7. und 14. Dezember.
Ein Pferd zu Chanukka: Lesung mit Myriam Halberstam, Latkes-Verköstigung und Steckenpferd-Basteln für Familien mit Kindern ab 5 Jahren
Nichts wünscht sich die kleine Hannah sehnlicher als ein Pferd. Was aber passiert, wenn das große Pferd Golda während des achttägigen Chanukka-Festes mit in der Wohnung wohnt und alle Latkes auffrisst? Familie Rosenbaum versinkt im Chaos.
Nach der Lesung können sich die Teilnehmer mit Latkes stärken und ein eigenes Steckenpferd bauen.
Treffpunkt: Meeting Point in der Lobby des Museums
Zeit: 11 Uhr
Dauer: 3 Stunden
Alter: ab 5 Jahre
Preis: 3 € zzgl. Eintritt (inkl. Bastelmaterial und Latkes)
Information und Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 25993 437 oder kinder@jmberlin.de
21. / 28. / 30. Dezember
Happy Chanukka!: Familien-Festtagsführung mit Dreidel-Basteln
In der dunklen Jahreszeit findet das jüdische Lichterfest Chanukka statt. Während der Führung erfahren die Teilnehmer, welche Rolle ein kleines Kännchen Öl bei der Wiedereinweihung des Jerusalemer Tempels im zweiten Jahrhundert vor Christus spielte und warum der Chanukka-Leuchter Platz für neun Lichter hat, das Fest aber acht Tage dauert.
Alle probieren sich im „Dreidel“-Spiel und basteln ein eigenes Chanukka-Souvenir.
Treffpunkt: Meeting Point in der Lobby des Museums
Zeit: 11 Uhr
Dauer: 2 Stunden
Preis: 3 € zzgl. Eintritt
Information und Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 25993 305 oder kinder@jmberlin.de