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Lila-blaue Grafik mit der Aufschrift „Digital Lecture Series“

Déjà-vu? Neue Suche nach alten Antworten

Online-Lecture und Gespräch mit Ofer Waldman und Sasha Marianna Salzmann

In der ersten Aus­gabe von Déjà-vu? Neue Suche nach alten Ant­worten sprechen Ofer Waldman und Sasha Marianna Salz­mann über Hannah Arendt.

Mo, 28. Apr 2025, 19 Uhr

Wo

online

Im Unter­schied zur Einsam­keit, in der das Denken sich ereignen und sich Raum schaffen kann, definiert Hannah Arendt auf den letzten Seiten von Elemente und Ur­sprünge totaler Herr­schaft die Verlassen­heit als Nähr­stoff totali­tären Denkens. Der Mensch im Zustand der Verlassen­heit fühlt sich aus der Welt ge­stoßen. Die Welt­losigkeit nährt die Furcht. Ohn­macht macht sich breit, politisches Chaos kann sich aus­breiten.

Salz­mann und Waldman gehen der Frage nach, was diese Analyse Hannah Arendts für unsere Gegen­wart be­deutet, und welche Rolle die Verlassen­heit in den sich aktuell welt­weit aus­breiten­den auto­kratischen Strukturen spielt.

Die Digital Lecture Series setzt sich mit dem Denken jüdischer Intellek­tueller des 19. und frühen 20. Jahr­hunderts aus­einander und fragt, welche heute verges­senen Ant­worten diese Autor*innen auf die aktu­ellen Heraus­forderungen jüdischer Existenz in Deutsch­land geben können.

Wir laden fünf Intellek­tuelle aus Wissen­schaft und Litera­tur dazu ein, sich dieser Frage zu stellen: Zu wel­chen histo­rischen Texten kehren sie zurück, um Ant­worten auf drängende Fragen der Gegen­wart zu fin­den? Und wie lesen sie die von ihnen ge­wählten Texte?

Sasha Marianna Salz­mann ist Theater- und Roman­autor*in, Essayist*in und Kurator*in und war Mit­begründer*in des Kultur- und Gesell­schafts­magazins freitext. Salzmanns Theater­arbeiten er­hielten zahl­reiche Preise und sind in über 20 Sprachen über­setzt. Salz­mann war Haus­autor*in des Maxim Gorki Theaters Berlin und künst­lerische Leitung der Theater­bühne Studio Я. Zu den von Sasha Salzmann kura­tierten Festivals ge­hören Der Des­integrations­kongress (2017), Die Radikalen Jüdischen Kultur­tage (2018), Utopie Ost­europa (2023) und What Would James Baldwin Do? (2024).

2017 er­schien im Suhr­kamp Verlag Salz­manns Debut Außer sich. Zuletzt erschien 2024 der Band Gleich­zeit, eine Korres­pondenz zwischen Ofer Waldman und Sasha Marianna Salz­mann zu der Welt nach dem 7. Oktober 2023. 2024 war Salz­mann Preis­träger*in des renom­mierten Kleist-Preises, mit dem das litera­risches Gesamt­werk ausge­zeichnet wird.
 

Person mit dunklen, krausen Haaren steht an einer Säule gelehnt und schaut in die Ferne.

Sasha Marianna Salzmann; Foto: Benedetta Senin

Der gebürtige Jerusa­lemer Ofer Waldman zog 1999 als Mitglied von Daniel Baren­boims West-Eastern Divan Orchesters nach Berlin. Er absolvierte ein Diplom­studium an der UdK Berlin und spielte in mehreren deutschen und israelischen Kultur­orchestern, darunter dem Rund­funk Sinfonie­orchester Berlin, dem Deutschen Sinfonie­orchester Berlin, den Nürn­bergern Philhar­monikern, dem Israel Philhar­monic Orchestra und der New Israeli Opera. Waldman wurde an der FU Berlin (Germanistik) und der Hebrä­ischen Universität Jerusalem (Jüdische Geschichte) promo­viert. Er ist freier Autor, Journa­list und in mehreren zivil­gesellschaft­lichen NGOs aktiv. Sein literarisches Debüt, Singularkollektiv. Erzählungen, erschien 2023 im Wall­stein Verlag. Im 2024 erschien im Suhrkamp Verlag unter dem Titel Gleich­zeit ein Brief­wechsel mit Sasha Marianna Salz­mann über die Welt nach dem 7. Oktober 2023.

Ein Mann mit dunklen Haaren schaut freundlich in die Kamera.

Ofer Waldman; Foto: Bernd Brundert

Wir danken der Berthold Lei­binger Stiftung für ihre Unter­stützung der Digital Lecture Series.

Logo mit vier Punkten, um die ein unterbrochener quadratischer Rahmen geht und der Schriftzug Berthold Leibinger Stiftung.

Was, wann, wo?

  • Eintritt

    frei – die Anmeldung ist in Kürze möglich

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