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Veranstaltungen im Oktober 2013

Presseeinladung

We’re sorry.

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Press Release, Mon 30 Sep 2013

Sehr geehrte Damen und Herren,

unter dem Titel „VielSeitig“ findet erstmals eine Buchwoche in der Akademie des Jüdischen Museums Berlin statt. In Lesungen, Workshops und einer prominent besetzten Podiumsdiskussion steht eine Woche lang das Thema Diversität in Kinder- und Jugendbüchern im Vordergrund. Den Abschluss bildet der „Tag der offenen Akademie“ am 27. Oktober, an dem sich alle Bereiche der Akademie vorstellen.

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Jewish Museum Berlin Foundation
Lindenstraße 9–14
10969 Berlin

Sonderausstellung „Ton in Ton. Jüdische Keramikerinnen aus Deutschland nach 1933“

10. Oktober 2013 bis 9. Februar 2014

Ton in Ton. Jüdische Keramikerinnen aus Deutschland nach 1933

Die Ausstellung stellt die Lebenswege vier talentierter jüdischer Keramik-Designerinnen in den Mittelpunkt. Die Kölnerin Margarete Heymann-Loebenstein (1899-1990) gründete 1923 die erfolgreichen „Haël-Werkstätten für künstlerische Keramik“ in Velten, etwa 40 km nördlich von Berlin. Nachdem die Nationalsozialisten Margarete Heymann-Loebenstein 1933 „staatsfeindlicher Umtriebe“ bezichtigt hatten, verkaufte sie ihre Keramikwerkstatt weit unter Wert an ein NSDAP-Mitglied, das die junge Hedwig Bollhagen zur künstlerischen Leiterin machte. 1936 verließ Margarete Heymann-Loebenstein ihre deutsche Heimat. Die Ausstellung folgt ihr nach England. Dort versuchte sie mit neuen Keramikprodukten unter dem Namen „Greta-Pottery“ künstlerisch wieder Fuß zu fassen. Die Berlinerin Hedwig Grossmann (1902-1988), die Hamburgerin Hanna Charag-Zuntz (1915-2007) und Eva Samuel (1904-1984) aus Essen gelten als Gründerinnen der modernen israelischen Keramikkunst. Die Künstlerinnen emigrierten nach Palästina aus ideologischen Gründen und ohne die Aussicht auf eine wirkliche Alternative zu haben – aufnahmebereite Exilländer gab es nur noch wenige. Ausgebildet in Deutschland, brachten sie hohe technische Fertigkeiten mit. Als Flüchtlinge und Pioniere entwickelten sie neue Traditionen der Keramikkunst in Palästina und Israel. Die Ausstellung stellt ihre Arbeiten vor und untersucht den Einfluss deutscher Keramik-Traditionen im neu gegründeten Staat Israel.

Eine Ausstellung im Rahmen des Berliner Themenjahres „Zerstörte Vielfalt“

Ort: Libeskind-Bau UG, Rafael Roth Learning Center

Eintritt mit dem Museumsticket: 7 €, erm. 3,50 Euro

Sonderausstellung „Alles hat seine Zeit. Rituale gegen das Vergessen“

18. Oktober 2013 bis 9. Februar 2014

Alles hat seine Zeit. Rituale gegen das Vergessen

Die erste große Judaica-Ausstellung im Jüdischen Museum Berlin widmet sich dem Thema der rites des passages. Die kulturelle Einbettung existenzieller Einschnitte im Leben, wie Geburt, Mündigkeit, Eheschließung, Alter und Tod werden am Beispiel von Exponaten gezeigt, die die religiöse Tradition mit dem persönlichen Erleben verbinden. Die kollektive Dimension des Gedenkens wird am Jahreszyklus der Feiertage entwickelt, die jede Generation mit eigenen historischen Erfahrungen weiterschreibt.

Großformatige Fotoarbeiten der amerikanischen Künstlerin Quintan Ana Wikswo nehmen ein Thema auf, das bislang aus den Erinnerungsritualen der Gedenkpolitik ausgeblendet war: die Opfergruppe der sexuell ausgebeuteten Frauen in Konzentrationslagern. Sie erforschte fotografisch den Standort der sogenannten ›Sonderbauten‹ in Dachau, in denen sich das KZ-Bordell befand, und bearbeitete sie literarisch. Eine Auswahl dieser Fotografien steht den traditionellen jüdischen Zeremonialobjekten gegenüber.

Eine Ausstellung des Jüdischen Museums München in Kooperation mit dem Jüdischen Museum Berlin

Kuratorin: Felicitas Heimann-Jelinek, Wien

Ausstellungsgestaltung: Architekt Martin Kohlbauer

Ort: Altbau 1. OG

Eintritt mit dem Museumsticket: 7 €, erm. 3,50 Euro

Begleitprogramm zur Sonderausstellung „Alles hat seine Zeit. Rituale gegen das Vergessen“

18. Oktober

Künstlergespräch in englischer Sprache

Something Important is Happening Here

Die amerikanische Künstlerin Quintan Ana Wikswo spricht über ihre Arbeit zu den „Sonderbauten“. In großformatigen Text-Bild-Installationen thematisiert sie das Verschwinden des Lagerbordells im Konzentrationslager Dachau und schafft auf diese Weise eine eigene Form der Erinnerung an die Gruppe der sexuell ausgebeuteten Frauen, die im öffentlichen Gedenken bis heute häufig ausgeblendet wird.

Ort: Altbau 1. OG

Zeit: 18 Uhr

Eintritt mit dem Museumsticket: 7 €, erm. 3,50 Euro

Veranstaltungen in der Akademie des Jüdischen Museums Berlin

21. Oktober bis 27. Oktober

Buchwoche „VielSeitig“ zu Diversität in der Kinder- und Jugendliteratur

Im Rahmen der Buchwoche „VielSeitig“ werden verschiedene Bücher zum Thema Diversität in Lesungen, Workshops und Gesprächsrunden vorgestellt. Dazu sind Autorinnen und Autoren, Illustratorinnen, Übersetzerinnen, Verlegerinnen und Verleger eingeladen.

In Kooperation mit kulturkind e.V.

Ort: Akademie des Jüdischen Museums Berlin

Eintritt: 1 € pro Teilnehmer (für die Schulklassenworkshops)

23. Oktober

Podiumsdiskussion im Rahmen der Buchwoche „VielSeitig“

Was sollen Kinder lesen? Was wollen Kinder lesen?

Wie spiegelt sich Vielfalt in unserer heutigen Gesellschaft in der aktuellen Kinder- und Jugendliteratur wider und was kann sie beim Lesenden bewirken? Wovon hängt es ab, ob die Darstellung einer gesellschaftlichen Gruppe in einem Buch gelingt? Wie kann, wie soll Diversität im Kinder- und Jugendbuch abgebildet werden? Welche Probleme können dabei auftauchen?

Zu diesen Fragen diskutieren: Maureen Maisha Eggers (Lehrstuhl für Kindheit und Differenz, Universität Magdeburg-Stendal), Felix Giesa (Arbeitsstelle für Kinder- und Jugendmedienforschung, Universität Köln), Mirjam Pressler (Kinder- und Jugendbuchautorin) und Nina Wilkens (Jüdisches Museum Berlin)

Moderation: Diana Dressel (Jüdisches Museum Berlin)

In Kooperation mit kulturkind e.V.

Ort: Saal Akademie

Zeit: 19 Uhr

Eintritt: frei

24. Oktober

Lange Nacht der Bibliotheken

Seit dem 1. Juli ist die neue Freihandbibliothek in der Akademie des Jüdischen Museums Berlin für das Publikum geöffnet. Im Rahmen der „Langen Nacht der Bibliotheken“ zeigen die Mitarbeiter den Besuchern die neuen Räume, die Angebote und Nutzungsbedingungen und die 20.000 frei zugänglichen Bücher sowie Zeitungen und Zeitschriften.

Veranstaltet wird die Lange Nacht von den drei bibliothekarischen Interessenverbänden dbv-Berlin, BIB Berlin und VDB Berlin/Brandenburg. Nähere Informationen finden Sie hier.

Ort: Bibliothek

Zeit: 17 bis 22 Uhr

Eintritt: frei

27. Oktober

Tag der offenen Akademie

Die neue Akademie des Jüdischen Museums Berlin lädt ein zum Kennenlernen, Entdecken und Schmökern.

Eröffnet wird der Publikumstag mit den Braut- und Ehebriefen von Moses Mendelssohn und Fromet Gugenheim als kleine Hommage an die Namensgeber des neuen Stadtplatzes vor der Akademie.

Als Höhepunkt der Buchwoche „VielSeitig“ werden aktuelle Kinder- und Jugendbücher vorgestellt, die neue Perspektiven auf die heutige kulturelle Vielfalt eröffnen. Außerdem erwarten die Besucher Lesungen und ein Workshop mit der Helmi-Puppenbühne. Mit dabei sind u.a. die Übersetzerin Myriam Halberstam und die Autorin Aygen-Sibel Çelik.

„Neue deutsche Geschichten“ heißt eine neue Veranstaltungsreihe der Akademieprogramme „Migration und Diversität“ des Jüdischen Museums Berlin. Zum Auftakt schildert die Autorin Lena Gorelik aus einer russisch-jüdischen Einwandererfamilie ihren Blick auf Deutschland und die Integrationsdebatten.

Die Bibliothek zeigt Verborgenes aus ihren Sammlungen, darunter historische Kinderbücher und Raritäten aus der George Warburg-Sammlung verbotener und verbrannter Bücher. Neben Schätzen aus drei Jahrhunderten präsentiert das Archiv Familiengeschichten aus Kreuzberg und Neukölln sowie Dokumente zur Lage der Juden in Deutschland im Jahr 1933.

Ort: Akademie des Jüdischen Museums Berlin

Zeit: 11 bis 17 Uhr

Eintritt: frei

Lesungen, Tagungen, Podiumsdiskussionen

10. Oktober

Podiumsdiskussion

Modernisiert, dann toleriert?

Brauchen die Religionen eine Reformation oder haben sie eine Geschichte, die wir gar nicht richtig kennen?

Auf dem Petriplatz entsteht ein gemeinsames Bet- und Lehrhaus für die drei monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam. Es ist noch nicht gebaut, in Podiumsgesprächen stellt es sich aber an verschiedenen Orten der Stadt bereits vor.

Die Geschichte der Religionen ist auch eine Geschichte ihrer Veränderungen. Muss sich jedes Glaubenssystem – in der Spannung zwischen der Bewahrung traditioneller Glaubenssätze und der Anpassung an sich verändernde, gesellschaftliche und politische Bedingungen – immer wieder neu erfinden?

Es diskutieren Micha Brumlik (Erziehungswissenschaftler und Publizist), Petra Bahr (Kulturbeauftragte der Evangelischen Kirche Deutschland), Kadir Sanci (Imam und Mitglied des Vorstandes des Bet- und Lehrhaus e.V.), Thomas Bauer (Islamwissenschaftler).

Moderation: Dirk Pilz (Journalist www.nachtkritik.de, Berliner Zeitung, Neue Zürcher Zeitung)

Begrüßung: Cilly Kugelmann (Jüdisches Museum Berlin)

Ort: Altbau 2. OG, Großer Saal

Zeit: 19 Uhr

Eintritt: frei

15. Oktober

Autorenlesung

Juliane Berndt: Ich weiß, ich bin kein Bequemer ...

Er war die Stimme der Überlebenden im Land der Täter: Heinz Galinski (Jahrgang 1912) überlebte Auschwitz und Bergen-Belsen. Nach dem Krieg baute er die Jüdische Gemeinde Berlin wieder auf und war 43 Jahre lang deren Vorsitzender. Meinungsstark bezog er Stellung zur Tagespolitik und setzte sich dafür ein, dass das Unrecht, das den Juden unter der NS-Herrschaft geschehen war, nicht in Vergessenheit geriet. Juliane Berndt führt durch das Leben eines der bedeutendsten Protagonisten jüdischen Lebens im Nachkriegsdeutschland.

Begrüßung: Sigalit Meidler-Waks (Jüdische Volkshochschule Berlin)

In Kooperation mit dem be.bra verlag und der Jüdischen Volkshochschule Berlin

Ort: Altbau EG, Auditorium

Zeit: 19 Uhr

Eintritt: frei

Besucheranmeldung unter Tel. +49 (0)30 25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

21. Oktober

Buchpräsentation und Podiumsdiskussion

Genug wiedergutgemacht? Fragen nach sechs Jahrzehnten

Inwiefern betrifft die Verantwortung für NS-Verbrechen die deutsche Gesellschaft noch heute? Warum erwarten wir überhaupt, dass Kollektive von Nachfahren Verantwortung für Untaten ihrer Vorfahren übernehmen? Und wenn sie dies tun sollten, gibt es einen Abschluss, nicht im Sinne des Todes der Opfer, sondern einen, der moralisch und rechtlich gerechtfertigt werden kann? Und wenn ja, wie sähe der aus?

Anlässlich der Veröffentlichung des Sammelbandes „Globalisierung der Wiedergutmachung. Politik, Moral, Moralpolitik“ (Hg. José Brunner, Constantin Goschler und Norbert Frei) setzen sich drei Fachleute mit diesen und anderen Fragen auseinander, die sich nach sechs Jahrzehnten Wiedergutmachungsleistungen an NS-Verfolgte stellen.

Es diskutieren: José Brunner (Rechtswissenschaftler an der Universität Tel Aviv), Petra Bahr (Kulturbeauftragte der Evangelischen Kirche Deutschland), Cilly Kugelmann

(Programmdirektorin des Jüdischen Museums Berlin)

Ort: Altbau EG, Auditorium

Zeit: 19 Uhr

Eintritt: frei

Besucheranmeldung unter Tel. +49 (0)30 25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

23. bis 26. Oktober

Tagung: Lion Feuchtwangers Berliner Jahre 1927–1933

Ort: Jüdisches Museum Berlin

Eintritt: frei

Besucheranmeldung unter Tel. +49 (0)30 25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

25. Oktober

Festvortrag von Edgar Feuchtwanger im Rahmen der Tagung

Erlebnis und Geschichte: Lion, Ludwig und Edgar Feuchtwanger

Edgar Feuchtwanger, Neffe des Schriftstellers Lion Feuchtwanger, spricht über den schicksalhaften Weg seiner Familie zwischen jüdischer Orthodoxie und deutscher Hochkultur, über seine Kindheit in Hitlers Deutschland und sein Leben in England, das ihm nach der Emigration zur zweiten Heimat wurde.

Im Anschluss an den Vortrag stellt Edgar Feuchtwanger seine Autobiografie „Erlebnis und Geschichte“ vor, die im Verlag Duncker + Humblot erschienen ist.

Ort: Altbau 2. OG, Großer Saal

Zeit: 20 Uhr

Eintritt: frei

Besucheranmeldung unter Tel. +49 (0)30 25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

28. Oktober

Buchpräsentation mit der Autorin

Amos Oz und Fania Oz-Salzberger: Juden und Worte

Amos Oz und seine Tochter Fania zeigen, dass jüdische Tradition, auch jüdische Einzigartigkeit, nicht von zentralen Orten, Erinnerungsstätten, heroischen Figuren oder Ritualen abhängt, sondern vielmehr von geschriebenen Worten und deren Auslegungen und Debatten zwischen den Generationen. Gelehrt, behände und humorvoll bietet das Buch einen einzigartigen Streifzug durch die jüdische Geschichte und Kultur, und es lädt zum Gespräch ein, zu Fragen, Einwänden, Entdeckungen.

In Zusammenarbeit mit der Literaturhandlung

Ort: Altbau 2. OG, Großer Saal

Zeit: 19:30 Uhr

Eintritt: 8 €, erm. 6 Euro

Kartenreservierung unter Tel. +49 (0)30 8824 250

Online-Projekt

30. Januar bis 31. Dezember

„1933. Der Anfang vom Ende des deutschen Judentums“

2013 steht die Berliner Museumslandschaft im Zeichen des Themenjahrs „Zerstörte Vielfalt“. Unter der Internetadresse www.jmberlin.de/1933 präsentiert das Jüdische Museum Berlin im Online-Schaukasten seit dem 30. Januar ausgewählte historische Zeugnisse zum Jahr 1933. Diese zeigen, wie sich die Diskriminierungs- und Verfolgungspolitik individuell und konkret auf die Betroffenen auswirkte und wie diese darauf reagierten. Das Online-Projekt folgt einer kalendarischen Struktur: Jede Woche erscheinen Dokumente und Fotografien, die sich auf den jeweiligen Tag vor 80 Jahren beziehen. Nach und nach entsteht ein Bild des von Schikanen, Ausgrenzung und Entrechtung geprägten Alltags der deutschen Juden. Zugleich wird deutlich, in welcher Vielfalt jüdisches Leben in Deutschland vor 1933 präsent war.

Die Originaldokumente stammen überwiegend aus privaten Schenkungen und Nachlässen des Museumsarchivs und des Leo Baeck Institutes. Mit Hilfe von Transkriptionen und multimedialen Funktionen lassen sich diese individuell erschließen. Die Online-Präsentation setzt die Quellen in ihren biografischen und historischen Kontext und beleuchtet Einzel- und Familienschicksale.

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