23. März bis 15. Juli 2012 Jüdische Migranten aus Osteuropa in den 1920er Jahren
Meistersaal am Postdamer Platz
- Der Meistersaal im Jahr 2012 © Jüdisches Museum Berlin, Foto: Gelia Eisert
Der Meistersaal in der Köthener Straße überstand den Zweiten Weltkrieg weitgehend unzerstört. Anfang der 1970er Jahre zogen in das Gebäude die Hansa-Tonstudios ein. Hier nahmen bedeutende Künstler der späten 1970er und der 1980er Jahre Platten auf: David Bowie, Brian Eno oder Depeche Mode.
Seit Beginn der 1990er Jahre wird er wieder als Veranstaltungsort genutzt und knüpft damit an die Geschichte der 1920er Jahre an.
1913 eröffnet, etablierte sich der Meistersaal als einer der berühmtesten Veranstaltungsorte im Berlin der Weimarer Republik. Auch die osteuropäischen Migranten nutzten den Saal für wichtige Kulturveranstaltungen.
- Eingang zum »Meistersaal« 2012
© Jüdisches Museum Berlin, Foto: Gelia Eisert
In dem für musikalische Zwecke umgebauten Kammermusiksaal fanden zahlreiche Vorträge, Konzerte und Tagungen statt.
Die wichtigsten zeitgenössischen Vertreter der Unterhaltungsmusik traten hier auf. Aber auch für Lesungen bekannter Autoren wie Kurt Tucholsky bot der Meistersaal einen passenden Rahmen. Namhafte Künstler wie der deutsch-amerikanische Maler und Karikaturist George Grosz und der Fotomontagekünstler John Heartfield stellten hier ihre Werke aus.
- Plakat der Lesung von Kurt Tucholsky am 27.1.1921 im Meistersaal, veranstaltet vom Verband der konzertierenden Künstler Deutschlands e.V. © Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg e.V
Im Sommer 1921 tagte im Meistersaal die erste internationale Konferenz der Organisation zur Verbreitung des Handwerks und der Landwirtschaft unter den Juden (ORT). ORT wurde 1880 im zaristischen Russland als Gesellschaft zur Förderung der unterdrückten und verarmten jüdischen Bevölkerung gegründet.
- Innenansicht des Meistersaals 1910er Jahre © Meistersaal Potsdamer Platz
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