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»on.tour«-Busse besuchen sieben Schulen in Nordrhein-Westfalen

Presseinformation

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Press Release, Tue 7 May 2013

Unterwegs in Deutschlands Klassenzimmern mit Nivea, Albert Einstein und Levi’s Jeans

Ab Montag, dem 13. Mai, geht das Jüdische Museum Berlin in Nordrhein-Westfalen „on.tour“. Aufgrund der großen Nachfrage werden diesmal beide mobile Ausstellungen innerhalb von fünf Tagen insgesamt sieben Schulen besuchen.

Kontakt

Pressestelle
T +49 (0)30 259 93 419
presse@jmberlin.de

Address

Jewish Museum Berlin Foundation
Lindenstraße 9–14
10969 Berlin

Aufgebaut auf Schulhöfen oder in Schulgebäuden ermöglichen sie den Schülern eine Auseinandersetzung mit Religion, Geschichte und Kultur des Judentums. Die Berliner Museumspädagogen laden Real- und Hauptschüler sowie Gymnasiasten zum Gespräch über deutsch-jüdische Geschichte und zum Nachdenken über jüdische Identität ein. In begleitenden Workshops können die Teilnehmer ihre neuen Kenntnisse weiter diskutieren und festigen.

Tour I mit iPod-Workshop „So einfach war das“

Die mobile Ausstellung I: Deutsch-jüdische Geschichte „on.tour“

Fünf robuste und flexibel einsetzbare Ausstellungswürfel mit 16 Vitrinen und verständlichen Texttafeln geben Einblick in die jüdische Geschichte und Lebenswelt. Anhand von Alltagsgegenständen und Zeremonialobjekten werden die Themen „Jüdischer Alltag“, „Leben und Überleben“, „Chancen und Diskriminierung“ und „Feste feiern“ vorgestellt. So verweisen beispielsweise koschere Gummibärchen, die mit dem Stempel des Rabbinats versehen sind, auf die jüdischen Speisegesetze. Das Spannungsfeld im 19. Jahrhundert zwischen dem Wunsch nach Anerkennung und Chancengleichheit einerseits, Berufsverboten und Diskriminierungen andererseits wird beispielhaft an den Lebensgeschichten des Kondomfabrikanten Julius Fromm und des berühmten Physikers und Weltbürgers Albert Einstein deutlich. Die Verknüpfung der jüdischen Geschichte mit der Lebenswelt der Schüler soll auch Lust auf einen Besuch des Jüdischen Museums Berlin machen.

„So einfach war das“: Workshop zu jüdischer Kindheit und Jugend nach 1945

Im Zentrum des Workshops steht die Beschäftigung mit jüdischer Kindheit und Jugend nach 1945 in Deutschland. Dazu stellte das Jüdische Museum Berlin bekannten und unbekannten, gläubigen und weniger gläubigen Jüdinnen und Juden verschiedener Generationen die Frage: „Wie war das eigentlich nach 1945 als Jüdin oder Jude in Deutschland aufzuwachsen?“ Die Protagonisten haben ein Foto aus ihrer Kindheit und Jugend ausgesucht und eine für sie prägende Geschichte dazu erzählt. Mit iPods können die Schüler die Kindheits- und Jugenderzählungen von Andrzej Bodek, Michael Brenner, Tsafrir Cohen, Wladimir Kaminer, Ekaterina Kaufmann, Minka Pradelski, Rachel Singer, Zwi Wasserstein und Daniel Wildmann über Kopfhörer anhören. Anschließend tauschen sie sich über die einzelnen Biographien aus und setzen ihre eigenen Erfahrungen in Bezug zu dem Gehörten.

Tour II mit iPad-Workshop „Meine Seite(n)“

Die mobile Ausstellung II: Deutsch-jüdische Geschichte auf vier Themeninseln

An vier Themeninseln („Einmal“, „Lebenswege“, „Fünf Sinne“, „Who is Who“) mit je fünf Ausstellungsvitrinen können Schüler in jüdische Lebensläufe, jüdische Religion und jüdischen Alltag eintauchen. Das haptische Erlebnis steht dabei im Vordergrund: Objekte können aus den Vitrinen herausgenommen, die Seitenwände abgenommen und beschriftet werden. Multimediale Anwendungen helfen, die Ausstellung eigenständig zu erkunden: Über die RFID-Technologie sind Videos und weitergehende Informationen zu den Objekten abrufbar. In kleinen Diskussionsgruppen und unter Anleitung von Museumspädagogen wird immer wieder der Bogen zur eigenen Person und Lebenswelt gespannt.

Judentum heute: Der Workshop „Meine Seite(n)“

In dem interaktiven Workshop steht die Arbeit mit iPads im Vordergrund: Die Schüler tauchen in die Lebenswelt von sechs jüdischen Jugendlichen ein, die ihr Judentum sehr unterschiedlich leben und verstehen. Interaktive Tagebücher auf den iPads geben einen Einblick in das Leben von Adam, Albina, Benjamin, David, Helen und Leon. Gleichzeitig zeigen sie die kulturelle Vielfalt jüdischen Lebens in Deutschland heute. In kleinen Gruppen erarbeiten sich die Schüler jeweils eine Biographie und entdecken dabei auch eigene Seiten und die ihrer Mitschüler. In der anschließenden Diskussion nähern sie sich den Themen Identität und Interkulturalität und sprechen über Herkunft, Glaube und Heimat. Es wird diskutiert, wie beispielsweise Albina mit christlichem Großvater, muslimischem Vater und jüdischer Mutter, Christin, Muslimin und Jüdin zugleich sein kann.

Die Bildungsinitiative „on.tour – Das Jüdische Museum Berlin macht Schule“

„Jeder Schüler und jede Schülerin in Deutschland sollte mindestens einmal das Jüdische Museum Berlin besucht haben, bevor die Schule beendet ist“, hat sich Museumsdirektor W. Michael Blumenthal zum Ziel gesetzt. Um die Inhalte des Museums aber auch Jugendlichen nahe zu bringen, die nicht ohne Weiteres nach Berlin reisen können, geht das Jüdische Museum Berlin seit Juni 2007 deutschlandweit „on.tour“ und leistet damit museumspädagogische Pionierarbeit. Inzwischen hat das mobile Museum alle 16 Bundesländer mehrfach bereist und neben fast 400 weiterführenden Schulen auch die Jugendstrafanstalt Berlin besucht. Für seine innovative pädagogische Arbeit wurde „on.tour“ 2009 von der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ ausgezeichnet. Bis Ende 2012 haben rund 45.000 Jugendliche am „on.tour“-Programm teilgenommen. 1,9 Millionen Kinder und Jugendliche haben das Jüdische Museum Berlin seit der Eröffnung im Jahr 2001 besichtigt.

Die NRW-Tour I 2013

  • 13. Mai: Euregio-Gymnasium Bocholt, Bocholt
  • 14. Mai: Städtische Realschule Kamp-Lintfort, Kamp-Lintfort
  • 15. Mai: Betty-Reis-Gesamtschule, Wassenberg
  • 16. Mai: Gymnasium Kerpen, Kerpen
  • 17. Mai: Homburgisches Gymnasium Nümbrecht, Nümbrecht

Die NRW-Tour II 2013

  • 13. bis 15. Mai: Engelbert-Kaempfer-Gymnasium, Lemgo
  • 16. bis 17. Mai: Realschule Hausberge, Porta Westfalica

Mit freundlicher Unterstützung von Daimler Financial Services, der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Stiftung Jüdisches Museum Berlin e.V. und dem Ehepaar Eric F. Ross und Lore Ross (sel. A.).

Wenn Sie das Team des Jüdischen Museums Berlin zur Berichterstattung an eine Schule begleiten wollen, können Sie sich gern an uns wenden.

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