Veranstaltungen im Februar 2015
Presseeinladung
Pressemitteilung von Mi, 28. Jan 2015
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Sonderausstellung „Haut ab! Haltungen zur rituellen Beschneidung“ läuft noch bis zum 1. März. Wir möchten Sie auf eine besondere Veranstaltung im Begleitprogramm zur Ausstellung hinweisen: die seltene Aufführung des türkischen Sünnet-Schattenspiel, Bestandteil traditioneller Beschneidungsfeiern. Emin Şenyer aus Istanbul ist einer der wenigen noch aktiven Meister des Karagöz-Schattenspiels. Er lässt am 8. Februar im Jüdischen Museum Berlin ein satirisches Gesellschaftsportrait des Osmanischen Reichs entstehen. Weitere Details entnehmen Sie bitte der Presseinformation.
Mit freundlichen Grüßen
Pressestelle, Stiftung Jüdisches Museum Berlin
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Begleitprogramm zur Sonderausstellung „Haut ab! Haltungen zur rituellen Beschneidung“
Die Beschneidung von Jungen ist ein jahrtausendealtes Ritual – ein Drittel der männlichen Weltbevölkerung ist aus unterschiedlichen Gründen beschnitten. Die Sonderausstellung beleuchtet das Thema Beschneidung aus der Perspektive der drei monotheistischen Religionen. Ausgangspunkt ist das jüdische Konzept des abrahamitischen Bundes, der über ein Körperzeichen besiegelt wird.
Ausstellungsdauer | 24. Oktober 2014 bis 1. März 2015 |
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Wo | Altbau, 1. OG |
Eintritt | Mit dem Museumsticket (8 €, erm. 3 Euro) |
Öffnungszeiten | täglich 10 bis 20 Uhr, montags 10 bis 22 Uhr |
Schattenspiel mit dem Karagöz-Meister Emin Şenyer und Ensemble aus Istanbul.
Die Beschneidung, oder: Des Verwundeten Erfreuung
Türkisch mit deutscher Simultanübersetzung
Der schelmische Karagöz („Schwarzauge“) ist eine Mischung aus Kasperle und Simplicissimus, der mit seinem Gegenspieler, dem anständigen Bildungsbürger Hacıvat, manch brenzlige Situation durchlebt. Zur traditionellen Beschneidungsfeier gehört das Sünnet-Schattenspiel, in dem Karagöz als Erwachsener im Prinzenkostüm beschnitten wird. Tambourin und Gedichte, Wortspiele und Rätsel, Volksgeschichten und Miniaturen begleiten das Geschehen auf der Schattenbühne. So entsteht ein satirisches Gesellschaftsportrait des Osmanischen Reichs. Emin Şenyer ist einer der wenigen noch aktiven Meister des Karagöz-Schattenspiels, das die UNESCO 2009 in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen hat.
Auch für Kinder ab 7 Jahren geeignet.
Mit freundlicher Unterstützung vom Yunus Emre Institut
Wann | 8. Februar 2015 |
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Wo | Altbau 2. OG, Großer Saal |
Eintritt | 7 €, erm. 3 Euro |
Besucheranmeldung | Tel. +49 (0)30 259 93 488 oder reservierung@jmberlin.de |
Montagskino
Monsieur Claude und seine Töchter
Frankreich 2014, Regie: Philippe de Chauveron, 97 Min., Original mit deutschen UT
Claude und Marie Verneuil sind ein wohlhabendes, konservatives, katholisches Ehepaar in der französischen Provinz. Sie haben vier Töchter: Tochter Ségolène heiratet den Chinesen Chao, Isabelle den Muslim Rachid und Odile den Juden David. Wenigstens ihre jüngste Tochter Laure ist mit einem französischen Katholiken zusammen. Als dieser zum ersten Abendessen vorbei kommt, reißt den besorgten Eltern der Geduldsfaden: Charles ist schwarz. Claude und Marie nutzen die Hochzeitsvorbereitungen, um die unerwünschte Beziehung zu sabotieren.
Wann | 23. Februar 2015, 19:30 Uhr |
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Wo | Altbau EG, Auditorium |
Eintritt | frei |
Vortrag
Körper in Besitz: Säkulare Körperpolitiken und die deutsche Beschneidungsdebatte
In ihrem Vortrag nähert sich Schirin Amir-Moazami (Freie Universität Berlin, Institut für Islamwissenschaft / Berlin Graduate School Muslim Cultures and Societies) der Frage, warum in einem spezifischen historischen Moment bestimmte religiöse Praktiken ins gleißende Licht der Öffentlichkeit geraten und eine Vielzahl von Stimmen auf den Plan rufen. Sie geht der Frage nach, welches Verständnis von Religion und Säkularität dieser Anregung zum Diskurs zugrunde liegt. Dabei wird die Beschneidungsdebatte als Bestandteil einer säkularen Körperpolitik analysiert, die den Körper als Ausdruck des selbstbestimmten Subjekts versteht.
Im Anschluss an den Vortrag folgt ein Kommentar von Christina von Braun (Humboldt-Universität zu Berlin, Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg).
Wann | 26. Februar 2015, 19 Uhr |
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Wo | Akademie, Saal |
Eintritt | frei |
Besucheranmeldung | Tel. +49 (0)30 259 93 488 oder reservierung@jmberlin.de |
Öffentliche Führungen durch die Sonderausstellung
Wann | Sonntags jeweils 14 Uhr |
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Treffpunkt | Altbau EG, „Meeting Point“ im Foyer |
Eintritt | 3 € pro Person zzgl. Museumsticket |
Dauer | 1 Stunde |
Akademieprogramme
Wie der Diskriminierung von Sinti und Roma begegnen?
Vortrag und Podiumsgespräch
Von verweigerter Anerkennung über alltägliche Ablehnung bis zum offenen Hass reichen die Einstellungen, die Sinti und Roma noch immer begegnen. Diese knüpfen oftmals an tradierte Vorurteile an. Der Berliner Historiker und ehemalige Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung Wolfgang Benz hat in seiner aktuellen Studie „Sinti und Roma. Die unerwünschte Minderheit“ Ursachen und Wirkungen der Vorurteile ebenso wie ihre Instrumentalisierung durch Medien und Politik analysiert.
Über die Aufgaben, die sich der Politik, Zivilgesellschaft und Bildung stellen, diskutieren im Anschluss an den Vortrag: Wolfgang Benz (TU Berlin), Jane Schuch (HU Berlin), Andrés Nader (RAA Berlin) und Barbara Loth (Staatssekretärin für Arbeit, Integration und Frauen des Landes Berlin).
Moderation: Isidora Randjelović, IniRromnja
Eine Kooperationsveranstaltung der Akademie des Jüdischen Museums Berlin und der Landeszentrale für politische Bildungsarbeit Berlin.
Wann | 12. Februar 2015, 19 Uhr |
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Wo | Akademie, Saal |
Eintritt | frei |
Besucheranmeldung | Tel. +49 (0)30 259 93 488 oder reservierung@jmberlin.de |
Vortrag
Community Now?
Eröffnungsvortrag des internationalen Symposions
Wie lassen sich Design und Nachbarschaft vereinbaren? Welche Möglichkeiten der politischen und sozialen Teilhabe und des interkulturellen Austauschs haben Menschen in ihrer Community? Die deutsch-israelische Kooperation „Community Now?“ untersucht Community-Building als konkreten Ansatz für neue Formen einer zwischenstaalichen Repräsentation. Sie stellt Fragen nach der Gestaltbarkeit von Bottom-Up-Strukturen und ihren politischen Implikationen. Im Fokus des anschließenden zweitägigen Symposions am 20./21.2. steht ein neuer Gemeinschaftsgeist, der aktuelle Entwicklungen in Israel wie in Deutschland bestimmt.
Der Kunst- und Architekturkritiker Hanno Rauterberg (DIE ZEIT) spricht über das selbstorganisierte Städtemachen. Den musikalischen Rahmen bilden Tal Balshai & Band.
In Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Designtheorie und -forschung, Universität der Künste Berlin, Bezalel Academy for Art and Design Jerusalem, MadaMe am Mehringplatz.
Wann | 19. Februar 2015, 19 Uhr |
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Wo | Altbau 2. OG, Großer Saal |
Eintritt | frei |
Anmeldung | www.community-now.org |
Kabinettausstellung
Sammelwut und Bilderflut – Werbegeschichte im Kleinformat
Mit einer Schau zum Thema Reklame setzt das Jüdische Museum Berlin die 2007 unter dem Titel „Die guten schönen Waren“ gestartete Serie von Ausstellungen zur Konsum- und Wirtschaftsgeschichte fort. Ausgangspunkt ist eine umfangreiche Sammlung von Reklamemarken – briefmarkengroße Bilder, die vor allem der Firmen- und Produktwerbung dienten und dem Museum von einem Privatsammler überlassen wurden. Vor dem Ersten Weltkrieg kursierten sie millionenfach und lösten ein regelrechtes „Sammelfieber“ aus.
Ausstellungsdauer | 4. Dezember 2014 bis 31. Mai 2015 |
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Wo | Libeskind-Bau UG, Rafael Roth Learning Center |
Eintritt | Mit dem Museumsticket (8 €, erm. 3 Euro) |
Öffnungszeiten | täglich 10 bis 20 Uhr, montags 10 bis 22 Uhr |
Installation
Roboter schreibt Torarolle
Die Installation „bios [torah]“ der Künstlergruppe robotlab ist noch bis zum 12. April zu sehen. Der Roboter simuliert eine jahrtausendealte jüdische Tradition: Das Schreiben der Tora, des heiligsten Buchs im Judentum. Der Schreibarm mit Feder und Tinte arbeitet in der Installation in menschlicher Geschwindigkeit täglich zehn Stunden. Von rechts nach links bringt er 304.805 hebräische Buchstaben pro Torarolle zu Papier. Der Roboter braucht für eine 80 Meter lange Papierrolle nur drei Monate; ein eigens dafür ausgebildeter Schreiber benötigt für diesen sakralen Akt in der Regel ein Jahr oder mehr. Der Roboter schreibt an seiner vierten Torarolle und hat bereits über 914.415 hebräische Buchstaben auf 240 Meter Papier aufgezeichnet.
robotlab / Matthias Gommel, Martina Haitz, Jan Zappe
bios [torah] (2007/14), Roboterinstallation
Mitarbeit hebräische Kalligrafie und Satz: Sahar Aharoni, Karlsruhe
Mit freundlicher Unterstützung von: ZKM Karlsruhe, KUKA Augsburg, LAMY Heidelberg, PAPIER UNION Karlsruhe, CORDIER Papier Bad Dürkheim, WINTOPO Biggleswade/UK
Wann | 10. Juli 2014 bis 12. April 2015 |
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Wo | Libeskind-Bau EG, Eric F. Ross Galerie |
Eintritt | Mit dem Museumsticket (8 €, erm. 3 Euro) |
Öffnungszeiten | täglich 10 bis 20 Uhr, montags 10 bis 22 Uhr |